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"Da kann man sich engagieren und was erreichen, daheim wars zu gefährlich"

Von Monika Raschhofer, 17. November 2018, 08:04 Uhr
"Da kann man sich engagieren und was erreichen, daheim wars zu gefährlich"
Lizeth Außerhuber-Camposeco leitet die VHS, als Spanischlehrerin hat sie mit 25 dort angefangen. Bild: mora

BRAUNAU. Die Braunauerin Lizeth Außerhuber-Camposeco ist in einer Militärdiktatur aufgewachsen.

Initiative "Eine Welt", Politik, Integration, Bildung – Lizeth Außerhuber-Camposeco (60) ist in vielen Bereichen ehrenamtlich tätig. Für die gebürtige Guatemaltekin hat das mit Freiheit zu tun. Denn in ihrer Jugend hat sie erlebt, welche Einschränkungen und Gefahren es in einer Militärdiktatur gibt. "Man hat nicht über alles reden können und melden müssen, wenn sich Leute getroffen haben. Es sind viele Leute umgekommen, die sich sozial oder politisch engagiert haben. Ich war etwa acht Jahre, als ich das zum ersten Mal mitbekommen habe", berichtet sie.

Mit 19 verließ die ausgebildete Lehrerin Quetzaltenango, die zweitgrößte Stadt Guatemalas, um nahe Wien als Au-pair-Mädchen zu arbeiten und Deutsch zu lernen. "Immer, wenn ich etwas Geld beisammen hatte, bin ich umhergefahren, um die Gegend kennenzulernen", erzählt sie. Auf Interrail-Tour hat’s dann gefunkt – in Spanien lernten sich der Braunauer Hans Außerhuber und die Lateinamerikanerin kennen, sie heirateten bald und haben drei mittlerweile erwachsene Kinder.

Fairen Handel umgesetzt

"Ich habe genossen, dass man sich frei bewegen, sich engagieren und etwas erreichen kann. Es war gerade so eine Aufbruchstimmung, der Kampf gegen das Atomkraftwerk Zwentendorf im Gang, der Weltladen in Braunau gerade gegründet", erinnert sie sich, wie direkt sie Demokratie erlebt hat. Und findet bis heute schade, dass hier so viele Leute die Möglichkeit, sich zu engagieren, nicht nutzen und zu wenig schätzen. "Ich habe gelernt, dass man was sagen und was bewegen kann", ergänzt sie.

Die Berichte aus Guatemala beunruhigten Lizeth Außerhuber-Camposeco indes. "Es war eine schlimme Zeit damals, tausende Leute sind verschwunden", erinnert sie sich. Auch aus sicherer, europäischer Perspektive nahm sie Anteil an der Entwicklung in Guatemala und zog neue Schlüsse: "In der Not helfen ist gut, das hat meine Familie daheim auch immer gemacht, aber dadurch verändert sich nichts, man muss die Strukturen verändern."

Und freut sich besonders, dass dies ein Stück weit auch in ihrem Herkunftsland gelungen ist. Mit einer ehemaligen Schülerin realisierte sie ein EU-Projekt, durch das Kaffee fair gehandelt wird. "Es ging um eine verhältnismäßig kleine Summe, für die Leute dort war es aber eine riesige Sache", fasst Außerhuber-Camposeco zusammen. Mittlerweile wurde ein Regionalentwicklungskonzept für ein Gebiet an der Grenze erarbeitet und erst kürzlich ist die Vereinbarung für das jüngste Projekt unterschrieben worden.

Tanzen und einmischen

Lizeth Außerhuber-Camposeco ist gerade in Guatemala, um die Projektpartner zu treffen, vor allem aber, um ihre Eltern zu besuchen. Ihre Heimatstadt ist nach dem Wappenvogel Quetzal benannt und liegt im Hochland, wo das Klima ganzjährig wie bei uns im Frühling ist. "Die Armut ist schon ein Problem, aber im Hochland gibt es keine Großgrundbesitzer, die Unterschiede sind also nicht so groß", berichtet Außerhuber-Camposeco, die sich für fairen Handel, grüne Politik, Integration und als Volkshochschulleiterin in Braunau engagiert. "Ich tanze für mein Leben gern, in Guatemala wird bei jeder Feier getanzt", benennt sie, was ihr am meisten fehlt. "Das Glück, vieles mitgestalten und mich einmischen zu können, ohne dass es gefährlich ist" wiege das aber auf, sagt Außerhuber-Camposeco, die auf ihren Doppelnamen Wert legt und mit ihren Kindern spanisch gesprochen hat.

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2  Kommentare
2  Kommentare
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herzeigbar (5.104 Kommentare)
am 17.11.2018 11:08

Bis um wirkliche Menschen geht/Probleme in Österreich.

Dann wirds bemerken das auch in Österreich
nicht soviel Recht und Gesetz besteht wie Sie glaubt.

Warum denkt diese Frau nicht nach und hinterfragt.

Warum sich immer weniger Menschen in Österreich ehrenamtlich usw. engagieren wollen.

Weils für Parteipolitische Zwecke instrumentalisiert und missbraucht werden.

Hat Sie schon einmal versucht ein Verbrechen in Österreich aufzuklären, wo es einen Rechtsanwalt oder hohen Beamten betrifft.

Dann würde Sie Ihre Grenzen erkennen in Österreich.

Kann das Geprabbel, woanders ist es so schlimm und Österreich ist ja so Heiligenschein nicht mehr hören.

Ich habe 2016 erlebt wies einen Österreicher in einer Notschlafstelle Wels ersticken verrecken liessen.

Ich erlebe wie seit Jahre Verbrechen an Mir Aufklärung blockiert wird nur um einen Pubbeligen Rechtsanwalt zu schützen der Gläubiger Gelder bezahlte verurtreut hat.

Wie Realitätsfern immer solche Mesnchen sind in Sozialer Tätigkeit.

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RobertE. (385 Kommentare)
am 17.11.2018 18:27

Jetzt halten sie doch endlich mal die Kl...! Bei jedem Thema müssen sie ihren Müll abladen!

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