Zwei Rennen, zwei Siege – Italienisches Skifest in Bad Kleinkirchheim

Die italienischen Ski-Damen haben den Weltcup-Rennen in Bad Kleinkirchheim am abgelaufenen Wochenende ihren Stempel aufgedrückt. Einen Tag nach dem Triumph von Federica Brignone im Super-G führte am Sonntag Sofia Goggia vor Brignone und Nadia Fanchini den ersten Abfahrts-Dreifachsieg für Italiens Damen überhaupt an. Für die ÖSV-Damen setzte es zum Ausklang einen Dämpfer. Conny Hütter (14.), am Samstag noch starke Dritte, patzte. Beste ÖSV-Dame war Anna Veith als Achte.

Hütter verspielte ihre Podestchancen auf der extrem eisigen Klammer-Piste schon mit einem Fehler im oberen Teil. "Ich wollte die Geschwindigkeit in die Traverse mitnehmen, dann hat es mir den Innenski verschlagen und ich bin nur noch dahingeschlittert", erzählte die Steirerin. Sie habe sogar mit einem Sturz gerechnet. "Ich habe nur noch geschaut, wo ich vermutlich hinfliege", gestand Hütter, die im Dezember die erste Saisonabfahrt in Lake Louise gewonnen hatte. "Dann bin ich zwar wieder aufgekommen, aber die Geschwindigkeit war natürlich komplett weg", schilderte die 23-Jährige und war überzeugt: "Ohne das wäre ich weiter vorne gewesen."

Dass die drei Italienerinnen an diesem Tag zu knacken gewesen wären, glaubte auch Hütter nicht wirklich. "Wir alle haben gewusst, dass die Piste ruppig und eisig und dass das hier ein finsteres Loch ist. Trotzdem haben sie die Ski voll runtergedrückt", zeigte sie vielmehr Respekt. Versprach aber auch sofortige Revanche. "Jetzt brennen wir sie halt nächste Woche in Cortina her."

Einen Tag nach dem ersten italienischen Damensieg in Bad Kleinkirchheim überhaupt legten die "Azzurri" einen Dreifachtriumph nach. Es war der erste in der Abfahrt für Italiens Damen überhaupt und der erste seit dem RTL-Triple im März 2017 in Aspen, wo Brignone vor Goggia und Marta Bassino gewonnen hatte. Gefährdet war der überragende Triplesieg der Italienerinnen nur einmal. Nämlich als die Französin Tiffany Gauthier (24) mit hoher Startnummer 36 auf Platz vier raste und das Podium um nur 0,14 Sekunden verpasste.

Mit dem Kampf um die Podestplätze nichts zu tun hatte Lindsey Vonn. Die US-Rekordlerin war trotz Platz 27 und über drei Sekunden Rückstand im Ziel gut aufgelegt. "Es war eisig, ruppig und die Sicht war schlecht. Also bin ich konservativ gefahren", sagte die 33-Jährige, die vor Olympia nichts mehr riskieren will.

Widmung an erkrankte Kollegin

Brignone hat ihren Sieg am Samstag im Super-G ihrer erkrankten Teamkollegin Elena Fanchini gewidmet. Die italienische Abfahrts-Vizeweltmeisterin von 2005 hatte die Olympia-Saison wegen eines gutartigen Tumors abbrechen müssen. Auch der Traum von Edit Miklos auf die erste ungarische Alpinski-Medaille bei Olympia dürfte wohl geplatzt sein. Sie verletzte sich in Bad Kleinkirchheim erneut am bereits lädierten Knie.