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Zustand der Natur macht die Jäger nachdenklich

13. März 2024, 00:04 Uhr
Zustand der Natur macht die Jäger nachdenklich
Jägerschaft im Spannungsfeld zwischen einer Natur in der Krise und vorgeschriebenen Abschussplänen. Bild: VOLKER WEIHBOLD

LENZING. Der Klimawandel, der Schwund natürlicher Lebensräume und toxische menschliche Eingriffe besorgen die Jägerschaft und verändern ihre Arbeit. Das wurde am Wochenende beim Vöcklabrucker Bezirksjägertag in Lenzing deutlich. Rund 720 Jägerinnen und Jäger sowie zahlreiche Ehrengäste aus Politik und Wirtschaft hörten im prall gefüllten Kulturzentrum nachdenkliche Redebeiträge.

Wenige Hasen und Fasane

Zunächst die nüchternen Zahlen: Laut Bezirksjägermeister Anton Helmberger wurden im Vorjahr 7052 Stück Rehwild geschossen. Das sind 106 Prozent des behördlich vorgegebenen Abschussplans und damit eine leichte Übererfüllung. 110 Stück Rotwild und 20 Stück Muffelwild wurden erlegt. Die Hasen- und Fasanenpopulationen blieben trotz Schonung auf besorgniserregend niedrigem Niveau. "Der regulierende Faktor ist demnach nicht die Bejagung dieser Wildarten, sondern die Qualität der Lebensräume", so Helmberger.

Womit der Ton gesetzt war. "Wild hat dieselbe Existenzberechtigung wie auch der Wald und der Mensch", sagte Helmberger. Doch die Rahmenbedingungen seien schlecht. Laut Geosphere Austria waren in der 256-jährigen Messgeschichte 17 der wärmsten 20 Jahre in den vergangenen 25 Jahren. "Weder die Jagd noch das Wild sind für den Klimawandel verantwortlich", sagte der Bezirksjägermeister. "Der Anspruch auf einen intakten Lebensraum für Wildtiere darf aber nie in Frage gestellt werden." Neue Baumarten würden den Wald und seine Bewohner vor Herausforderungen stellen. "Wildtiermanagement wird dadurch schwieriger."

Die Jäger verwiesen auch auf den Schwund natürlicher Lebensräume. Nur noch elf Prozent der österreichischen Wälder sind natürlich oder naturnahe. Dies seien Entwicklungen, die nicht innerhalb weniger Jahre zurückgedreht werden können.

Die Jägerschaft sehe sich deshalb im Spannungsfeld zwischen einer Natur im Krisenmodus und Abschussplänen, die eine tragfähige Forstwirtschaft ermöglichen sollen. Der stellvertretende Bezirksjägermeister Roman Auer forderte vor diesem Hintergrund eine "dringende Rückbesinnung – weg vom aggressiven Bekämpfen des Wildes zurück zu einer vorausschauenden nachhaltigen Nutzung des Waldes als Einheit zwischen Flora und Fauna".

Doch schwindende Lebensräume und Klimawandel sind nicht die einzigen Probleme. Amtstierarzt Herbert Seiringer berichtete beim Bezirksjägertag von Wildschweinen, die mit der Industriechemikalie PFAS verseucht sind. PFAS ist krebserregend und wurde jahrzehntelang für die Produktion einer Vielzahl an Produkten verwendet. Es wurde in Outdoor-Kleidung, als Imprägnierung, für Skiwachs, in Feuerlöschern und für Kosmetika verwendet. Größere Mengen von PFAS entwichen vor 16 Jahren aus einem bayerischen Chemiebetrieb nahe der österreichischen Grenze. Wildschweine, die sich auf Nahrungssuche durch den Boden wühlen, nahmen das Gift auf. In 77 Jagdgebieten, darunter auch einige auf Vöcklabrucker Bezirksgebiet, müssen alle erlegten Wildschweine entsorgt werden. "Eine Entwarnung kann leider noch nicht gegeben werden", sagte Seiringer in Lenzing. (ebra)

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