Lade Inhalte...
  • NEWSLETTER
  • ABO / EPAPER
  • Lade Login-Box ...
    Anmeldung
    Bitte E-Mail-Adresse eingeben
    Bitte geben Sie Ihre E-Mail-Adresse oder Ihren nachrichten.at Benutzernamen ein.

gemerkt
merken
teilen

25-Jährige entführt und vergewaltigt: 15 Jahre Haft und Einweisung

Von nachrichten.at/apa, 14. Mai 2018, 19:43 Uhr
Der Täter steht seit Dienstag in Krems vor Gericht. Bild: HANS PUNZ (APA)

KREMS. 15 Jahre Haft wegen Entführung und Vergewaltigung plus die Einweisung in eine Anstalt für geistig abnorme Rechtsbrecher: So lautet das Urteil gegen einen 46-Jährigen, der im Sommer 2017 eine 25-Jährige an einem Badesee im Waldviertel gekidnappt, in eine Holzkiste gesperrt und in sein Haus gebracht hatte, wo die Frau ein stundenlanges Martyrium durchlebte.

24 Stunden nach ihrem Verschwinden fiel das Opfer seinen Eltern in die Arme, die es mit dem Auto gesucht hatten - ihr Peiniger hatte die junge Frau vom Most- ins Waldviertel zurückgebracht, wobei er ihr unter Drohungen einschärfte, nicht zur Polizei zu gehen. Er wurde aufgrund ihrer Angaben - sie hatte sich Teile des Fahrzeugkennzeichens gemerkt - ausgeforscht und festgenommen.

Das Verfahren war mit Rücksicht auf das Opfer unter Ausschluss der Öffentlichkeit geführt worden. Die Anklägerin verwies auf 13 einschlägige Vorverurteilungen - vorwiegend wegen sexueller Vergehen, aber auch Körperverletzung - und schilderte den Schöffen die grausamen Handlungen, die dem Opfer körperliche Qualen, Erniedrigungen und Todesängste bescherten. Der Mann sei zurechnungsfähig, weise aber eine geistig-seelische Abartigkeit höheren Grades auf - daher der Antrag auf Unterbringung in einer Anstalt. Sein Mandant bekenne sich "im Wesentlichen schuldig", sagte Rechtsanwalt Peter Schobel eingangs, sprach aber im Gegensatz zur Staatsanwältin von einer "spontanen" Tat, wobei die Situation eskaliert sei.

Keine Reue

Von einem reumütigen Geständnis sei nichts zu bemerken gewesen, sagte die Staatsanwältin im Schlussvortrag. Der Beschuldigte habe sein Opfer nicht getötet, ihm aber dennoch das Leben genommen. Es gebe keine Strafe, die dem gerecht werde, was er der 25-Jährigen angetan habe. Eine Einweisung sei unabdingbar. Auch wenn es nicht so gewirkt habe, es tue ihm "sehr, sehr leid", meinte der Angeklagte, bevor die Schöffen die Urteilsberatung aufnahmen.

Als Indizien dafür, dass die Tat nicht "perfide geplant" war, sondern spontan passierte und völlig eskalierte, wertete der Verteidiger die Tatsache, dass die besagte Holzkiste mit Werkzeug vollgeräumt war, als der Schlosser die Frau in seinen Wagen lockte - und auch, dass er in seinem Haus erst während ihrer Anwesenheit eine Stange montierte, an der er sie festband.

Der Schöffensenat sah eine Tatplanung nicht zweifelsfrei als erwiesen an, erläuterte die Richterin. Als mildernd sei lediglich der Beitrag des Mannes zur Wahrheitsfindung gewertet worden. Demgegenüber erschwerend wirkten sich die Vorstrafen und der rasche Rückfall nach einer Verurteilung 2016, das Zusammentreffen von Vergehen und Verbrechen sowie die Mehrfachqualifikationen der Vergewaltigungen aus. Das heute noch traumatisierte Opfer hatte Verletzungen am ganzen Körper. Mit 15 Jahren wurde der Strafrahmen daher voll ausgeschöpft. Die Höchststrafe sei schuld- und tatangemessen. "Das Opfer lebt, aber Sie haben sein Leben zerstört", wandte sich die Richterin an den Beschuldigten. Zur Gefährlichkeitsprognose hieß es, mit hoher Wahrscheinlichkeit wären in Zukunft vergleichbare Taten zu befürchten.

Eine bedingte sechsmonatige Strafe wegen sexueller Vergehen wurde widerrufen. Der Kleinbus, in den der 46-Jährige die junge Frau unter dem Vorwand einer notwendigen kleinen Reparatur gelockt hatte, wurde konfisziert. Dem nach wie vor traumatisierten Opfer sprach das Gericht mehr als 16.000 Euro zu. Das Urteil ist nicht rechtskräftig, beide Seiten gaben keine Erklärung ab.

mehr aus Chronik

Der Monk in mir

E-Autos in Flammen: Brandstiftung war die Ursache

Feuerwehrauto in Niederösterreich auf dem Weg zum Einsatz umgekippt: Ein Toter

Inzestfall Amstetten: Neuerliche Anhörung am Dienstag

Lädt

info Mit dem Klick auf das Icon fügen Sie das Schlagwort zu Ihren Themen hinzu.

info Mit dem Klick auf das Icon öffnen Sie Ihre "meine Themen" Seite. Sie haben von 15 Schlagworten gespeichert und müssten Schlagworte entfernen.

info Mit dem Klick auf das Icon entfernen Sie das Schlagwort aus Ihren Themen.

Fügen Sie das Thema zu Ihren Themen hinzu.

Aktuelle Meldungen