Linzer Kontron halbiert die Dividende
LINZ. Nach Sonderdividende 2022 zahlt der Linzer IT-Konzern für 2023 50 Cent je Anteilsschein aus
Der Linzer IT-Konzern Kontron (früher S&T) hat das Konzernergebnis im abgelaufenen Geschäftsjahr von 55,5 auf 75,3 Millionen Euro gesteigert (Prognosen waren bei 72 Millionen Euro gelegen). Der Umsatz stieg um 15,3 Prozent auf 1,23 Milliarden Euro. Das organische Wachstum bezifferte Kontron mit 9,5 Prozent. 4800 Mitarbeiter sind beschäftigt.
Die Dividende soll um die Hälfte auf 0,50 Euro gekürzt werden. Das begründet der Konzern mit Vorstandschef Hannes Niederhauser mit einer Sonderdividende, die 2022 an die Aktionäre gezahlt worden sei und die mit dem Verkauf des IT-Servicegeschäfts (damit ist das Unternehmen groß geworden) für 450 Millionen Euro begründet wurde. 2020 hatte die Dividende 30, 2021 35 Cent betragen. Der Aktienkurs gab gestern zwischenzeitlich um mehr als sieben Prozent nach.
Kontron ist auf die selbstständige Kommunikation zwischen Geräten („Internet of Things“, IoT) spezialisiert. Den Ausblick auf 2024 bestätigte Niederhauser. Der Umsatz soll vor allem dank Übernahmen auf mindestens 1,9 Milliarden Euro zulegen und der Gewinn rund 100 Millionen Euro erreichen.
Kontron hat zuletzt mehrere Zukäufe getätigt. Zuletzt hatte Kontron die Mehrheit am deutschen Elektronikunternehmen Katek übernommen und dafür 129 Millionen Euro ausgegeben. Dieses entwickelt und produziert unter anderem Steuerelektronik für Solaranlagen und Ladetechnik für E-Autos: Dieser Bereich soll in den nächsten Jahren mit IoT vernetzt werden.
Im Sommer 2023 wurden Comlab, Schweizer Anbieter für Hochfrequenztechnik für Züge, und das kalifornische Software-Unternehmen Telit Cinterion Teil der Linzer. Das Geld hat der IT-Konzern als Folge eines Strategiewechsels vor zwei Jahren zur Verfügung. Weil die Margen bei IT-Services geringer waren, wurde dieser Bereich verkauft. Die dadurch eingenommenen 450 Millionen Euro fließen nun in Zukäufe.
Kontron hat zuletzt auch Schlagzeilen durch mehrere Aufträge in Millionenhöhe geschrieben:
- Bahnindustrie: Drei Aufträge für mehr als 100 Millionen Euro für Linzer Kontron
- Millionenübernahme: Kontron kauf Münchner Firma
- Kein Ende der Einkaufstour: Kontron übernimmt Mitbewerber Katek