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Greiner: Weniger Umsatz, Bekenntnis zu Europa

Von Alexander Zens, 07. Mai 2024, 10:58 Uhr
Der Vorstand der Greiner AG (v. l. n. r.): Finanzvorstand Hannes Moser, Vorstandsvorsitzende Saori Dubourg und operativer Vorstand Manfred Stanek Bild: SILVIA WITTMANN

KREMSMÜNSTER. „Wir krempeln die Ärmel hoch“, sagt die neue Chefin Saori Dubourg.

26 Jahre war Saori Dubourg im Chemiekonzern BASF tätig, davon sechs Jahre im Vorstand. Seit 1. März ist die deutsche Managerin Chefin des Kunststoff- und Schaumstoffunternehmens Greiner mit Sitz in Kremsmünster. Nun absolvierte sie bei der Bilanzpräsentation ihren ersten Auftritt.

Der Umsatz von Greiner ist im Vorjahr von 2,3 auf 2,1 Milliarden Euro gesunken. Alle Sparten (Packaging, Neveon und Bio-One) blieben hinter den Erwartungen zurück. Man sei aber nicht unzufrieden, der Rückgang sei auf das herausfordernde Umfeld mit schwacher Konjunktur, hoher Inflation und gestiegenen Kosten zurückzuführen, sagte Dubourg.

Kreislaufwirtschaft als Ziel

Sie streute ihren Vorstandskollegen Hannes Moser und Manfred Stanek sowie den Spartenleiterinnen bzw. dem Spartenleiter Rosen. „Wir funktionieren als Team exzellent, sind ambitioniert und krempeln die Ärmel hoch.“ Man wolle die Profitabilität verbessern, wachsen und Wert schaffen. Greiner sei als Familienunternehmen langfristig orientiert. Generell sei sie in Österreich herzlich aufgenommen worden.

„Unser Ziel ist es, den Umbau zu einem zirkulären, nachhaltigen Global Player kontinuierlich fortzusetzen“, sagte Dubourg. Bis 2030 will Greiner, wie berichtet, alle Ressourcen vollständig in einem Kreislauf führen.

In der Verpackungssparte Packaging sank der Umsatz 2023 um sieben Prozent auf 845 Millionen Euro. „Das ist nicht schön, aber deutlich besser als der Trend in Europa“, sagte Moser. In der gesamten Branche seien die Rückgänge stärker. Zwar erzielte Greiner ein moderates Mengenwachstum, aber die Konsumenten greifen verstärkt zu billigeren Eigenmarken und weniger zu Premiumprodukten mit entsprechenden Verpackungen.

Die Schaumstoffsparte Neveon verzeichnete ein Minus von 12,5 Prozent auf 641 Millionen Euro Umsatz. Das liegt daran, dass in der Corona-Zeit viele Matratzen und Polstermöbel gekauft wurden, nun aber weniger, und daran, dass das Geld wegen der allgemeinen Teuerung weniger locker sitzt. Bei Boiler-Isolierungen kam es in Deutschland wegen der unklaren Förderpolitik zu einem Einbruch. Besser lief es im Geschäft mit der Flugzeugbranche, es ist wieder auf Vor-Corona-Niveau.

Der Umsatz der Medizinproduktesparte Bio-One sank um 8,1 Prozent auf 637 Millionen Euro. Die Lager der Spitäler und Labore waren voll, in der Forschung wurde gespart. Mittlerweile ist eine leichte Erholung zu erkennen.

Investitionen in Europa und USA

„So schwierig das Jahr war, hat es gezeigt, dass uns die Größe und Diversität als Unternehmensgruppe resilienter machen und Sicherheit verschaffen“, sagte Stanek. Dubourg betonte die Innovationsstärke und Qualität von Greiner. Heuer erwartet Moser ein Umsatzplus im „niedrigen einstelligen Prozentbereich“.

Greiner gibt keine Ergebniszahlen bekannt. Der Cashflow ist im Vorjahr aber um 38,7 Prozent auf 119 Millionen Euro gesunken.

Das Unternehmen hat im Vorjahr 138 Millionen Euro investiert, um 18,2 Prozent weniger als 2022. Davon flossen 80,1 Prozent in Projekte in Europa. „Wir bekennen uns zum Standort Europa“, betonte der gesamte Vorstand – auch wenn das Engagement in Nordamerika in den nächsten Jahren verstärkt werden soll und der Umsatzanteil Europas in den vergangenen drei Jahren von rund 81 auf 76 Prozent gesunken ist.

Inflation und Lohnkosten seien in Europa und speziell Österreich herausfordernd, aber Greiner habe gezeigt, sich mit gezielten Investitionen behaupten zu können, sagte Dubourg. Der Green Deal der EU bringe zwar viel Bürokratie, aber auch Chancen.

Jobabbau im Ausland

Die Zahl der Mitarbeiter im Greiner-Konzern ging im Vorjahr um 1082 auf 10.544 zurück – nicht aber in Österreich, hier gab es einen Anstieg um 55 auf 2050 Beschäftigte. Derzeit sind auch konzernweit 190 Stellen frei, 60 davon in Österreich. Der Jobabbau erfolgte erstens über den Verkauf des Automotive-Geschäfts Perfoam an die französische Treves-Gruppe (rund 600), zweitens über betriebsbedingte Kündigungen vor allem in Deutschland und in anderen Ländern wegen der Nachfrageschwäche.

 

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Alexander Zens
Redakteur Wirtschaft
Alexander Zens
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5  Kommentare
5  Kommentare
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angerba (1.645 Kommentare)
am 07.05.2024 16:12

2.1 Milliarden sind ja eh gut!

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Alfred_E_Neumann (7.341 Kommentare)
am 08.05.2024 08:53

Der Umsatz alleine sagt gar nichts aus, kann also nicht gut oder schlecht sein.

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u25 (5.002 Kommentare)
am 07.05.2024 13:02

immer mehr Paradeunternehmen kommen in die Breduille

Danke an die Verantwortlichen

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BamBam1987 (4.131 Kommentare)
am 07.05.2024 14:29

Weil der Umsatz auf 2,1 Milliarden gesunken ist? Naja, die tun mir nicht leid, muss ich sagen!

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Alfred_E_Neumann (7.341 Kommentare)
am 08.05.2024 08:54

Wenn zugleich gewisse Kosten ansteigen, ist es aber nicht besonders gut.
Der Umsatz alleine ist wenig aussagekräftig.

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