Biertradition: Seit 500 Jahren wird in Neufelden gebraut
NEUFELDEN. Jubiläum: Auf der Neufeldener Bräuhauswiese entsteht seit fünf Jahrhunderten ein Kulturgut mit jeder Menge lokaler Identität.
"Seit 1523." So steht es auf den Etiketten jener Biere, die die Biobrauerei Neufelden in Richtung durstiger Kundschaft verlassen. Seit genau einem halben Jahrtausend wird also in Neufelden Bier gebraut – und das mehr oder weniger ohne große Unterbrechungen. Bis in die 1960er-Jahre wurde in der Mühlviertler Brauerei tatsächlich durchgehend Bier produziert, ehe diese etwa 30 Jahre lang stillstand. Bier verkauft wurde am Standort aber weiterhin. Auf die Wiederbelebung in den 1990er Jahren folgte eine erneute Schließung der Neufeldner Brauerei, bis die Familie Meir im Jahr 2011 den Mühlviertler Traditionsbetrieb übernahm und diesen in Oberösterreichs erste Biobrauerei umwandelte.
Seit den Anfängen im Jahr 1523 gilt das Neufeldner Bier als wichtiges Zeugnis lokaler Identität, als ein Kulturgut, das im Einklang mit der Natur und den hier lebenden Menschen hergestellt wird. Und das wird übermorgen, Samstag, bei einem großen Jubiläumsfest entsprechend gefeiert.
Dabei wird ab 14 Uhr alles aufgefahren, was die Brautradition zu bieten hat: vom Bierumzug mit geschmückten Pferdegespannen über den Bieranstich auf der Bräuhauswiese bis zur Krönung der Hopfenkönigin und Führungen durch die Brauerei. "Für den Umzug haben sich schon 27 Gespanne angemeldet. Das wird ein großartiger Anblick", freut sich Braumeister Tobias Pumberger auf den Festauftakt.
Eigenes Bier für das Jubiläum
Pumberger hat für diesen Anlass ein eigenes Jubiläumsbier gebraut. "Leichtigkeit, Wärme und Freude machen das Sommergefühl aus. Mit 4,6 Volumsprozent Alkohol passt dieses Bier perfekt für heiße Sommertage", sagt Pumberger. Altpfarrer Adalbert Haudum wird das Bier vor dem offiziellen Bieranstich um 15 Uhr segnen: "Für alles, was den Menschen guttut, darf man um Gottes Segen bitten."
Anlässlich des Festes wird das Brauerei-Team seine Gäste in das sonnige, lichtdurchflutete Brauhaus einladen und ihnen zeigen, wie die guten Biobiere gemacht werden. Daniel Kraml wird bei den Rundgängen erklären, wie sich der Brauprozess in den vergangenen 500 Jahren verändert hat, wie die Maischekessel und Biertanks heute aussehen und wie die Brauanlage funktioniert.
Weil ein dermaßen gutes Bier auch ausgeschenkt gehört, hilft die auch Feuerwehr beim Jubiläumsfest mit. "Wir werden den Musikantenstadl auf der Bräuhauswiese reaktivieren und die Gäste bewirten", sagt Kommandant Stefan Maureder.
Zusätzlich zu den Bratwürsteln der Feuerwehr wird Philip Rachinger zur kulinarischen Verpflegung beitragen: Ein Ochse wird im Ganzen gegrillt und mit Serviettenknödel, Salat – oder auf Wunsch als Burger – den Festgästen kredenzt.