"Sind Esel unterwegs, ist Geduld gefragt"
GERETSBERG. Ulrike Sparber aus Geretsberg bietet Wanderungen mit vierbeiniger Begleitung an.
Ulrike Sparber (52), mochte Esel schon von Kindheit an. "Meine Mutter hat immer gesagt, heirate halt, dann hast auch einen Esel!", schmunzelt sie. Auf ihren ersten echten Esel musste sie jedoch bis 2011 warten. "Eselhengst zu verschenken" stand in einer Anzeige. Wenig später zog "Napoleon" in den Stall in Geretsberg zu den vier Pferden ein.
"Die Sturheit beim Esel ist in Wahrheit Vorsicht. Ein Esel geht nur, wenn er den Untergrund kennt. Er verlässt sich nur auf sich selber, vertraut dem Menschen nur bis zu einem gewissen Maß. Esel sind sehr klug, aber sie brauchen Zeit zum Ausprobieren", erklärt Ulrike Sparber die Eigenheit der grauen Vierbeiner. Dafür müssen ihre Esel auch trainieren – über Hindernisse gehen, Stiegen steigen und auf der hölzernen Wippe üben.
Ideal für Nicht-Reiter
Seit 2017 bietet sie geführte Eselwanderungen an. In vier Tagen gehen die Wanderer und ihre Esel von Tarsdorf über Tittmoning nach Burghausen und über Hochburg wieder zurück. Die Esel tragen das Gepäck und den Proviant. "Unsere Esel tragen ca. 40 Kilo Gewicht mit einem Packsattel und legen 20 Kilometer pro Tag zurück. Jeder hat seinen eigenen Esel, für den er auch verantwortlich ist. Das bedeutet, Rücksicht zu nehmen – im Gastgarten wird zuerst für Wasser und Futter gesorgt, bevor man sich selber hinsetzt. Wer mit einem Esel unterwegs ist, wird selber zur Attraktion, man wird oft angesprochen und knüpft neue Kontakte", beschreibt Sparber die Besonderheit dieser Wanderungen.
Zu Ostern und Pfingsten veranstaltet sie kurze Wanderungen, bei denen jeder mitgehen kann. Ihre dunkelbraunen Esel kommen auch zu Kindergeburtstagen. Neu ist der "Eselführerschein": Hier erfährt man einen Tag lang einiges über Anatomie, Rasse, Pflege und Fütterung, und man lernt, einen Esel über unterschiedliche Hindernisse zu führen. "Esel sind ideal für Nicht-Reiter – sie sind ruhig und geduldig, scheuen nicht und schlagen nicht aus", erklärt die Besitzerin der mittlerweile auf fünf Tiere angewachsenen Eselfamilie.
Mit Flasche aufgezogen
Napoleon bekam ein Jahr nach seinem Einzug zwei Gefährtinnen. "Esel sind Herdentiere. Sie verstehen sich mit Pferden, aber artgerechte Haltung bedeutet, mit Artgenossen zu leben." Rosi, die ältere, brachte im nächsten Jahr einen gesunden Eseljungen zur Welt. Sie starb jedoch vier Wochen nach der Geburt. Der kleine Hengst namens Balthasar musste mit der Flasche aufgezogen werden. Wenn Kinder zu Besuch waren, durfte er manchmal ins Haus und wurde in der Küche gefüttert. Er hat sich gut entwickelt, ist jetzt zweieinhalb Jahre alt und besonders zutraulich. Im Dezember kam der Jüngste der Herde, der kleine Pinocchio, auf die Welt. "Esel machen glücklich!", fasst Ulrike Sparber ihre Leidenschaft zu ihren langohrigen Gefährten in Worte.
Kleiner Eselführerschein: Einen Tag mit den Vierbeinern verbringen kann man am Dienstag, 28. August, ab 14.30 Uhr. Anmeldung unter 0676/4709185
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Wieso muss ein Esel 40kg Gepäck schleppen?
Da braucht man doch nur einen Rucksack und den kann man sich selber tragen. Tiere werden ausgenützt bis zum Umfallen!
Es gibt durchaus Zweibeiner, die MEHR als 40kg Fett freiwillig mit herumschleppen.
Tierquälerei?
Mit den Eseln in der Regierung ist auch Geduld gefragt.
Oder sind die Esel eher diejenigen die diese Regierung gewählt haben ?