1:0 – Rapids Joker stachen gegen die Glasgow Rangers
WIEN. Europa League: Zum zweiten Mal zogen die Wiener in das Sechzehntelfinale ein
Es war einer der zuletzt so seltenen Feiertage für Rapid: Die Fans im ausverkauften Allianz-Stadion waren längst von ihren Sitzen aufgestanden und applaudierten ihrem Team, als der Schlusspfiff gegen die Glasgow Rangers ertönte. Durch das 1:0 gegen die Schotten stiegen die Wiener in die Runde der letzten 32 der Europa League auf.
Zwei Joker stachen: Dejan Ljubicic erzielte nach einer Vorlage von Christoph Knasmüllner in der 84. Minute das Tor, das den zweiten Einzug in die K. o.-Runde nach 2015/16 fixierte. "Ich hoffe, dass ich noch viele schöne Tage bei Rapid habe, aber das war bis jetzt der schönste", sagte Rapid-Trainer Dietmar Kühbauer überglücklich.
Ein Unentschieden hätte Rapid gereicht – und auf ein 0:0 lief die Partie lange Zeit hinaus. Es lag nicht nur am ramponierten Geläuf, dass kaum flüssige Aktionen zu sehen waren. Die beiden Teams gingen intensiv in die Zweikämpfe, spielten aber selten präzise nach vorne. So gab es in der ersten Halbzeit auch nur zwei Abschlüsse zu sehen: Mit dem Weitschuss von Borna Barisic hatte Richard Strebinger keine Mühe (16.), beim Kopfball von Connor Goldson hatte der Rapid-Torhüter Glück: Der Ball knallte an die Latte (22.).
Die Glasgow Rangers deuteten zumindest bei den Standardsituationen Torgefahr an, Rapid dagegen überhaupt nicht. "Es ist ein richtiger Abnützungskampf. Es muss nicht schön sein", sagte Rapid-Sportdirektor Fredy Bickel zur Pause. Schön war es auch nicht.
Dabei schienen die Schotten verwundbar, weil die Mannschaft von Liverpool-Legende Steven Gerrard immer wieder die Bälle im Aufbauspiel herschenkte. Erst in der 52. Minute konnte Rapid das zu einem Torschuss nutzen: Der zur Pause eingewechselte Knasmüllner beschäftigte Torhüter Allan McGregor erstmals.
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Kühbauers goldenes Händchen
Es war der Startschuss zur besten Phase Rapids. Weil die Schotten mehr Risiko eingehen mussten, ging es danach viel flotter hin und her als vor der Pause. Es blieben aber die Ungenauigkeiten im Passspiel, sodass es weiterhin keine Chancen zu sehen gab.
In der Schlussphase packte Gerrard die Brechstange namens Kyle Lafferty aus – und Rapid nutzte die erste Konterchance, die sich bot. Dejan Ljubicic, eigentlich zur Absicherung des 0:0 eingewechselt, erzielte das erlösende 1:0. Nach einem zu kurz geratenen Abschlag von McGregor ging es ganz schnell, Christoph Knasmüllner hatte den Ball perfekt serviert."Wir haben gewusst: Je länger es 0:0 steht, desto mehr Räume bekommen wir", sagte Kapitän Stefan Schwab. Diesen nutzte Ljubicic. "Ich bin überglücklich, die Burschen haben alles gegeben", sagte der Torschütze.
Gratulation an Rapid!
Es war kein schönes Fußballspiel, aber eines mit riesigem Einsatz und Spannung.
Man merkte beiden Mannschaften an. Es ging um was.