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Karrierestart für Lehrlinge

Der oö. Handel ist ein stabiler Arbeitgeber. Fachkräfte im Handel und Handwerk sind weiterhin stark gefragt.

Von Michaela Schmidinger (Sonderthemen-Redaktion), 03. August 2016 - 00:04 Uhr

Die oberösterreichischen Handelsbetriebe bilden derzeit 3140 Jugendliche zu Lebensmittelhändlern, Sportartikelberatern, Mode- und Lifestyleberatern usw. aus. Über 24 Spezialisierungen umfasst das Berufsbild Einzelhandelskaufmann/-kauffrau insgesamt. Der Handel ist auch ein wichtiger Arbeitgeber für Personen mit Migrationshintergrund. Ein Anteil von 14 Prozent – im Durchschnitt der Jahre 2013 bis 2015 – der Handelsbeschäftigten in Oberösterreich kann der Gruppe von Migranten erster Generation oder zweiter Generation zugerechnet werden.

"Als zweitwichtigster Arbeitgeber in Oberösterreich beschäftigt der Handel rund ein Fünftel aller Arbeitnehmer der marktorientierten Wirtschaft des Bundeslandes! Der positive Beschäftigungstrend setzte sich damit weiter fort, wenngleich sich die Wachstumsdynamik zuletzt abgeschwächt hat", zitiert Christian Kutsam, Obmann der Sparte Handel der WKO Oberösterreich, eine aktuelle Untersuchung der KMU Forschung Austria. Diese stabile Beschäftigungsentwicklung im oberösterreichischen Handel stimmt den Spartenobmann zuversichtlich.

Oberösterreichs Gewerbe sucht weiterhin Fachkräfte

Laut Konjunkturbeobachtung der KMU Forschung Austria sind derzeit 27 Prozent der zum Gewerbe und Handwerk zählenden Unternehmen trotz allgemein gedämpfter Nachfrage gut ausgelastet und leiden unter Fachkräftemangel.

Der Bedarf an qualifizierten Fachkräften dürfte aktuell bei mindestens 14.000 liegen, schätzt Walter Bornett, Direktor der KMU Forschung Austria und Aufsichtsrat von Austrian Cooperative Research. Und das, obwohl der mit rund 710.000 Beschäftigten größte Arbeitgeber Österreichs auch der mit Abstand wichtigste Ausbildungssektor ist: Per 31. 12. 2015 wurden in 17.020 Gewerbe- und Handwerksbetrieben 46.365 Lehrlinge ausgebildet.

Gewerbe und Handwerk stellt damit 56 Prozent aller Ausbildungsbetriebe und 42 Prozent aller Lehrplätze. Das derzeitige Lehrlingsangebot reicht aber offensichtlich nicht aus, den Fachkräftebedarf zu decken. Die Absolvierung einer Lehrausbildung bietet enorme Karrierechancen bis zur Selbstständigkeit als Unternehmerin beziehungsweise Unternehmer in unglaublich vielen zukunftsträchtigen Berufsfeldern, ist Bornett überzeugt.

Zu den Branchen mit überdurchschnittlich hohem Fachkräftebedarf zählen beispielsweise: Spengler und Kupferschmiede mit 48 Prozent, Hafner mit 42 Prozent, Dachdecker mit 40 Prozent, Friseure mit 37 Prozent, Fleischer mit 36 Prozent, die Sparte Holzbau mit 35 Prozent, Tapezierer, Dekorateure und Sattler mit jeweils 35 Prozent, Tischler mit 34 Prozent, Bodenleger, das Bauhilfsgewerbe, Gärtner und Floristen mit 32 Prozent, Maler, Lackierer, Schildhersteller mit 32 Prozent, Bäcker mit 30 Prozent und Elektriker mit 30 Prozent. Nachfrage besteht auch bei Installateuren, Schlossern und Glasern mit jeweils 28 Prozent, nach Konditoren mit 27 Prozent, nach Mechatronikern und am Bau mit jeweils 26 Prozent sowie nach Zahntechnikern mit 22 Prozent.

Der Anteil an Gewerbe- und Handwerksbetrieben mit Fachkräftebedarf beträgt aktuell laut der KMU Forschung Austria in Oberösterreich 31 Prozent. Damit rangiert Oberösterreich nach Tirol mit 37 Prozent und Vorarlberg mit 34 Prozent an dritthöchster Stelle.

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