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Archäologen vermuten prähistorische Pfahlbauten am Seeufer von Altmünster

Von Edmund Brandner, 17. April 2024, 00:04 Uhr
Unterwasser-Archäologen vermuten, dass es in Altmünster Pfahlbauten gab
Vor dem heutigen Naturschutzgebiet Hollereck könnten vor rund 4000 Jahren Menschen gelebt haben.

ALTMüNSTER. Ein aufmerksamer Hobbytaucher meldete dem Traunkirchner Verein Archekult die Sichtung prähistorischer Bronzegegenstände in der Flachwasserzone vor dem Naturschutzgebiet Hollereck in Altmünster. Die Unterwasser-Archäologin Helena Seidl da Fonseca und ihr Kollege Henrik Pohl gingen dem Hinweis nach und fanden auch noch Keramikfragmente im sandigen Boden. Alles deutet darauf hin, dass die Funde aus der frühen Bronzezeit stammen, also aus der Zeit der Pfahlbauten.

Die Archäologen konzentrierten sich in den vergangenen Jahren auf Traunkirchen und fanden dort weitere Spuren einer Siedlung der Hallstattzeit (800 bis 450 v. Chr.). Pfahlbauten existierten dagegen schon mindestens 1000 Jahre vorher. Bisher wurden am Traunsee nur in Traunkirchen Spuren von Pfahlbausiedlungen gefunden. Überreste einer Feuchtbodensiedlung, wie sie auch genannt werden, in Altmünster wären eine kleine Sensation.

Gefahr durch Bootsanker

Aus Sicht von Prähistorikern hatten Pfahlbauten mehrere Vorteile für unsere Vorfahren: Sie boten Schutz und ließen sich leicht verteidigen. Außerdem mussten die Menschen keinen Wald roden, wenn sie ihre Häuser in den feuchten, unbewachsenen Uferzonen errichteten.

Weil das Hollereck eine der wenigen Flachwasserzonen des Traunsees ist, werfen Hobbykapitäne hier im Sommer gerne ihre Anker aus. Die Schleifspuren am Boden bereiten den Archäologen aber Sorgen. "Um die Zerstörung der prähistorischen Überreste zu verhindern, ist eine ausführliche Prospektion unter Wasser notwendig", sagt Seidl da Fonseca. "So können wir Informationen sammeln und gegebenenfalls Schutzmaßnahmen einleiten."

Ab kommendem Montag bis 3. Mai werden Archäologen des Kuratoriums Pfahlbauten und der Universität Innsbruck das Areal unter Wasser inspizieren. So wie zuletzt in Traunkirchen werden sie mit Handbohrern Bodenschichten untersuchen und bei etwaigen Funden winzige Teile entnehmen, um sie im Labor (C14-Methode) datieren zu können.

Interessierte erhalten am 1. Mai von 14 bis 17 Uhr Gelegenheit, mit den Wissenschaftlern ins Gespräch zu kommen. Diese stehen im Ausstellungsraum des Vereins Archekult in Traunkirchen Rede und Antwort und können auch erste Ergebnisse der Altmünsterer Prospektion bekannt geben.

Der Verein Archekult appelliert an die Bevölkerung, mit Funden verantwortungsbewusst umzugehen und der Wissenschaft zu helfen. "Ein Fund, egal aus welcher Zeit, kann zur Erforschung unserer Geschichte beitragen", sagt Obmann Manfred Mayer. "Allerdings nur, wenn auch der Fundkontext bekannt ist. Deshalb gibt es in Österreich eine Meldepflicht archäologischer Funde. Meldestellen sind entweder das Bundesdenkmalamt, die Polizei oder die Bezirkshauptmannschaft." Der Verein Archekult unterstützt dabei gerne.

Mehr Infos über den Verein Archekult gibt es im Internet auf www.archekult-traunkirchen.at

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Autor
Edmund Brandner
Lokalredakteur Salzkammergut
Edmund Brandner

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