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Robin und der Alpenbock - eine echte Rarität

Von Peter Pohn, 30. Juli 2019, 00:04 Uhr
Einen Alpenbockkäfer zu finden, ist ein echter Glücksfall. Bild: Privat

ALTENMARKT/REICHRAMING. Selten sind nicht nur die Luchse, die im Nationalpark Kalkalpen leben – man trifft dort mit Glück auch auf besondere Insekten.

Eigentlich war Familie Stadler im Nationalpark Kalkalpen auf der Suche nach Schmetterlingen, als Sohn Robin (15) mit dem Alpenbockkäfer, der sich nur im Juli zeigt, einen sensationellen Fund machte.

Während der Rest der sechsköpfigen Familie gemeinsam mit Rangerin Maria Felbauer auf einem Weg im Weißenbachtal bei Reichraming spazierte, um „fliegende Edelsteine“ zu finden – so lautet der Titel der Schmetterlingswanderung – schweifte Robin ab und suchte sein Glück in der Wiese.

Auf einem Grashalm fand er dann das seltene Tier. „Der Käfer war schlank, fünf Zentimeter groß und hat die Fühler sehr schön aufgestellt“, erinnert sich Robin. „Gleich haben wir ihn vom Grashalm gehoben und unter die Lupe gehalten. Der Käfer hatte einen besonders schön schimmernden blauen Körper mit schwarzen Strichen.“

Entdecker Robin Stadler Bild: Privat

Rangerin Maria Felbauer arbeitet seit 2011 im Nationalpark Kalkalpen. Auch ihr Herz jubelte ob der Käfer-Rarität: „Seit ich im Nationalpark arbeite, ist es erst das dritte Mal, dass ich den Alpenbock in freier Natur gesehen habe. Das letzte Mal vor sechs Jahren.“

Auf den Alpenbock zu treffen, ist wahrlich ein Glücksfall, denn er lässt sich jährlich nur vier Wochen lang blicken. In der Regel im Monat Juli, dem Zeitpunkt, an dem er seinen Paarungsflug unternimmt, erklärt Felbauer. „Die Lebenszeit des Käfers ist auf wenige Wochen beschränkt. Die längste Zeit verbringt diese Käfer-Art als Larve im sogenannten Totholz, also in Ästen oder umgefallenen Baumstämmen, die am Waldboden verwesen. Alle vier bis fünf Jahre schlüpfen die Käfer und fliegen dann kurze Zeit, um sich zu verpaaren.“

Zudem sei der Alpenbock trotz fünf Zentimeter langen Fühlern leicht zu übersehen, weil er gut getarnt ist. Meist sitze er auf einer Buche.
Wer so eine Rarität findet, brauche neben Glück auch eine große Portion Sensibilität und das Gespür für unscheinbare Tiere, sagt Mutter Klaudia (45), die gemeinsam mit ihrem Mann Werner (54) und den sechs Kindern eine leidenschaftliche Naturwanderin ist: „Viele Menschen haben den Blick für die Spezialitäten der Natur verloren. Wer oft Naturwanderungen unternimmt, wird auch auf Tiere, die einem nicht gleich ins Auge stechen, aufmerksam.“

Am liebsten sind den Stadlers, die in Altenberg leben, Strecken im Nationalpark Kalkalpen oder im Mühlviertel. Auch im eigenen, 1400 Quadratmeter großen Garten mit angrenzendem Wald gibt es viel zu entdecken.

Lisa, mit sechs Jahren der jüngste Spross der Stadlers, begibt sich gerne auf Grillensuche: „Auf unserer Böschung ist ein kleines Loch, das ist die Grillen-Wohnung“, sagt sie begeistert – und in der Efeuhecke befinden sich Amseln, die dort brüten, ergänzt Mutter Klaudia: „Es ist schön, wenn wir das Fenster öffnen und die Vögel zwitschern oder auch bei einem Abendspaziergang die Grillen zirpen hören.“

 

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Autor
Peter Pohn
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