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Heute operieren Kinder im Roboter-Kreißsaal

Von Valentina Dirmaier und Alexander Schwarzl (Fotos), 10. August 2017, 00:04 Uhr
Heute operieren Kinder im Roboter-Kreißsaal
Teddy-Fischen: Spielerisch dürfen die Kinder die Handhabung eines Industrieroboters ausprobieren. Bild: Alexander Schwarzl

LINZ. Ferien anders: Bei der Firma Keba durften 45 Kinder von Mitarbeitern mit Industrierobotern Teddys angeln, löten und eine Spritztour mit einem Tesla unternehmen.

Ganz klar, David ist ein Zocker. Flink manövriert der Zehnjährige die Fernbedienung mit dem Joystick in seiner kleinen Hand. Die Augen sind auf die Metallspitze des Roboters fixiert. Er drückt, er dreht, und der bewegliche blaue Arm hinter der Glasscheibe zieht prompt nach links, rückt nach vor, sein silbernes Gelenk dreht sich gleichzeitig. Und zack! In weniger als einer Minute hat David, dem sein Spielkonsolen-Geschick besonders zugute kommt, mit der automatischen Fertigungsmaschine einen Teddy gefischt.

Im Kreißsaal der Roboter im Gewerbepark Urfahr, in dem die Firma Keba aus Linz Anlagen für Industriebetriebe baut und testet, sind heute die Kinder am Werk. Statt zum Lackieren, Verpacken, Heben und Montieren werden die monströsen Fabrikshelfer für einen Tag zum Stofftier-Angeln zweckentfremdet. Heute sind nicht die Forscher und Techniker an den Monitoren und Schaltwerken, sondern ihr Nachwuchs. 45 Kinder zwischen sieben und zwölf Jahren. Um den Kindern der Mitarbeiter den Zugang zur Technik schmackhaft zu machen, mögliche Talente für später akquirieren zu können und so manchem die Scheu vor komplizierten Ingenieurswissenschaften zu nehmen, wird zum zweiten Mal der Kindertag in den Ferien ausgerufen.

Darauf hat sich Raphael schon besonders lange gefreut. "Ich will später einmal Erfinder werden, vor zwei Jahren war ich noch zu jung. Heuer darf ich endlich dabei sein", erzählt der Achtjährige voll Enthusiasmus. Seine Begeisterung ist nicht enden wollend, als seine Gruppe in der abgeschiedenen Halle der Elektrotechniker ein Blinklicht selbst basteln darf. Technikerin Tamara zeigt dem Buben die ersten Handgriffe. Dann steckt er die Drähte auf einem Plastikblättchen an, und dann wird gelötet. Es ist mucksmäuschenstill.

Das Auto ist leise. Ist es kaputt?

Die Kinder sind schwer konzentriert. Nur als die Bastelei von Pia plötzlich blinkt, wird’s laut. Die Elfjährige, die von Keba-Lehrling Manuel instruiert wird, hat das Licht zusammengebaut. Fachmännisch korrekt. Oder Fachfrau in diesem Fall. Denn beim Kindertag sind die Mädchen den Burschen zahlenmäßig beinahe überlegen. Und auch was das Interesse betrifft. Als besonders wissbegierig sticht Katharina hervor.

Techniker Daniel wird bei der Fahrt mit dem Elektroauto von der Achtjährigen mit Fragen gelöchert: Warum ist das Auto so leise? Ist es kaputt? Wie viel kostet es?

Geduldig wird den Kindern erklärt, warum der Tesla schnurrt, statt zu brummen, und wie und wo die Ladung mit den von Keba entwickelten E-Tankstationen funktioniert. Sehr schweigsam sind die Mini-Kebaner dann im Dunkelraum, wo Produkte auf ihre elektromagnetische Strahlung geprüft werden. "Hier machen wir Versuche. Wenn’s knackt, dann stimmt etwas nicht", erklärt Techniker Andreas. Gespannt beobachten die Kinder, wie durch die Energieübertragung Licht in einer Glühbirne entsteht.

"Das ist richtig cool, was die da tun. Das will ich später auch mal machen." Paul fällt die Heimfahrt nach seinem Forschertag schwer. Vielleicht wird er wiederkommen. Vielleicht wird er hier einmal arbeiten. Vielleicht. Nun will der Elfjährige noch seine Ferien genießen und mit seinem Roboter, den er mit seinem Papa gebaut hat, spielen.

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