Drogenhändler und -konsumenten beschäftigen Landesgericht
INNVIERTEL. Größere Mengen Cannabis aus Deutschland ins Innviertel "importiert"
Zu sechs Monaten unbedingter Haft sowie weiteren 18 Monaten auf Bewährung ist eine junge Frau am Landesgericht Ried verurteilt worden, die mehr als zwei Kilogramm Cannabis aus Deutschland importiert und im Innviertel verkauft haben soll. Ein Teil der unbedingten Haftstrafe ist bereits verbüßt, zumal die Frau bereits im Gefängnis sitzt. Seine Mandantin habe nun zum ersten Mal "das Übel der Haft verspürt", so ihr Verteidiger. "Ich glaube, sie wird nicht mehr mit Drogen handeln."
Zu den gehandelten Cannabis-Mengen gibt es unterschiedliche Angaben. Während in einem Polizei-Einvernahmeprotokoll von "mindestens fünf Kilo" die Rede ist, bezeichnet die Angeklagte diese Menge als viel zu hoch gegriffen. Einer der mutmaßlichen Abnehmer sagt vor Gericht aus, Cannabis weitergegeben zu haben – "es waren Sammelbestellungen". Insgesamt rund 400 Gramm Cannabis soll ein weiterer Innviertler über mehrere Jahre hinweg zum Eigenverbrauch aus Deutschland eingeführt haben – der zuvor Unbescholtene wurde nun am Landesgericht Ried zu fünf Monaten bedingter Haft verurteilt.
Im Verlauf des Prozesses bestritt der Mann zwar die vorgeworfene Menge, nach einem Vier-Augen-Gespräch mit seinem Anwalt zeigte er sich aber geständig.
Auch Lehrling verurteilt
Ein Lehrling aus dem Innviertel ist am Landesgericht Ried wegen Handels mit Cannabis zu drei Monaten bedingter Haft verurteilt worden. Innerhalb der Probezeit, die auf drei Jahre angesetzt ist, muss der junge Mann Bewährungshilfe in Anspruch nehmen. Er habe von 2015 bis 2017 Cannabis verkauft und auch selbst konsumiert, so die Vorwürfe.
Es tue ihm leid, er habe seit Anfang 2018 nichts mehr mit den Drogen zu tun, die "Kurve gekratzt" und jetzt einen guten Job, so der Lehrling vor Gericht. Zu den Cannabis-Mengen, die der Angeklagte anderen verkauft beziehungsweise auch weitervermittelt haben soll, sind die Angaben unterschiedlich. Vor Gericht ist viel von der Berufsschulzeit außerhalb des Innviertels die Rede.
Speed, Kokain, Ecstasy, Marihuana: In einem weiteren Verfahren wurde ein junger Mann wegen erheblichen Drogenhandels zu einer unbedingten Haftstrafe verurteilt. Wobei der Mann, der offenbar auch selbst kräftig Drogen konsumiert hat, bereits einen Monat im Gefängnis verbracht hat.