"Who the F*ck is Herbert" tritt bei der ÖH-Wahl an
WIEN. Bei den Wahlen zur Österreichischen HochschülerInnenschaft (ÖH) vom 9. bis 11. Mai stehen - wie schon 2021 - keine Juxlisten auf dem Stimmzettel. Neben den acht Fraktionen, die bereits im 55-köpfigen österreichweiten Studentenparlament vertreten sind, steht diesmal auch "Who the F*uck is Herbert" zur Wahl.
Um eine Spaßliste handelt es sich trotz des Namens aber nicht, wie Spitzenkandidat Julian Gredinger betont. Ziel der Liste sei, ÖH und Hochschulen moderner zu machen.
Geht es nach der Gruppierung, die nur aus Gredinger und "einer Handvoll motivierter Leute" besteht, soll die Bundes-ÖH verstärkt zur Servicestelle werden. Alle Services und Dienstleistungen der Bundes-ÖH sollten künftig übersichtlich und zentral gebündelt an einer Stelle angeboten werden, idealerweise in Form einer App. Auch Anträge für Stipendien oder Familienbeihilfe könnten über ein Portal der ÖH abgewickelt werden, schildert Gredinger im APA-Gespräch.
Was bedeutet der Name?
Ein weiterer Schwerpunkt der Gruppierung - konkrete Erläuterungen zu Sinn und Bedeutung des Listennamens "Who the F*ck is Herbert" gab es auf APA-Anfrage nicht - ist die Digitalisierung der Hochschulen. Während der Coronapandemie habe man gesehen, welche Erleichterungen das Streamen bzw. hybride Abhalten von Lehrveranstaltungen für Studierende mit Job oder Betreuungspflichten gebracht habe. Auch bei der Prüfungsvorbereitung profitiere man davon, Vorlesungen erneut ansehen zu können. Außerdem machen sich "Who the F*uck is Herbert" dafür stark, dass die Hochschulen zu jedem Vollzeitstudium auch ein Teilzeit- bzw. berufsbegleitendes Studium anbieten. Dazu passend soll auch das Kinderbetreuungsangebot in Campusnähe ausgebaut werden.
Mit dem Teilzeit-Studieren hat Spitzenkandidat Julian Gredinger (30) nach eigenen Angaben selbst Erfahrung. Nach dem Uni-Bachelorstudium Humanbiologie habe er an der Fachhochschule Wiener Neustadt berufsbegleitend einen Master in Biomedizintechnik abgeschlossen, derzeit studiere er an der Uni Wien das Masterstudium Evolutionäre Anthropologie. ÖH-Erfahrung hat er bisher nicht, kenne aber als Vorsitzender des Schulgemeinschaftsausschusses im Kolleg Vertretungsarbeit aus der Praxis.
Progressive Politik
Die ÖH versteht Gredinger zwar in erster Linie als Dienstleister, eine Abschaffung des allgemeinpolitischen Mandats oder des ÖH-Beitrags fände er trotzdem nicht sinnvoll. Immerhin müsse sich die ÖH als Standesvertretung der Studierenden auch abseits von Servicethemen positionieren. Seine Liste stehe dabei eher für progressive Politik. Als Wahlziel gibt Gredinger ein Mandat in der Bundesvertretung aus, auch wenn das in einem Wahlkampf als unbekannte Gruppe ohne finanzielle Unterstützung nicht einfach werde. Schlussendlich gehe es aber ohnehin um Aufmerksamkeit für die Themen, die der Liste wichtig seien. "Wenn wir jemand anderen inspirieren, das umzusetzen - auch gut."
Stärkste Fraktion in der in der 55-köpfigen ÖH-Bundesvertretung ist derzeit der Verband Sozialistischer StudentInnen (VSStÖ) mit 14 Mandaten. Es folgen die Grünen und Alternativen StudentInnen (GRAS) sowie die ÖVP-nahe AktionsGemeinschaft (AG) mit je zwölf Sitzen, Fachschaftslisten (FLÖ) und Junge Liberale Studierende (JUNOS) kommen auf sechs Mandate. Zwei konkurrierende Kommunistische StudentInnenverbände (KSV LiLi bzw. KSV Kommunistische Jugend/KJÖ) haben je zwei Mandate, über den letzten Sitz verfügt der Ring Freiheitlicher Studenten (RFS). Die Wahlbeteiligung lag 2021 - wohl auch bedingt durch die coronabedingt schwach besuchten Hochschulen - bei historisch geringen 16 Prozent.
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Traurig und noch mehr primitiv.
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Und so etwas soll - irgendwann, wenns dann mit 35 ihr Studium abgeschlosssen haben -
zur ö Elite gehören? Noch trauriger und noch primitiver.
Je gebildeter, umso weniger F.