"Ich war noch nie eine Leise"
LINZ. Beate Meinl-Reisinger, neue Neos-Chefin, über Verrohung in der Politik, Wolfgang Ambros und das Geschäftsmodell der Regierung.
Die neue Neos-Chefin Beate Meinl-Reisinger fährt momentan durch Österreich und besucht alle Bundesländer – eine politische Werbereise, nachdem sie im Juni Matthias Strolz an der Spitze der Neos beerbt hat. Sie spüre eine "enorme Zuversicht" bei den Neos, sagt sie im Interview mit den OÖNachrichten.
OÖNachrichten: Sie touren derzeit durch Österreich. Ist es schwer, nach dem offensiven Öffentlichkeitsarbeiter Matthias Strolz die Neos zu führen?
Beate Meinl-Reisinger: Es ist eine Herausforderung, aber die nehme ich gerne an. Innerhalb unserer Bewegung spüre ich eine enorme Zuversicht. Ich habe aber von Anfang an gesagt, dass ich es anders als Matthias machen werde. Ich war noch nie eine Leise, ich bin eine leidenschaftliche Oppositionspolitikerin.
Muss man als Chefin einer kleinen Partei durch eine gewisse Lautstärke öffentlich auffallen?
Man muss stärker um Aufmerksamkeit kämpfen. Aber wir haben bewiesen, dass wir das mit kreativen Ansätzen, Humor und Hartnäckigkeit schaffen. Als ich die Neos mitgegründet habe, hatte ich vor allem wahnsinnige Wut auf unser reformbedürftiges politisches System, das sich nur noch mit sich selbst beschäftigt hat.
Die neue Regierung hat ja in diesem Zusammenhang Veränderung angekündigt. Ist das nach Ihrem Geschmack?
Derzeit gibt es hauptsächlich Überschriften und in entscheidenden Bereichen wie etwa den Pensionen steht nichts im Regierungsprogramm. Wir erleben eine monothematische Aufladung der EU-Ratspräsidentschaft mit der Migration, und das in einer Zeit, in der wir vor einem globalen Handelskrieg stehen. Ähnlich ist es beim Klimaschutz, auch da hört man nichts von der Regierung, obwohl in diesem Sommer wohl der letzte Zweifler mitbekommen hat, was für ein großes Problem das ist. Migration ist das Geschäftsmodell der Regierung und wenn immer sie dieses Thema setzt, klingelt die Kasse. Da wird mit der Spaltung der Gesellschaft gespielt, das funktioniert leider derzeit.
Sie haben gesagt, Sie seien leidenschaftliche Oppositionspolitikerin. Aber in die Regierung zu kommen, dagegen würden Sie sich nicht wehren, oder?
Sicher ist das unser Anspruch, wir wollen gestalten, dafür arbeitet man in der Politik. Ich freue mich, dass wir das in Salzburg jetzt beweisen können, vor allem in der Kinderbetreuung – da gäbe es ja auch in Oberösterreich viel zu tun. Aber ich nehme natürlich die Aufgabe der Opposition in der Demokratie sehr ernst, als Kontrolle der Mächtigen, aber auch als Antreiber für Reformen. Politik ist immer eine Mischung aus Kooperation und Wettbewerb. Wenn es aber nur noch Wettbewerb ist und es nur noch darum geht, wer den Punkt macht, bringt man nichts weiter.
Hätten Sie für die Neos nach der Wahl 2017 eine Option in einer Regierung gesehen?
Ich glaube, es hätte Österreich gut getan, eine Alternative zu einer großen Koalition und zu Schwarz-Blau zu haben. Man sieht, mit der FPÖ geht es europapolitisch einfach nicht. Sie schmiedet Allianzen mit Rechtspopulisten, die offen sagen, wir wollen Europa zerstören. Dieser Preis der Kurz-Strache-Regierung ist zu hoch.
Politik ist ein hartes Geschäft. Spüren Sie das schon manchmal?
