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Verbesserungen bei Schultransport für "Rollikinder" gefordert

Von Valentina Dirmaier, 12. August 2015, 00:04 Uhr
Eltern von behindertem Kind kämpfen um Verbesserungen bei Schultransport
Der Transport ihrer beeinträchtigten Kinder stellt Eltern oft vor enorme Herausforderungen. Bild: privat

NAARN, WIEN. Ein Fall aus dem Mühlviertel beschäftigt die Volksanwaltschaft seit mehr als zwei Jahren, bisher noch keine Einigung zwischen Bund und Land Oberösterreich über Kompetenzen.

Patrick ist mehrfach behindert und sitzt im Rollstuhl. Der Achtjährige besucht die Allgemeine Sonderschule Langenstein im Bezirk Perg. Die 15 Kilometer lange Strecke von seinem Zuhause in Naarn bis zur Einrichtung wird er in einem speziell für Menschen mit Behinderung ausgerüsteten Schulbus transportiert.

Patricks Eltern sind damit alles andere als glücklich, denn einige Kinder im Rollstuhl werden hinten im Laderaum des Busses fixiert – nur wenige Zentimeter vor der Bustür. Andrea Steinkellner, die Mutter von Patrick, befürchtet, dass die Kinder bei einem Auffahrunfall keinen Schutz hätten.

Weil der Junge an Epilepsie leidet und Angst vor Enge hat, kommt für ihn der Transport hinten im Laderaum, wo er nur einige Zentimeter zur Rückenlehne hingestellt werden könnte, nicht in Frage. "Das wäre zu gefährlich, denn unser Sohn könnte während der Fahrt einen Anfall bekommen, und die Gefahr, dass es keiner der Begleiter bemerkt, ist zu groß", sagt Andrea Steinkellner.

Kräfteraubendes Procedere

Daher muss Patrick, wenn er von daheim abgeholt wird, von der Mutter aus dem Rollstuhl in einen speziellen, selbst adaptierten Kindersitz gehoben werden. Das Procedere wiederholt sich danach noch drei Mal. Ein enormer Aufwand für alle Beteiligten, der derzeit machbar ist. Doch was ist, wenn Patrick größer und schwerer wird, fragt sich Steinkellner.

Die Mutter kämpft seit mehreren Jahren um eine Verbesserung beim Transport von "Rollikindern", um erhöhte Sicherheit. Die Alleinerziehende wünscht sich, dass im Bus eine Sitzreihe ausgebaut wird und Kinder mit Beeinträchtigung wie ihr Sohn mit dem Rollstuhl im Fahrgastraum platziert werden. Dann müsste auch ihr Sohn nicht hin und her gehoben werden.

Doch das würde Zusatzkosten verursachen, für die das Busunternehmen nicht aufkommen will. Verständlicherweise, wie die Mutter sagt. Ein weiterer Nachteil: Durch einen Umbau hätten weniger Kinder im Bus Platz, das bedeutet weitere finanzielle Einbußen pro Fahrt für das Unternehmen. Rückenstärkung erhält die Mühlviertlerin von der Volksanwaltschaft, die sich des Falls angenommen hat. Doch dieser, so scheint es, artet in einen Papierkrieg zwischen den Behörden aus.

Für die Kosten einer Adaptierung des Fahrzeuges sieht sich weder das Land OÖ noch das Bundesministerium für Familien und Jugend (BMFJ) noch das Bundesministerium für Verkehr, Innovation und Technologie (BMVIT) zuständig. Ende Oktober 2013 wurde das Prüfverfahren eingeleitet, erklärt der zuständige Anwalt Markus Huber. "Wir bemühen uns schon lange, eine Lösung herbeizuführen. Wir werden immer auf die Zuständigkeiten der jeweils anderen Behörde verwiesen." Laut BMVIT wäre eine Adaptierung des Busses zur sicheren Beförderung des Kindes im Rohlstuhl während der Fahrt sinnvoll. Der Umbau wäre aber vom Landeshauptmann zu genehmigen. Ähnliche Umbauten seien vom Land OÖ abgesegnet worden. "Primär wäre das Land also dafür zuständig", sagt Markus Huber.

"Bund ist verantwortlich"

Dort ist der Fall bekannt, wie Renate Hackl, Abteilung Soziales, sagt. "Aber für den Schülertransport ist prinzipiell der Bund verantwortlich, egal ob es ein Kind mit Beeinträchtigung betrifft, oder nicht." Zudem sei die Behindertenhilfe nicht für die Standards im Transportwesen verantwortlich. Für spezielle Vorkehrungen im Transport sei die Verkehrsabteilung des Landes die richtige Adresse, verweist Hackl.

Während sich die verschiedenen Behörden immer wieder den Ball zuspielen, muss Patrick bis auf Weiteres täglich von der Mutter in seinen Kindersitz gehoben werden, um überhaupt zur Schule transportiert werden zu können.

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1  Kommentar
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Sonderfall (4 Kommentare)
am 12.08.2015 06:47

es ist Traurig das es zur keiner einigung kommt . wäre das ein Kind von einen Promenenten oder Politiker wär da schon eine Lösung gefunden . Zu allem ist Geld vorhanden aber für einen armen Behinderten fehlt das Geld und niemand ist zuständig
Sehr Traurig

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