Sturm-Trainer Vogel: "Wir haben kläglich versagt"
GRAZ. Fußball: Bei den in der Europa-League-Quali inferioren Grazern rauchen nach dem Ausscheiden gegen AEK Larnaka die Köpfe.
Die Nachwehen der 0:5-Blamage bei AEK Larnaka sind bei Sturm Graz bei der Rückkehr aus Zypern spürbar gewesen. "Wir haben kläglich versagt und wollen am Sonntag etwas gutmachen. Ich bin megaenttäuscht", sagte ein "geknickter" Heiko Vogel vor dem Heimspiel gegen den SCR Altach in der vierten Runde der Fußball-Bundesliga (17 Uhr). "Ich empfinde auch einen Anflug von Scham, wenn ich mit meiner Mannschaft eine solche Partie abgeliefert habe. Ich stelle auf und stelle ein und muss auch überlegen, ob die fehlende Einstellung an mir oder meiner Ansprache liegt", rätselte der Deutsche über den katastrophalen Auftritt seiner Mannschaft.
"Wer nicht kann, will nicht"
Es war nicht nur das Debakel auf Zypern, das Vogel zum Grübeln brachte. "Wir haben in acht Spielen ein Torverhältnis von 9:18, so geht es nicht. Felix Magath hat einmal gesagt: ,Wer nicht kann, will nicht.‘ Da ist etwas dran." Die Steirer haben nach zwei Liga-Siegen zum Auftakt vor sechs Tagen in St. Pölten (0:2) ihre erste Meisterschaftsniederlage erlitten.
Dass mit Altach ein "dankbarer" Gegner auf Sturm wartet, wollte Stefan Hierländer so nicht gelten lassen. "Auch wenn die Statistik gegen Altach für uns spricht, so können wir uns in der jetzigen Situation davon nichts kaufen, sondern müssen die Leistung auf dem Platz zeigen."
Die Grazer sind gegen die Rheindörfler seit 13 Meisterschaftsspielen ungeschlagen. Günter Kreissl interessiert das nicht, dem Sportvorstand des SK Sturm macht der Ist-Zustand der Mannschaft zu schaffen. "Wir müssen Tacheles reden", sagte Kreissl, der sich allerdings klar gegen eine Personaldiskussion auf dem Spieler- und Trainersektor ausspricht: "Ich kann keine Konsequenzen liefern, indem irgendwelche Köpfe rollen."
Interne Aussprache
Stattdessen gelte es die Spieler wachzurütteln. "Es geht darum, ihnen zu sagen, dass sie verdammt noch mal in der Verantwortung stehen. Für diesen Verein, für alle Leute, für die Fans, die da sind, für die Verantwortlichen, für den Betreuerstab. Und diese Verantwortung nehmen sie derzeit nicht wahr", kündigte der erboste Kreissl eine interne Aussprache an.
Sturm hat nicht nur eine sportliche Baustelle, sondern auch eine hinter den Kulissen. Für gestern war das Urteil der UEFA in der Becherwurf-Affäre aus dem Hinspiel gegen Larnaka (0:2) angekündigt. Es stand bei Druckbeginn dieser Ausgabe noch aus.
Seit 2010 hat Sturm von 28 Partien im Europacup grade mal 5 gewonnen. Da ist es nicht sehr wahrscheinlich, dass die Schuld beim Trainer liegt.