Rückschlag für geplante Fusion von Miba mit Zollern
LAAKIRCHEN. Ein möglicher Zusammenschluss der Gleitlagerhersteller Miba aus Laakirchen und Zollern-BHW (Baden-Württemberg) steht auf der Kippe, denn die deutsche Monopolkommission legt sich quer.
Sie empfiehlt Wirtschaftsminister Peter Altmaier (CDU), die Erlaubnis für eine Fusion nicht zu erteilen. Das geht aus einer gestern, Donnerstag, veröffentlichten Stellungnahme des Beratungsgremiums hervor.
Die von den beiden Firmen geltend gemachten Gemeinwohlgründe wiegen demnach die vom Bundeskartellamt festgestellte Wettbewerbsbeschränkung nicht auf, heißt es. Laut einem Beschluss des Bundeskartellamts vom Jänner dieses Jahres sind Miba und Zollern bei Gleitlagern für Großmotoren in Schiffen oder Lokomotiven sehr stark aufgestellt. Durch einen Zusammenschluss würde für Kunden eine wichtige Auswahlalternative fehlen, so die Behörde.
Minister kann Beschluss kippen
Miba und Zollern hoffen weiterhin auf einen Zusammenschluss. Dass die Monopolkommission der Argumentation des Bundeskartellamts gefolgt sei, "war so zu erwarten", hieß es. Man werde das Sondergutachten genau analysieren.
Eine Chance sehen die beiden Zulieferbetriebe, wie in den OÖN berichtet, weiterhin in der Ministererlaubnis. Mit dieser seit 1973 geltenden Regelung kann Altmaier die Entscheidung des Bundeskartellamts aufheben. Miba und Zollern haben bereits einen Antrag eingebracht. Altmaier bleibt bis Mitte Juni Zeit für eine Entscheidung. "Ich sehe eine realistische Chance, dass er uns unterstützt", sagte der stellvertretende Miba-Chef Wolfgang Litzlbauer kürzlich. "Wir brauchen die Kooperation, um noch wettbewerbsfähiger zu werden."
Klappt die Fusion, soll ein Unternehmen mit 1800 Mitarbeitern, 300 Millionen Euro Umsatz und Hauptstandorten in Deutschland und Österreich entstehen. Miba würde dann 74,9 Prozent halten, Zollern den Rest.
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