"Amsterdam-Krimi" über Drogen, Giftmüll und Social Washing (heute Donnerstag, ARD, 20.15 Uhr)
Fast zu viele Übel dieser Welt sind in einen brisanten Krimi verpackt.
Auf einer brennenden Müllhalde stirbt ein Fünfjähriger. Giftige Dämpfe haben seine Lunge verätzt. Sondermüll und seiner (illegalen) Entsorgung nimmt sich der "Amsterdam-Krimi" (gestern, ARD) an. Heimlich in Europa mit legalem Müll vermischt, wird er kostengünstig nach Asien verschifft. Undercover-Ermittler Pollack (Hannes Jaenicke, privat Greenpeace-Mitglied) nimmt in einer Entsorgungsfirma die Fährte auf, die sich bald verzweigt: Drogenschmuggel und Social Washing – durch soziales Engagement getarnte kriminelle Geschäfte, diesmal für einen Kinderfußballverein – fordern die Ermittler heraus.
Es ist eine Überdosis an Üblem, die aufzeigt, wie komplex unsere Welt ist und dadurch auch überfordern und Resignation wecken mag: Leben wir wirklich in einer Welt, in der es nur noch gilt, den Schein zu wahren? In einer Konsumgesellschaft, für die andere den Preis zahlen? Lauert Etikettenschwindel überall, wo sich etwas sozial, fair und ökologisch nennt? Ein Funke Hoffnung hätte diesem brisanten Krimi gutgetan.