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Grieskirchner-Bier-Pleite: 3,9 Millionen Euro an Forderungen

Von Alexander Zens, 19. April 2024, 00:04 Uhr
Grieskirchner-Bier-Pleite: 3,9 Millionen Euro an Forderungen
Die Brauerei ist zum zweiten Mal seit 2020 in einer Insolvenz. (Grieskirchner)

GRIESKIRCHEN/KORNEUBURG. Anfang März wurde das Sanierungsverfahren ohne Eigenverwaltung über die Brauerei Grieskirchen eröffnet. Die Zahl der Mitarbeiter ist mittlerweile von 39 auf 24 gesunken, wie Eigentümer Marcus Mautner Markhof gegenüber den OÖN bestätigt. Teilweise trennte man sich von Beschäftigten, teilweise sind sie von selbst gegangen. Das Geschäft laufe aber weiter "nicht so schlecht".

Am Donnerstag hat die Berichts- und Prüfungstagsatzung stattgefunden – am Landesgericht Korneuburg, das für dieses Verfahren zuständig ist, weil Mautner Markhof aus der Region stammt und das Unternehmen zu einem guten Teil von dort aus lenkt. 161 Gläubiger haben Forderungen in Höhe von insgesamt 3,9 Millionen Euro angemeldet, wie der Gläubigerschutzverband KSV1870 mitteilt. Insolvenzverwalterin Ulla Reisch hat vorerst 3,2 Millionen anerkannt.

Das Gericht habe den Fortbetrieb des Unternehmens bewilligt, da laut derzeitiger Einschätzung von Reisch die Prognose positiv sei und bei der Umsetzung weiterer "Reorganisationsmaßnahmen" eine nochmalige Sanierung gelingen könne, sagt Peter Stromberger vom KSV1870.

Grieskirchner war schon im Jahr 2020 zahlungsunfähig gewesen, der Sanierungsplan wurde nach zwei Jahren erfüllt. Für die jetzige zweite Pleite macht Mautner Markhof, wie berichtet, vor allem stark gestiegene Energie-, Verpackungs- und Personalkosten verantwortlich. Eine Maßnahme war schon knapp vor der Insolvenz, die Geschäftsbeziehung mit dem Diskonter Hofer zu beenden. Die Handelskette werde wegen der "sehr knappen Kalkulation" nicht mehr beliefert, sagt Mautner Markhof. Bei den Wirtshäusern hat Grieskirchner zuletzt einige Kunden an Konkurrenten verloren, man habe aber auch neue gewonnen, sagt der Eigentümer.

Das Unternehmen hat den Gläubigern bei der Verfahrenseröffnung einen Sanierungsplan angeboten, der aus den laufenden Einnahmen finanziert werden soll. Die Abstimmung erfolgt bei der Tagsatzung am 6. Juni. "Das Ziel ist die Fortführung, daran arbeiten wir", sagt Mautner Markhof. Die Mindestquote bei einem Sanierungsverfahren beträgt 20 Prozent.

Quote könnte höher ausfallen

Laut Venka Stojnic vom Gläubigerschutzverband Creditreform bewegt sich die angemessene Quote angesichts der bestehenden Vermögenswerte eher in Richtung 30 Prozent. Wie hoch sie wirklich sein werde, ob sie erfüllbar sei bzw. wie sie konkret finanziert werden könne, das werde man demnächst von der Insolvenzverwalterin erfahren.

Die Brauerei wurde 1708 erstmals urkundlich erwähnt. 1868 wurde Graf Friedrich Revertera Eigentümer, 1908 bildeten 122 Gastwirte eine Genossenschaft, 1998 erwarb die Familie Harmer die Mehrheit, 2013 übernahm Mautner Markhof das Unternehmen.

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Autor
Alexander Zens
Redakteur Wirtschaft
Alexander Zens
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