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Welser Sportförderung: "Niemand stellt die Frage, was die Stadt davon hat"

Von Erik Famler, 06. Mai 2024, 15:18 Uhr
Welser Sportförderung: "Niemand stellt die Frage, was die Stadt davon hat"
Huskies Wels: Pachtvertrag läuft aus

WELS. Sportvereine werden von der Stadt und stadtnahen Firmen mit der Gießkanne gefördert – VP-Stadtrat Oberndorfer plädiert für mehr Kontrolle und eine Gesamtstrategie

Im Welser Gemeinderat steht eine Entscheidung an, die von Sportreferent Gerhard Kroiß (FP) zuletzt als prioritär eingestuft wurde. Der Polizeisportverein plant an der Traun eine neue Schießhalle und wünscht sich von der Stadt eine Grundsatzentscheidung über die Finanzierung. Dafür muss der Verein 3,5 Millionen Euro aufwenden, und das ist bei Weitem nicht alles. Weil das Vereinshaus gleich mitsaniert wird und an den Bund bis 1. Juli ein Förderansuchen gestellt werden muss, ist Eile geboten. "Über die konkreten Pläne hat uns der Referent erst vor zwei Wochen informiert", kritisiert VP-Stadtrat Martin Oberndorfer.

"Husch, husch" soll ein Beschluss gefasst werden, dessen Tragweite die Stadt und mit ihr die Steuerzahler Millionen kosten wird. Ob es beim PSV auch günstiger ginge, wurde nicht hinterfragt. "Pronto, pronto" wird der Gemeinderat schon im Juni den nötigen Beschluss liefern. Niemand will sich einen so mitgliederstarken Verein wie den Polizeisportverein zum Feind machen. Daher gilt die Abstimmung als g’mahte Wiesn, auch wenn sie aus sportlichen Gesichtspunkten an keine Bedingungen geknüpft ist.

Als Nächstes soll eine neue Skaterhalle gebaut werden, weil das alte, noch in der NS-Zeit entstandene Objekt auf dem Messegelände abgerissen werden muss. Kostenpunkt: zwei Millionen Euro. Auch in diesem Fall muss die Stadt den Löwenanteil stemmen. Die Sportvereine würden allesamt mit der Gießkanne gefördert, bedauert Oberndorfer. Es fehle eine Gesamtstrategie: "Niemand hat bisher die Frage gestellt, was wir uns als Stadt erwarten dürfen. Jetzt zum Beispiel vom Schieß- und Skatesport. Darüber muss man diskutieren."

Platznot im Mauth-Stadion

Die Folgen der Welser Fußballehe (zwischen dem FC Wels und WSC-Hertha) könnte für den Sportreferenten zur nächsten Baustelle werden. Jene im Welldorado verzögert sich ja gerade und noch immer ist nicht sicher, ob am 1. Juni das Freibad aufgesperrt werden kann.

Welser Sportförderung: "Niemand stellt die Frage, was die Stadt davon hat"
SPG Hertha Wels: Aufstieg muss warten Bild: Harald Dostal

Mit der Fußballfusion wurde im Mauth-Stadion ein Nachwuchszentrum ins Leben gerufen, das die Talente zwischen 14 und 18 Jahren fördert. Weil sich im Herbst des Vorjahres auch die Welser Footballer in die Mauth begaben, herrscht dort inzwischen akute Platznot. Der Odyssee der Huskies, die nach der Bebauung des alten Eintracht-Platzes zunächst in Gunskirchen und nunmehr in der Mauth landeten, droht die nächste Fortsetzung. Ihr Pachtvertrag läuft am 1. August aus. "Jetzt haben wir die Situation, dass das Ganze in einer Auseinandersetzung der beiden Vereine enden könnte", befürchtet der VP-Stadtrat. Die Kapazitäten anderer Vereine seien nicht ausgeschöpft, vermutet Oberndorfer. Was auch hier fehle, seien eine Bestandsaufnahme und eine schlüssige Strategie, die in einer gemeinsamen Kooperation aller Welser Fußballvereinen münden könnte.

Auch bei den Profis und Semiamateuren bleiben die Anforderungen vage. Im Spitzensport leistet sich die Stadt zwei Bundesligavereine (Basketball: Raiffeisen-Flyers, Tischtennis: SPG Felbermayr Wels) und den aktuellen Fusionsverein SPG Hertha Wels. Der Vorgängerverein WSC-Hertha trat in der dritten österreichischen Fußballliga jahrelang auf der Stelle und auch in diesem Jahr wird sich nichts mehr ausgehen.

Welser Sportförderung: "Niemand stellt die Frage, was die Stadt davon hat"
Flyers Wels: Cupsieg in der Bundesliga Bild: GEPA pictures

Soll der Welser Fußball tatsächlich bundesligatauglich werden, muss die Stadt mehr tun als bisher. Die Sponsoren aus der Welser Wirtschaft sind überwiegend nach Linz abgewandert, wo man neben beeindruckender Infrastruktur auch mit Medienpräsenz und sportlichen Erfolgen aufwartet. Zwischen den drei Erstligavereinen LASK, Blau-Weiß Linz und SV Ried ist die Fußballluft für potenzielle Aufsteiger dünn geworden.

Im Basketball sind sportliche Erfolge mit weitaus weniger Aufwand zu erzielen. Seit dem Cupsieg strömt das Publikumsinteresse wieder in die Raiffeisen-Arena. Sponsorgelder dem Fußball zu entziehen und in anderen Sportarten zu investieren, gilt als abwegig. Derartige Gedanken betrachtet die Politik als Sakrileg.

Sportreferent Kroiß reagiert

Anders als Oberndorfer sieht Kroiß in der Sportpolitik keine großen Baustellen: "Die Fußballfusion war eine strategische Entscheidung und wir haben sie mit viel Beharrlichkeit durchgesetzt. Der Aufstieg in die zweite Liga ist weiterhin das erklärte Ziel. Wenn dieses erreicht ist, schauen wir weiter."

Die Zitterpartie rund um die Huskies betrachtet der Sportreferent weit weniger dramatisch als sein Stadtsenatkollege von der Volkspartei: "Wir sind gerade dabei, das Problem zu lösen." Der Investitionsbedarf des PSV sei schon länger bekannt. Den von Oberndorfer dargestellten Zeitdruck könne er nicht nachvollziehen, kontert der Vizebürgermeister.

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Autor
Erik Famler
Lokalredakteur Wels
Erik Famler
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4  Kommentare
4  Kommentare
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phare (2.641 Kommentare)
am 07.05.2024 06:35

Die öffentliche Hand hat Bewegung und Sport für Kinder und Jugendliche und va. Gedundheitssport für alle Altersstufen zu fördern. Schießen gehört eindeutig nicht dazu! Wenn sich eine Interessensgruppe bildet, so muss sie die Finanzierung dazu privat auftreiben!

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jamei (25.514 Kommentare)
am 07.05.2024 11:48

Sie schreiben: "Schießen gehört eindeutig nicht dazu! " - haben Sie es schon einmal auspropiert?
zB OSP / Drei-Stellungs-Wettkampf mit der Langwaffe / Präzision......

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MartinH (1.125 Kommentare)
am 06.05.2024 21:00

Kroiß ist Präsident des PSV und auf einmal gibt es Millionen!!

Warum soll man Schießen mit öffentlichen Geldern fördern???

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Sonnentag (167 Kommentare)
am 06.05.2024 18:33

Gebt ihnen Brot und Spiele.......

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