Schofield schoss Linz zum Pyrrhus-Sieg
LINZ. Eishockey: Beim 1:0 gegen Villach schieden Hickmott, Gaffal und Leiler verletzt aus.
„In einem Drittel drei Stürmer zu verlieren – puh, so etwas hab’ ich auch noch nie erlebt“, stöhnte Black-Wings-Manager Christian Perthaler in der zweiten Pause auf dem Weg zum 1:0 (1:0, 0:0, 0:0) gegen den Villacher SV in der Erste Bank Eishockeyliga. Diese hart erkämpften drei Punkte sind Balsam auf den Wunden der 0:4-Pleite in Graz, sie fallen aber in die Kategorie „Pyrrhus-Sieg“.
Die verbissen um ihre Form kämpfenden Linzer hadern jetzt auch noch mit gravierenden Personalproblemen. Gestern meldeten sich gleich drei Akteure ab, am schlimmsten dürfte es den glücklosen Jordan Hickmott erwischt haben. Der 28-jährige Kanadier, der 2017/18 stolze 42 Scorerpunkte in Diensten des VSV verbucht hatte, musste mit Verdacht auf Schulterluxation ins Krankenhaus. Bitter für jenen Mann, der im Training wie ein „Einser“ trifft, in zehn Meisterschaftspartien für den EHC aber weder Tor noch Assist produziert hat.
Auch Valentin Leiler (Fußblessur) und Stefan Gaffal (Verdacht auf Gehirnerschütterung nach Ellbogencheck) schieden angeschlagen aus. Zuvor hatte schon Mario Altmann (Schlag in die Rippengegend) w. o. geben müssen.
Immerhin waren Gerd Kragl und Bracken Kearns nach Viruserkrankungen wieder an Bord – und Teil eines EHC-Ensembles, das unbedingt wollte, aber unverändert verunsichert wirkt. In so einer Situation nimmt man auch die hässlichen Siege. Mit Handkuss.
Das erste Drittel war gut (20:6 Schüsse), das 1:0 durch das erste Saisontor des Ex-Villachers Rick Schofield (10.) verdient, auch wenn viele vergebene Powerplay-Möglichkeiten das Match in eine Zitterpartie verwandelten.
Doch Goalie Mike Ouzas hielt alles. „Wir mussten uns nach dem Graz-Spiel steigern, die Burschen haben einen tollen Job gemacht und viele Schüsse geblockt“, atmete der Kanadier auf. Auch Coach Troy Ward war zufrieden: „Wir haben nur zwei Zwei-Minuten-Strafen kassiert, diese Disziplin gibt uns die Chance, zu Null zu spielen.“ Schofield fiel ein Stein vom Herzen: „Wir hätten 3:0 oder 4:0 führen können, nehmen aber auch das 1:0. Es ist ein gutes Gefühl.“ Letzteres hatte auch VSV-Stürmer Patrick Spannring, den die Linzer Fans begeisternd feierten. Stark.
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Nach dem inferioren Auftritt in Graz ist zumindest ein kleiner Aufwärtstrend zu erkennen. Wermutstropfen sind die Verletzungen von Gaffal, Hickmott und Leiler. Geduld ist nach wie vor gefragt aber auch nicht ewig vorhanden. Die Mannschaft samt Trainer muss sich steigern und wieder zum Spiel finden. Das Umfeld fordert dies und erwartet eine Verbesserung.
Das positive Ergebnis hat leider auch eine negative Begleiterscheinung - es verlängert wohl die Zeit von Ward in Linz...