Kindergartengebühr: Land kennt kein Pardon
KEMATEN/KREMS. In Kematen muss 2-Tages-Tarif angeboten werden
Noch im März war sich Kematens Bürgermeister Markus Stadlbauer (ÖVP) sicher: Die Gemeinde braucht für die beiden, von Pfarrcaritas bzw. Familienbund betriebenen Kindergärten in der Gemeinde vorerst noch nicht zusätzlich einen 2-Tages-Tarif für die Kinder-Nachmittagsbetreuung einzuführen.
Bis zum Herbst wollte sich Stadlbauer anschauen, wie sich die Einführung der Kindergarten-Gebühr für die Nachmittagsbetreuung konkret auswirkt. Die OÖN haben darüber berichtet. Darauf kann er jetzt nicht mehr warten.
Denn die Landesregierung pocht darauf, dass rückwirkend mit Februar dieses Jahres für die Betreuung der Kinder ab 13 Uhr zum (bestehenden) 3- und 5-Tages-Tarif auch ein Tarif für zwei Tage einzuführen sei. Dabei hatte die Bürgermeister-Partei mit absoluter Mehrheit einen entsprechenden Antrag von SPÖ und FPÖ in der Gemeinderatssitzung am 6. März abgelehnt.
Das Land nahm das nicht einfach hin, sondern forderte die Einhaltung des (seit kurzem) geltenden Gesetzes ein. Die Betreiber der Kindergärten in Kematen haben die betroffenen Eltern nun davon in Kenntnis gesetzt. Im Fall der Pfarrcaritas beträgt der Zwei-Tages-Tarif mindestens 21 und höchstens 55 Euro pro Monat. Zum Vergleich: Drei Nachmittage Betreuung in der Woche schlagen mit monatlichen Kosten zwischen 29 und 77 Euro zu Buche.
Eltern müssen entscheiden
Für die Eltern heißt es nun, rasch entscheiden, ob sie auf das neu angebotene Modell zurückgreifen werden oder beim 3- oder 5-Tages-Tarif bleiben. So zumindest ist es in dem Schreiben an die Betroffenen seitens der Betreiber formuliert.
Die Gemeinde Kematen schießt laut Stadlbauer pro Jahr rund 500.000 Euro zur Kinderbetreuung zu. Nun werden es wohl jene 26.000 Euro zusätzlich werden, von denen Stadlbauer als Mehrkosten ausgegangen ist und die er sich bis Herbst dieses Jahres einmal ersparen wollte. (rgr)
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3 x Nachmittagsbetreuung bis zu 77 € - wenn ich dies mit Urlaubsangeboten vergleiche = nicht gerade ein Schnäppchen
immer gut wenn Politiker Rückgrat zeigen.wegen der geldverschleuderer muß man eben jetzt sparen.früher hat man auch für den kindergarten zahlen müssen.auch gestaffelt nach einkommen.da haben es die gemeinden ja auch hinbekommen.
Sehr geehrter Herr Gruber!
Die angeführten € 26.000 Mehrkosten wurden bereits im Gemeinderat im März 2018 schon auf meinen Antrag/Vorschlag hin einstimmig der Kinderbetreuung zugeordnet und resultiert aus der Einführung der Elternbeiträge und der Kürzung der Landesförderung. Dieser Betrag wird für 2018 ohnehin fällig. Von einem geplanten Einsparen dieses Betrages (wie es in diesem Artikel nun zu lesen ist) war nie die Rede. Im Gegenteil durch den Wegfall von Gebühren, kann es unter Umständen zu einer weiteren Mehrbelastung für die Gemeinde kommen.
Zudem kann wie bereits mehrfach angemerkt, nicht der Gemeinderat (oder gar der Bürgermeister) die Tarifordnung festlegen, sondern die jeweiligen Rechtsträger (laut Rundschreiben vom Amt der OÖ Landesregierung).
Freundliche Grüße
Markus Stadlbauer