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Edelbrände aus dem Hause Diermayr überzeugten internationale Experten

Von Josef Schuldenzucker, 21. März 2019, 06:11 Uhr
Edelbrände aus dem Hause Diermayr überzeugten internationale Experten
Erwin und Anna Diermayr im Keller ihres Bauernhauses, umgeben von edlen Tropfen aus eigener Erzeugung. Bild: Furtner

TUMELTSHAM. Der Tumeltshamer Bürgermeister holte bei der Ab Hof Messe in Wieselburg 17 Medaillen.

17 Medaillen, davon sieben in Gold, vier Silberne und sechs Bronzemedaillen: Das ist die glänzende Ausbeute von Erwin und Anna Diermayr bei der Ab Hof Messe in Wieselburg. Am meisten freut das Tumeltshamer Gemeindeoberhaupt, dass er heuer mit zwei "Goldenen Stamperl" die höchste Auszeichnung für seine Edelbrände und Liköre gewinnen konnte und somit auch oberösterreichischer Landessieger wurde.

Der Tumeltshamer Bürgermeister bewirtschaftet gemeinsam mit seiner Frau Anna den elterlichen Milchviehbetrieb. Schon als junger Bursch hat sich Erwin Diermayr für das Schnapsbrennen interessiert. Viel von seinem Basiswissen hat er von seinem Vater Max gelernt. Ein Meilenstein in seiner Aus- und Weiterbildung war 2016: Da hat Erwin Diermayr den "Edelbrandsommelier" absolviert. "Die Ausbildung hat ein halbes Jahr gedauert, wir sind zu vielen Brennereien gefahren, haben Verkostertrainings gemacht und sehr viel im Bereich Sensorik gelernt. Um immer auf dem letzten Stand zu sein, muss man sich ständig weiterbilden", sagt Erwin Diermayr. Bereits im Vorjahr hat der Tumeltshamer Bürgermeister zehn Medaillen abgesahnt, vier davon in Gold. Heuer wurden insgesamt 3528 Proben eingereicht, 22 kamen vom Hof Erwin Diermayrs. Und 17 wurden mit einer Medaille bewertet.

Alle Proben werden von einer internationalen Expertenjury zweimal unabhängig voneinander beurteilt um die hohe Qualität der Bewertung zu gewährleisten.

Das Schnapsbrennen passiert am "Grausgruberhof", so der Hausname, in Gemeinschaftsarbeit. "Wobei meine Frau Anna großteils die Knochenarbeit erledigt. Sie ist beim Klauben die treibende Kraft, ich sozusagen der Brennchef", erklärt Erwin Diermayr die "Arbeitsteilung".

Die "Hauptarbeit" beginnt bereits Anfang August, bis Ende November wird dann eingemaischt und gebrannt. Rund 70 Bäume mit vielen alten Sorten zählen zum Bestand auf dem Grausgruberhof. "Ein Mostbirnbaum braucht rund 40 Jahre, bis er halbwegs einen Ertrag bringt. Da sind dann rund drei Kisten Obst dran. Die älteren Bäume in unserem Obstgarten sind beinahe 200 Jahre alt und natürlich sehr ergiebig", sagt Erwin Diermayr. Als Faustregel gilt: Bei 100 Kilogramm Äpfeln oder Birnen ist eine Ausbeute von rund drei Litern Schnaps zu erwarten. Trotz der großen Erfolge in Wieselburg bleibt der Tumeltshamer Landwirt und Bürgermeister bescheiden: "Für mich ist das eigentlich ein Hobby. Wir verkaufen unsere Produkte ab Hof, ich gehe nicht offensiv in die Vermarktung. Riesige Mengen für gewerbliche Zwecke könnte ich auch gar nicht anbieten und liefern. Da müsste ich Obst zukaufen, das möchte ich eigentlich gar nicht", sagt der ausgezeichnete Schnapsbrenner.

Obst gehört zu einem Bauernhof

Da die Obstpreise sowieso fast jedes Jahr im Keller sind und im Vorjahr sogar viel Obst in die Kompostieranlage gefahren wurde, ist die Verwertung in Eigeninitiative ein sinnvoller Weg. "Ich möchte die Streuobstwiesen auf jeden Fall erhalten. Es ist jedes Jahr ein Naturschauspiel, wenn die Bäume blühen, der Duft in den Obstgärten ist einfach sensationell. Das gehört zu einem Bauernhof einfach dazu. Ich habe in den vergangenen Jahren schon wieder viele Bäume nachgepflanzt", freut sich der Schnapsbrenner über die üppige Blütenpracht im Frühjahr. Ein absoluter "Hingucker" ist der umgebaute alte Pferdestall, in dem seit 2013 ein hochmoderner Schnapsbrennkessel steht. "Ein absolutes Spitzengerät. Das braucht man auch, um Edelbrände auf diesem hohen Niveau erzeugen zu können. Aber am wichtigsten sind die Grundzutaten. Beste Früchte und bestes Obst, sonst kann auch der Schnaps keine Topqualität erreichen", sagt Erwin Diermayr.

Völlig missglückt ist dem Schnapsbrenner eigentlich noch nie etwas. Er probiert ständig neue Sachen aus und erweitert sein ohnedies schon großes Angebot. Auch Liköre werden auf dem Hof hergestellt. "Als Grundprodukt wird hier Korn oder Apfelbrand verwendet und in Stahltanks angesetzt. Die Herstellung passiert bei mir ohne Rezept, das habe ich im Kopf. Außerdem ist die Frucht jedes Jahr anders. Am beliebtesten sind Nuss-, Weichsel- und Marillenlikör", erklärt Erwin Diermayr. Im Vorjahr hat er mit dem Weichsellikör sogar den Sprung in den "Gault Millaut" geschafft. Einziges Ärgernis: Sein Most, auf den Erwin Diermayr auch sehr viel hält, ist heuer nicht in der Kategorie "Spitzenklasse".

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Autor
Josef Schuldenzucker
Lokalredakteur Innviertel
Josef Schuldenzucker

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