Nach Brand: Welle der Hilfsbereitschaft in St. Pantaleon
SANKT PANTALEON. Nach einem Brand in einem Mehrparteienhaus ist das beschädigte Gebäude bis auf weiteres unbewohnbar. Die Gemeinde hat einen Aufruf gestartet, wer freien Wohnraum zur Verfügung stellen kann, mit ersten Erfolgen.
Der Start in ein entspanntes Wochenende ist Nina Wolfgruber nicht geglückt. Am Freitag war die Vizebürgermeisterin (VP) bis nach Mitternacht auf den Beinen und auch am Samstag in der Früh hieß es: weitermachen.
Nachdem es am Freitag am späten Nachmittag zu einem Brand in einem Mehrparteienhaus in der Ortschaft Trimmelkam gekommen war, haben sieben Familien mit je drei bis sechs Mitgliedern ihr Dach über dem Kopf verloren.
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Gebäude schwer beschädigt
Denn vor allem die Wohnungen über jener im Erdgeschoss, wo das Feuer ausgebrochen war, sind schwer in Mitleidenschaft gezogen worden. "Das Haus wird wohl noch länger als nur ein paar Wochen nicht bewohnbar sein", vermutet Wolfgruber.
Sie hat daher auf Facebook einen Aufruf gestartet, wer freien Wohnraum zur Verfügung stellen kann. "Auch wir als Gemeinde haben Wohnungen, aber die sind ohne Küche, unmöbliert", sagt die Vizebürgermeisterin. Der Aufruf war erfolgreich: bis auf zwei Familien konnte für alle Betroffenen eine längerfristige Bleibe beschafft werden.
Frische Kleidung für die Betroffenen
Am Samstag in der Früh brachte Wolfgruber den Menschen frische Kleidung und Toilettartikel.
Wie berichtet hatten sich während des Brandes dramatische Szenen abgespielt, als ein Bub wegen des dichten Rauchs in Panik aus dem Fenster sprang. Das Gebäude selbst war schon von Schwaden umgeben. Zudem wehte der Wind ungünstig.
Weitere Jugendliche sprangen aus Fenster
Auch weitere Jugendliche seien gesprungen, sagt Wolfgruber. Wie berichtet wurden 14 Bewohner ins Spital eingeliefert, der Bub durfte das Krankenhaus schon wieder verlassen. Einige Bewohner dürften Knochenbrüche erlitten haben.
Bildergalerie: Feuer in Mehrparteienhaus: Bub (10) sprang aus 2. Stock
Galerie ansehenLob für Feuerwehren
Das Zusammenspiel zwischen den acht Feuerwehren habe super funktioniert, sagt die Vizebürgermeisterin. Leider habe sie aber trotz mehrerer Anrufe noch kein sinnvolles Feedback von der zuständigen Wohnungsgenossenschaft bekommen. Ein Herr habe ihr telefonisch bloß mitgeteilt, dass er derzeit auf Urlaub sei.
Unterdessen laufen die Ermittlungen der Polizei zur Brandursache. Ein Beamter des Landeskriminalamts machte sich am Samstag mit einem Sachverständigen der Brandverhütungsstelle ein Bild der Lage vor Ort. Laut ersten Ermittlungsergebnissen dürfte das Feuer im Kinderzimmer einer Wohnung im Erdgeschoß ausgebrochen sein. Hinweise auf Brandstiftung gab es vorerst nicht. Die Erhebungen werden noch einige Tage in Anspruch nehmen, teilte die Polizei am Samstagabend mit.
Welche Genossenschaft das ist, würde mich schon interessieren.