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ÖBB: Trotz Fahrgastrekord Ergebniseinbruch

Von Ulrike Rubasch, 26. April 2024, 13:30 Uhr
wirtschaft
ÖBB-Chef Andreas Matthä bei derBilanzpressekonferenz 2023" in Wien. Bild: HANS KLAUS TECHT (APA/HANS KLAUS TECHT)

WIEN. Hohe Stromkosten schlugen auf den Gewinn . Der Güterverkehr schrieb rote Zahlen, es sei das schwierigste der vergangenen 20 Jahre gewesen. Der Ausbau der Summerauerbahn sei nicht für alle Ewigkeit vom Tisch und der geplante Hochleistungs-Zug durch das Innviertel sei erst ganz am Anfang der Planung.

Zwar nützen immer mehr Menschen Bahn und Bus, doch die Österreichischen Bundesbahnen (ÖBB) konnten das nicht eins zu eins in wirtschaftlichen Erfolg umsetzen. Das Ergebnis 2023 brach um 42 Prozent auf 112 Millionen Euro ein. Grund für den Gewinnrückgang seien vor allem der starke Anstieg der Strompreise, der die Bahnkilometer verteuere, und der vergleichsweise geringe Dieselpreisanstieg, was den Straßentransport wiederum attraktiver mache, heißt es.

Die Fahrgast-Ticketpreise seien hingegen nur moderat um rund fünf Prozent angehoben worden, um die Inflation nicht zu befeuern, sagte ÖBB-Chef Andreas Matthä am Freitag. Das Ergebnis 2022 war außerdem positiv von einer Rückstellungs-Auflösung beeinflusst gewesen.

Der Umsatz stieg 2023 um 7,5 Prozent auf 5,02 Milliarden Euro. Das sei ein „stabiles Plus trotz wirtschaftlich herausfordernder Situation“, so Matthä. In Österreich sind jedenfalls noch nie so viele Menschen mit der Bahn gefahren wie im Vorjahr. 280.000 Menschen besitzen ein Klimaticket. Die Fahrgastzahlen sowohl bei Bahn als auch Bus stiegen jeweils um zehn Prozent. Insgesamt wurden 493,6 Millionen Fahrgäste verzeichnet – im Vergleich zu 2019 ein Plus von 3,5 Prozent. Homeoffice spiele dabei eine Rolle, so der ÖBB-Chef. Ob man heuer die 500-Millionen-Passagier-Marke knacken werde, „traue ich mir nicht so locker zu sagen“, das hänge stark von der Bussparte ab.

Operativer Verlust im  Güterverkehr

Schwierigkeiten bereitete der Warentransport: „Es war das schwierigste von 20 Jahren Güterverkehr“, operativ wurde sogar ein Verlust geschrieben. Das beförderte Volumen ging um 11,2 Prozent zurück auf 78,5 Millionen Tonnen, die Güter-Umsätze nur um 1,9 Prozent.
Vor allem auf kurzen Strecken verlor die Güter Tochter Rail Cargo Austria Meter. Wegen der schwachen Konjunktur wurden insgesamt weniger Waren transportiert, die „Strom-Diesel-Schere“ tat das Übrige. Es wurden aber auch neue Kunden wurden gewonnen, „Bier fährt nun auch Bahn von Schwechat nach Westen“ und die Handelskette Spar befördere mehr Ware auf der Schiene. Im ersten Quartal 2024 bemerke man wieder „einen leichten Aufschwung in den Zahlen. Papier- und Holzindustrie erhole sich, auch die Mengen in Einzelwagons wachsen wieder im einstelligen Bereich“, sagte Finanzvorständin Manuela Waldner. In Summe sei heuer jedenfalls ein Ergebnis-Zuwachs geplant.

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ÖBB Finanz-Chefin Manuela Waldner Bild: HANS KLAUS TECHT (APA/HANS KLAUS TECHT)

330 neue Züge bis 2030

Die ÖBB haben im Vorjahr mit 4,5 Milliarden Euro Investitionen in Infrastruktur und neue Züge getätigt. Bis 2030 sollen 330 neue Züge in Betrieb gehen und die Kapazität um 93.000 Sitzplätze steigen. Im Fernverkehr waren nur 80,3 Prozent der Züge pünktlich, die Baustellen in Deutschland und Italien ließen auch für heuer ähnliches befürchten, und es werde schwierig, die Pünktlichkeit im Nahverkehr von 95,7 Prozent zu halten.

Summerauerbahn

Zum Nicht-Ausbau der Summerauerbahn Linz-Freistadt sagte Matthä, auf Grund einer abschlägigen volkswirtschaftlichen Kosten-Nutzen-Rechnung sei das Projekt „aktuell“ nicht in die das „Zielnetz 2040“ aufgenommen worden. Der Ausbau sei keines der 25 Projekte, die diese Überprüfung bestanden hätten. „Das heißt nicht, dass es nicht einmal doch dazu kommen kann“, so Matthä, etwa wenn von tschechischer Seite ein Commitment für dies Weiterführung dieser Strecke vorliege. "Dann rückt das Projekt vermutlich nach oben" auf der Rangliste, so der ÖBB-Chef.

Gefragt nach der Hochleistungsbahn, die im Innviertel auf einer neuen Trasse entstehen soll, antwortete Matthä: "Es gibt grobe Überlegungen für eine Trasse." Man stehe ganz am Anfang, es müssten  eine Trassenstudie, Bürgerbeteiligungsverfahren etc. durchgeführt werden. "Es wird noch einiges Wasser denn Inn hinunter rinnen, bis es dazu konkrete Pläne gibt."

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Autorin
Ulrike Rubasch
Redakteurin Wirtschaft
Ulrike Rubasch
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Kukilein (294 Kommentare)
am 27.04.2024 08:01

Laut einem Profilbericht hatten wir 2023 die höchsten Strompreise weltweit? Die Zustände im Energiebereich kosten den Regierungsparteien enorme Stimmenverluste. Vom rapiden Sinkflug unserer Volkswirtschaft und von den beginnenden gesellschaftlichen Verwerfungen brauche ich nicht berichten, die Menschen kriegen das mit. Warum wird nicht gegengesteuert?
Wie soll man bei diesen Strompreisen eine Transformation weiter beschreiten, wenn der Strom jetzt schon so teuer ist?

Notwendige Maßnahmen sind:

1. Veröffentlichung der Netzdaten. Was passiert mit unserem Strom, wo kommt der hin?
2. Sofortiger Stopp des geplanten großflächigen Freileitungs- Hochspannungs- Netzausbaus. Ja das heißt auch Stopp von bereits genehmigten Projekten, da der Bedarf erst öffentlich bewiesen werden muss. Der Inlandsstromverbrauch aus dem öffentlichen Netz ist in den Jahren 2022 und 2023 gesunken! HGÜ?
3. Anpassungen der Nieder-, und Mittelspannungsebene für die Erneuerbaren sofern bewiesener Bedarf besteht.

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