Tote Pflegeheim-Bewohnerin: Obduktion bekräftige Verdacht der Medikamentenverwechslung
GRAZ. Die ersten Ergebnisse der Obduktion einer am Wochenende in Graz verstorbenen Bewohnerin eines Pflegeheims haben den Verdacht einer Medikamentenverwechslung bekräftigt.
Hansjörg Bacher, Sprecher der Staatsanwaltschaft Graz, sagte am Dienstag auf APA-Nachfrage, dass die Frau an einem akuten Rechtsherzversagen gestorben ist.
Der Verdacht einer falschen Medikation liege damit weiterhin nahe und dieser würde auch mit dem Herzversagen in Einklang zu bringen sein. Endgültige Gewissheit werde es aber erst nach dem toxikologischen Gutachten geben, bei dem auch der Mageninhalt der Verstorbenen untersucht wird. Das wird aber erst in einigen Tagen oder Wochen vorliegen. Außerdem müsse auch noch geklärt werden, ob die möglicherweise falschen Medikamente auch todeskausal waren, also ob sie für den Tod der 71-jährigen Frau verantwortlich waren, erklärte Bacher.
Die Bewohnerin des städtischen Heimes war - wie berichtet - am Samstag kollabiert und später im Krankenhaus gestorben. Eric Stoiser, medizinischer Leiter der geriatrischen Gesundheitszentren, sagte am Sonntag, dass die Pflegehelferin nicht mehr mit Sicherheit sagen könne, ob sie der Patientin den richtigen Medikamenten-Dispenser auf das Frühstückstablett gelegt hatte. Dieser Umstand und die Art der medizinischen Reaktion der Frau begründeten den Verdacht, dass es zu einer Verwechslung gekommen sein könnte. Die Mitbewohnerin der 71-Jährigen bekam stark blutdrucksenkende Mittel.