Leondinger als Herr der Ringe
RIMINI. Morgen feiert Vincent Lindpointner seinen 18. Geburtstag. Das mit Abstand schönste Geschenk hat sich das Leondinger Turntalent schon vergangenen Samstag bei den Europameisterschaften in Rimini gemacht. Lindpointner holte da in seiner Paradedisziplin, an den Ringen, die Bronzemedaille. Eine historische Leistung, auch für Oberösterreichs Turnsport.
"Zehn Jahre nachdem Vinzenz Höck die Goldmedaille an den Ringen bei einer Junioren-EM gewonnen hat, hat nun Vincent Lindpointner Bronze geholt. Meines Wissens ist es überhaupt die erste Medaille bei einer EM für Oberösterreich im Turnen", erzählt der stolze Papa Siegfried Lindpointner. Wahrhaft ein bedeutender Erfolg: Weder vor Höcks Coup noch danach gab es laut Verband bislang eine Top-Acht-Geräte-Finalteilnahme des österreichischen Kunstturn-Nachwuchses bei den kontinentalen Titelkämpfen.
"Es ist unglaublich! Ich habe um meine Chance gewusst und es gehofft. Aber dass es wirklich funktioniert, hätte ich nie geglaubt. Meine Kür war super, es ist alles aufgegangen." Nach dem Dreifach-Salto-Abgang jubelte Lindpointner zu Recht. Die Jury belohnte ihn mit 13.200 Punkten, nur denkbar knapp geschlagen von Italiens Tommaso Brugnami (13.266) und dem Briten Gabriel Langton (13.233).
Lindpointner hatte bereits am Donnerstag mit seinen Teamkollegen Jeremy Balazs, Mateo Fraisl, Alfred Schwaiger und Gino Vetter als Vierter des Teambewerbs die bisher beste Platzierung in der rot-weiß-roten Geschichte geschafft.
Der zielstrebige Lindpointner will auch später in der Eliteklasse hoch hinaus. Dafür trainiert er neben der Schule mittlerweile neunmal pro Woche und kommt so auf ein Pensum von 30 Stunden. Im Alter von vier Jahren begann Lindpointner unter der Leitung von Helmut Hödlmoser im DALZ in Leonding mit dem Turnen.