Glänzender Schlusspunkt: Kriechmayr war auf der WM-Strecke in Hochform
COURCHEVEL. Einen Tag nach dem Abfahrtssieg gewann der 30-Jährige auch den Super-G in Courchevel
Vincent Kriechmayr hat Courchevel, den Ski-WM-Austragungsort 2023, liebgewonnen. Der 30-jährige Gramastettner, der heute (12 Uhr, ORF 1) erwartungsgemäß nicht im Teambewerb an den Start gehen wird, schloss eine aus seiner Sicht durchwachsene Saison mit einem Sieg im Super-G ab. Einen Tag nach seinem souveränen Abfahrtstriumph distanzierte der Doppel-Weltmeister von Cortina 2021 die Konkurrenz auf dem Weg zu seinem insgesamt zwölften Weltcup-Erfolg neuerlich deutlich. Der zweitplatzierte Marco Odermatt (Sui) wies einen Rückstand von 53 Hundertsteln auf.
"Mein Servicemann hat einen super Job gemacht. Es hat sich gezeigt, dass der Kopf im Sport wie auch im Leben der entscheidende Faktor ist. Lieber einen Fehler machen, als wie in Kvitfjell mit einer Super-Fahrt eine Sekunde hinten sein", sinnierte Kriechmayr, der sich mit seinem Husarenritt noch auf Platz drei der Super-G-Wertung, in der Aleksander Aamodt Kilde (Nor) schon vor dem Rennen als Nummer eins festgestanden war, geschoben hatte.
"Da gehört er hin"
Ein bisschen feiern darf jetzt erlaubt sein. "Wir werden sicher anstoßen und in einer netten Runde zusammensitzen. Mein Dank gilt all jenen, die oft nicht so im Mittelpunkt stehen, aber wichtige Personen in meinem Team sind", betonte Kriechmayr. Sein Freund und Head-Markenkollege Matthias Mayer, der gestern über Rang zwölf nicht hinauskam, gratulierte dem Oberösterreicher aufrichtig: "Der Vinc ist schon die Abfahrt extrem gut gefahren, im Super-G hat er noch einen draufgelegt. Da gehört er hin."
Trotz der 200 Punkte von Kriechmayr in Courchevel ist der Vorsprung auf die Schweiz in der Herren-Teamwertung auf 30 Zähler geschrumpft, im Nationencup beträgt das Guthaben auf die Eidgenossen fünf Bewerbe vor Ladenschluss 393 Punkte.
Große Kristallkugel für Shiffrin
Mikaela Shiffrin hat zum vierten Mal den Gesamt-Weltcup gewonnen und – gemessen an großen Kristallkugeln – mit ihrer US-Landsfrau Lindsey Vonn gleichgezogen. Die 27-Jährige ist nach einem zweiten Rang im Super-G, den die Norwegerin Ragnhild Mowinckel gewann, in den abschließenden Einzelrennen (Slalom und Riesentorlauf) nicht mehr von Petra Vlhova (Svk) einzuholen. Shiffrins Vorsprung beläuft sich auf 236 Punkte.
"Es gab viele Momente in dieser Saison, die großartig und wunderbar sind. Aber da gab es auch diese Momente, in denen ich so weit unten war wie noch nie in meiner Karriere – nicht nur was das Skifahren betrifft, sondern auch als Mensch. Ich habe das Gewicht gefühlt, alles ist auf mich eingeprasselt", erzählte Shiffrin mit Blick auf die Olympischen Winterspiele in Peking, wo sie ohne Medaille geblieben war und blanken Hass in den sozialen Netzwerken zu spüren bekommen hatte.
Während sich Federica Brignone (Ita) ihre kleine Kristallkugel für den Gewinn des Super-G-Weltcups abholte, blieben Österreichs Damen im letzten Speed-Rennen der Saison undekoriert. Tamara Tippler musste sich mit Rang zehn begnügen, Ramona Siebenhofer wurde Zwölfte, Mirjam Puchner 13. "Ich bin froh, dass ich halbwegs fit dastehe und ein Hakerl machen kann", sagte Tippler.
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