Im Innviertel: Wie ein Fahrlehrer und ein Prüfer mithalfen, ein Leben zu retten
BRAUNAU. Auf einer Prüfungsfahrt für den Lkw-Führerschein sind ein Fahrlehrer und ein Prüfer zu Lebensrettern geworden. Sie reanimierten einen kollabierten Holländer erfolgreich im Team mit der Notärztin und den Sanis.
Seit 26 Jahren arbeitet der Mattighofener Marius Binder (48) in Braunau bei der Fahrschule Burgstaller. Doch so einen Arbeitstag wie am Montag hat der erfahrene Fahrlehrer noch nicht gehabt.
Es ging um die Prüfungsfahrt für einen Lkw-Führerscheinkandidaten, mit im Lastwagen war der Prüfer Franz Schwarzgruber aus Taiskirchen (Bezirk Ried). Sie waren mit dem Fahrzeug auf der B 148 Richtung Altheim unterwegs, als sie zwei Autos am Fahrbahnrand stehen sahen.
Mann lag auf dem Boden
"Der Prüfling ist dann langsamer geworden und stehengeblieben", schildert der Fahrlehrer. Er sah, wie ein Mann am Boden lag, der offensichtlich große gesundheitliche Schwierigkeiten hatte. "Ich steig' aus, ob wer Hilfe braucht", sagte Binder.
Es stellte sich heraus, dass der Fahrer, ein jüngerer Mann ein Holländer ist, dessen älterer Beifahrer kollabiert war. Der zweite Pkw, der am Rand stand, gehört einer Braunauerin, die bereits die Rettung alarmiert hatte.
"Der Patient war in Seitenlage, er war dunkelrot, blau-grau im Gesicht", erinnert sich der 47-Jährige. Er hat sich auch nach dem Zivildienst noch eine Zeitlang ehrenamtlich beim Roten Kreuz engagiert und drehte den Patienten mit der Hilfe Schwarzgrubers, der inzwischen auch ausgestiegen war, auf den Rücken.
Zu zwei reanimierten sie den Mann, bis Rettung und Notärztin eintrafen. Weil die Notfallmedizinerin den Mann in guten Händen wusste, ließ sie den Fahrlehrer und den Fahrprüfer die Herzmassage fortsetzen, bis sie alles für die Intubation vorbereitet hatte.
Bis zuletzt Teamwork
"Es war alles Teamwork bis zum Schluss", freut man sich jetzt im Innviertel über eine geglückte Lebensrettung. Der Holländer wurde in ein Krankenhaus eingeliefert.
Der Führerscheinprüfling hat die Prüfung am Ende übrigens erfolgreich bestanden, fügt der Fahrlehrer hinzu.
Abgesehen von bei über der Hälfte der Bevölkerung null Ahnung von Erster Hilfe kennt ein ähnlich großer Anteil nicht einmal die Notrufnummern! Wie wichtig einschlägige Kenntnisse wären, hat dieser Vorfall eindringlich bewiesen.
Gratulation den beiden Helfern und vor allem dem Geretteten, Glück gehabt!
Schön, in Zeiten wie diesen mal etwas von Hilfsbereitschaft und Zusammenhalt zu lesen. Top Leistung!!
Hut ab
Klasse reagiert