Romy Schneider: "Ich verleihe mich zum Träumen"
Am Sonntag hätte die Schauspielerin ihren 80. Geburtstag gefeiert – ihr Mythos lebt auch 36 Jahre nach ihrem Tod.
Sie wollte immer nur sich selbst und ihrer Kunst gehören, eine normale junge Frau sein und gleichzeitig Schauspielerin voll Leidenschaft, kein Opfer. Und doch sehen viele Biografen genau das in Rosemarie Albach, besser bekannt als Romy Schneider.
Ob sie als junges Mädchen als Sissi ihrem Franzl in die Arme fiel oder später als Grande Dame des französischen Arthouse-Films Regisseure und Publikum begeisterte – stets versuchten Menschen sich an ihr zu bereichern oder durch sie ihren eigenen Erfolg zu steigern.
Ihre Mutter Magda Schneider habe durch Romy nur ihre eigene Karriere ankurbeln wollen, ihr Stiefvater "Daddy" Hans Herbert Blatzheim habe sie sexuell bedrängt und als Werbefigur für seine Restaurants instrumentalisiert, heißt es. Die Presse lobte sie hoch, ließ sie später fallen, immer wieder nutzten Journalisten ihr Vertrauen aus. Als ein Medienvertreter die Leiche ihres Sohnes David, der im Alter von 14 Jahren beim Versuch, über einen Zaun zu klettern, gestorben war, fotografierte, hatte sie den Glauben an Fairness längst verloren.
Leben für die Leidenschaft
"Man muss viele Leidenschaften haben in seinem Leben. Es ist zu kurz, als dass man so etwas nur einmal erleben sollte", sagte Romy, und sie liebte die Liebe. Alain Delon sei der wichtigste Mann in ihrem Leben gewesen, bekannte sie später. Ihre Beziehung war voll von sexuellen Ausschweifungen, von Untreue und Handgreiflichkeiten, er schlug sie, sie ihn zurück. Wegen des damals noch unbekannten französischen Schauspielers ist Schneider nach Paris aufgebrochen, geflüchtet vor dem zuckerlbunten, lieblichen Image, das sie im deutschsprachigen Raum nach der Sissi-Trilogie nie mehr abschütteln konnte. "Sag, hast du nicht eine Tochter?" Mit diesem Satz des Regisseurs Hans Deppe an ihre Mutter hatte ihre Karriere im Alter von 15 Jahren mit dem Film "Wenn der weiße Flieder wieder blüht" begonnen.
Zahlreiche der Filme, denen sie später ihr wunderschönes, ausdrucksstarkes und verletzliches Gesicht lieh, von "Boccaccio 70" und "Der Swimmingpool" über "Trio Infernal" bis "Die Spaziergängerin von Sans-Souci", haben die Zeit überdauert, ihren vielen Beziehungen gelang das nicht.
Für den 14 Jahre älteren biederen Theaterregisseur Harry Meyen und den gemeinsamen geliebten Sohn David gab sie für eine Weile ihren Beruf auf und erhoffte sich Stabilität, mit ihrem Privatsekretär Daniel Biasini hatte sie später Tochter Sarah.
Sarah war vier Jahre alt, als Romy Schneider am 29. Mai 1982 starb. 43 Jahre alt, allein an ihrem Schreibtisch in Paris, seit Jahren geplagt von ihrer Alkohol- und Tablettensucht, angehäuft hatte sie Schulden statt Vermögen. Auf ihrem Totenschein wurde Herzversagen angeführt, auf eine Autopsie verzichtet.
Doch Projektionsfläche für Wünsche und Sehnsüchte des Publikums ist Romy Schneider bis heute geblieben, auch außerhalb des Kinos. Sie ist ein Mythos, eine Sehnsuchtsfigur, ein Leinwand-Traum. Wer auch immer die echte Romy war, Sarah sie heuer durch die Geburt von Tochter Anna zur Großmutter gemacht.
Unveröffentlichte Fotos des Filmstars zeigt der 2008 erschienene Bildband "Die Erinnerung ist oft das Schönste" (Hatje Cantz Verlag, 176 Seiten). Eine Auswahl der 138 schönen Porträts sehen Sie hier.
Video: Der Mythos Romy Schneider ist lebendig wie eh und je
Romy Schneider in TV und Radio
Heute, Samstag, ab 9.35 Uhr gibt es die „Sissi“-Trilogie mit Romy Schneider in ORF 2 zu sehen: „Sissi“, „Sissi, die junge Kaiserin“ und „Sissi – Schicksalsjahre einer Kaiserin“.
Servus TV zeigt heute um 20.15 Uhr „Mädchen in Uniform“. Auf ORF III verschönert die Liebeskomödie „Scampolo“ ab 15 Uhr den Nachmittag. Im Anschluss ist um 16.45 Uhr das Melodram „Montpi“ zu sehen. Um 18.25 Uhr liefert das Bio-Pic „Romy“, bei dem Jessica Schwarz in die Rolle der Mimin schlüpft, Einblicke in ihr Leben. Um die letzten Stunden und den Tod Schneiders geht es in der Dokumentation „Die letzten Tage einer Legende“ ab 20.15 Uhr. Das Drama „Nachtblende“ ist auf ORF III ab 21.05 Uhr zu sehen, danach gibt es „Die Liebe einer Frau“. Ö1 strahlt heute ab 9.05 Uhr das theatrale Porträt „Wer bist Du, Romy? Annäherung an eine geschundene Seele“ aus.
Nicht immer werden sie glücklich, jene die im Licht stehen.
Erst abtreiben und dann um den verunglückten Sohn trauern,
das ist Schizophrenie!
Passierte Schwangerschaften einfach eliminieren und nur
gewollte zulassen?
Nur eine Station in ihrem Leben als excellente Schauspielerin.
Erfolgreich im Beruf, gescheitert in Privatleben!
Schade, sehr schade, manche nennen es Schicksal.
Trauriges Schicksal nicht der ersten und auch
nicht der letzten Filmlegende.
Also ich finde Arnold Schwarzenegger besser.
Mit Alkohol oder Drogen löst man keine Probleme, sondern man schafft sich welche.
So mancher hat sich Probleme auch mit anderem eingehandelt. Sogar auf dem Arbeitsplatz kann man Probleme bekommen. Probleme richtig bewältigen zu lernen, das können leider nur wenige. Dazu gibt es die Selbsthilfegruppen. Hier haben viele ihr Leben wieder in den Griff bekommen, obwohl es nicht mehr komplett repariert werden konnte.