Ja, keine Frage. Aber es ist ein selbst gewähltes Schicksal, da sollte man nicht jammern. Man sollte manche Angriffe in den sozialen Medien besser gar nicht lesen. Es ist als Frau noch einmal ein Stück härter, was man da alles zu lesen kriegt.
Verroht der politische Diskurs?
Ich bin teilweise sehr überrascht, was Leute im Netz unter ihrem echten Namen so schreiben. Ein achtsamer und respektvollerer Umgang würde vieles erleichtern. Aber es ist vielleicht das Resultat einer Politik, die zum Ziel hat, dass man einzelne Bevölkerungsgruppen gegeneinander ausspielt. Wenn man permanent das Bild zeichnet, dass wir überrollt werden von Flüchtlingshorden, dann kommt es auch auch zu einer Verrohung der Sprache. Da ist etwas passiert.
Sie sind auf Sommertour und waren kürzlich in Salzburg bei den Festspielen und dann bei einem Zeltfest am Grundlsee. Was war Ihnen lieber?
Lustiger war es beim Zeltfest, aber ich bin auch ein Fan der Oper und genieße Musik sehr.
Bei dem Zeltfest trat auch Wolfgang Ambros auf, der vor wenigen Tagen kritisiert hat, dass es in der FPÖ "viele braune Haufen" gebe. Hat er Recht?
Er hat schon Recht. Die Häufung von so genannten Einzelfällen in der FPÖ ist Legende. Ich habe wohl registriert, dass Heinz-Christian Strache einen neuen Umgang und ein Aufräumen angekündigt hat, aber den Beweis ist er noch schuldig geblieben.
Sie haben Ihren Urlaub im Salzkammergut verbracht. Ist das Ihr bevorzugtes Urlaubsziel?
Ja, ich bin ein Fan der Sommerfrische. Ich finde es super in Österreich und meine Kinder wollen jedes Mal mindestens einmal im Jahr nach Bad Ischl.
Zur Person
Beate Meinl-Reisinger (40) ist am 23. Juni mit 95 Prozent zur neuen Neos-Chefin gewählt worden. Die Wienerin absolvierte ein Jus-Studium und ist Gründungsmitglied der Neos. Zuvor war sie im Team von EU-Parlamentarier Othmar Karas und im Kabinett der ehemaligen Staatssekretärin Christine Marek (VP) tätig. Meinl-Reisinger ist verheiratet und hat zwei Kinder.
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Diese Frau Reisinger wird abstüzen wie eine Ju 20. Schwach schwächer Neos. FPÖ ist die Arbeiterpartei für die echten Österreicher
"Ich war noch nie eine Leise"
Des san de blaubraunen Bierzeltschreier a net!
schon der erste Flop, für sich selber Werbung machen geht immer daneben
Könnte die Tochter vom Dampfplauderer Strolz sein
Grosse Klappe nichts dahinter!
Laut sein alleine ist auch nicht alles. Manches Mal sind die leisen Töne, die nach dem Nachdenken entstehen, die besseren. Aber Denken und Politik geht nicht immer zusammen. Früher nannte man solche Personen Marktschreier - eine einfache Botschaft (günstiger Preis etc) vielen Personen auf einmal nahe zu bringen.
Zu viel Selbstvertrauen kann auch zu sehr großen Fehler führen. Man verlernt nämlich sehr schnell anderen zuzuhören. Dann hat man weder einen Über- noch Einblick.
Meine sind eher leise, aber stinken. 😀😀😀
?
😀😀😀 eher Mäuse..
Als Quasseltante für den Kirtag wäre sie perfekt.
diese Rolle hat der HCS inne.
Ich war noch nie eine Leise.
Wenn man Eines sagen kann, dann Das;
aber Das war es dann auch schon.
Also mal ganz ehrlich:
Man vergleiche ganz objektiv ein Interview, einen Auftritt oder eine Diskussion von Fr. Hartinger-Klein und Fr. Meinl-Reisinger.
