Sieg und WM-Führung für Vettel in Montreal
MONTREAL. Ferrari-Star Sebastian Vettel hat am Sonntag den Formel-1-Grand-Prix von Kanada gewonnen. Der 30-jährige Deutsche feierte in Montreal einen ungefährdeten Start-Ziel-Sieg und damit den bereits 50. GP-Triumph seiner Karriere.
Damit übernahm er nach dem siebenten von 21 Saisonrennen auch die WM-Führung, da Titelverteidiger Lewis Hamilton im Mercedes nur Fünfter wurde. Der Brite liegt nun mit 120 Punkten einen Zähler hinter seinem Titelrivalen Vettel.
Vor Hamilton, der mit Kühlungsproblemen zu kämpfen hatte, landeten nach 70 Runden auf dem 4,361 Kilometer langen Circuit Gilles Villeneuve auch noch sein finnischer Teamkollege Valtteri Bottas sowie die beiden Red-Bull-Piloten Max Verstappen und Daniel Ricciardo, der zuletzt in Monaco gewonnen hatte. Für Vettel, der in Kanada zuvor nur 2013 triumphiert hatte, war es der dritte Saisonsieg nach den beiden Auftaktrennen in Australien und Bahrain.
"Das war ein perfektes Rennen, einfach unglaublich - vor allem nach der langen Durststrecke, die Ferrari hier hatte", betonte Vettel, der für den ersten Sieg der berühmten Scuderia in Montreal seit 2004 sorgte. Damals hatte sein Landsmann und großes Vorbild, Rekordweltmeister Michael Schumacher, den WM-Lauf auf der künstlichen Flussinsel Ile Notre-Dame im Sankt-Lorenz-Strom gewonnen. "Wir haben heute das Maximum herausgeholt", gestand Mercedes-Pilot Bottas, dass Vettel an diesem Tag nicht zu gefährden war.
Crash zu Beginn
Das Rennen begann praktisch mit einer Safety-Car-Phase, weil kurz nach dem Start Lokalmatador Lance Stroll (Williams) und Toro-Rosso-Pilot Brendon Hartley aus Neuseeland kollidierten. Nach dem Restart in Runde fünf erlebten die 100.000 Zuschauer auf der ausverkauften Rennstrecke allerdings überwiegend "Formel fad". Hamilton hatte aufgrund der Überhitzungsgefahr seines Motors keine Chance auf die Fortsetzung seiner Siegesserie in der frankokanadischen Metropole, wo er zuletzt drei Mal en suite und schon insgesamt sechs Mal gewonnen hatte.
Für den zweifachen Ex-Weltmeister Fernando Alonso endete sein 300. Formel-1-WM-Lauf nach einem Turboschaden an seinem McLaren nach 41 Runden. Damit konnte der 36-jährige Spanier früher nach Le Mans aufbrechen, wo er kommendes Wochenende das berühmte 24-Stunden-Rennen fährt.