Da ist auf der einen Seite eine verbitterte, inkompetente und vor allem bereits gescheiterte Ministerin ( ihr wurde es halt noch nicht mitgeteilt oder wie sie in Wien genannt wird " die Klofrau der Regierung") und auf der anderen Seite eine moderne, aktive und vor allem gscheite Frau die gestalten will und wird.
Alles Gute Fr. Meinl-Reisinger auf den kommenden Wegen!
Österreich wird in Zukunft Menschen wie Sie brauchen um den Scherbenhaufen, welchen Kurz, Strache, die Klofrau & Co angerichtet haben, wieder aufzuräumen!
Selbstvertrauen hat diese Frau - das ist aber auch schon alles.
Du meinst die Hartinger-Klein.
https://derstandard.at/2000085227355/Freiheitlich-und-spassbefreit
Danke Strachelos, aber hier geht es um die Neostante.
Eine tolle, starke Frau. Die NEOS werden Österreich bald sehr positiv verändern. Ich freu mich drauf!
Oh ja, wir werden in in neues Zeitalter aufbrechen, die Welt wird bunt und wir haben Platz für alles und jeden; vom Kap der guten Hoffnung bis Schweden.
Die Wirtschaft wird entfesselt (wo hab ich diese Scheisse schon gehört?); wir werden eine Wirtschaftsmacht und überhaupt wird mit den Neos alles besser.
Weißt du, am meisten macht mir Sorgen, dass du diesen Bullshit glaubst und diese Nudeltruppe auch noch wählst. Das sind Träumer-du bist ein Träumer.
Motiviert, engagiert, couragiert---der Prototyp jedes Newcomers, bis sie überlauert haben, dass es reicht im NR zu sitzen, durch Anwesenheit zu glänzen und monatlich ein fürstliches Salär abzuholen.
Danach desillusioniert, unmotiviert und geistig völlig de-arrangiert heiße Luft verbreitend, bis sie sich ins Altenteil zurückziehen mit knapp 50, wo sie jegliche politische Verantwortung für ihr Wirken über Bord geworfen haben und sich ihres Lebens erfreuen, während der gemeine Österreicher bis 70 arbeiten wird müssen, um nicht Einbußen bei der Pension zu erfahren.
Und die Überseefacharbeiter sehen zu, cashen inzwischen auch ab; weil die Regierung nicht in der Lage ist, gut von böse zu unterscheiden und Rahmenbedingungen für die Integration der Anständigen zu sorgen.
Liebe Politiker, nicht böse sein; aber ich kann euer Geschwätz nicht mehr hören. Ob Pilz, Kurz, Kern, Strache oder wie diese Haubentaucher noch alle heißen; alles nur BLA-BLA. Ihr lebt in einem Parallel-Universum.
Politik ist kein hartes sondern verkommenen,dreckiges Geschäft
@adaschauher:
du hast ja ganz recht, wenn du einmal im NR bist, hast du ausgesorgt, dann hast du eine Crew von itarbeitern, die die arbeit machen.selbst die kleinen Büttel, die Mikrohalter und Taschenträger,sind ohne jede verantwortung, verdienen gut (netto 2000 €) und haben tolle gleitende ArbZeit.ich habe 2 solche Nichten, 2 Lehramt-Absolventinnen, verdienen 1/3 mehr und ohne Vorbereitung und Schulstress mit SSn,Eltern,Schulaufsicht.keine offiz.Pragamatisierung, aber eine de facto unkündbarkeit, das geht bei allen Parteien so.
Ein liebes Mauserl. Leider mit undankbarer Aufgabe, nachdem das Heißluftgebläse Strolz geflüchtet ist.
"Ich war noch nie eine Weise".
Der gelernte Zuseher kann dieser Erkenntnis nicht widersprechen.
Laute Frauen können ganz schön auf die Nerven gehen.