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"Ich setze gerne anspruchsvolle Projekte um"

Von Anton Planitzer, 19. Februar 2024, 00:04 Uhr
"Ich setze gerne anspruchsvolle Projekte um"
Gabriel Doblinger hat vor kurzem die Geschäftsführung bei "doma elektro engineering" übernommen.

HOHENZELL. Gabriel Doblinger hat 2008 an der HTL Braunau in der Abteilung Mechatronik mit Auszeichnung maturiert und später an der TU Wien Elektrotechnik studiert. Nach dem Studium ist er ins familieneigene Unternehmen doma elektro engineering GmbH in Hohenzell eingestiegen und seit kurzem dort Geschäftsführer. Im Interview erzählt er von seinen Erfahrungen an der HTL und an der TU sowie über die Tätigkeiten in seiner Firma.

Herr Doblinger, Sie haben bereits im schulischen Bereich einen starken Technikbezug gehabt. Zuerst Technikhauptschule in Ried, dann Mechatronikabteilung HTL Braunau – was schätzen Sie an diesen Schulen mit ihrem Technikschwerpunkt?

Vor allem schätze ich die große Vielfalt der technischen Ausbildungsrichtungen, insbesondere in der Mechatronikabteilung. Ich hatte zum Beispiel nur in der HTL Braunau mit Mechanik zu tun und konnte mir Wissen aneignen, das mir selbst bei meiner Masterarbeit gute Dienste geleistet hat. Zudem gibt es genügend Raum für die praktische Anwendung in den Werkstätten, was bei einer universitären Ausbildung eher vernachlässigt wird. Grundlegend hat die Ausbildung bis weit ins Studium geholfen, und sie hat vor allem den Einstieg erleichtert. Bleibenden Eindruck hinterließ abseits der Ausbildung vor allem der Zusammenhalt in der Klasse. Einige sehr gute Freundschaften aus meiner HTL-Zeit bestehen bis heute.

Was waren die Gründe für ein Studium und nicht für einen direkten Einstieg ins Berufsleben?

Hauptmotivation war mit Sicherheit, dem " Warum" in der Technik noch etwas genauer auf den Grund zu gehen und komplexe Zusammenhänge zu durchschauen. Anfangs wurde es Wien aufgrund der Stadt und weniger wegen der Universität. Spätestens im Master am ACIN im Bereich der Automatisierungs- und Energietechnik wurde ich für diese Bauchentscheidung aber belohnt. Die Lehre am Institut ist meiner Meinung nach auf einem sehr hohen Niveau und wird eingängig vermittelt. Zudem durfte ich das letzte Jahr bis zu meinem Abschluss als Assistent im Rahmen eines Forschungslabors die Luft des wissenschaftlichen, universitären Arbeitens schnuppern.

Welche Erfahrungen aus dem Studium sind Ihnen besonders wichtig?

Die wohl wichtigste Erkenntnis des Studiums ist, keine Scheu vor scheinbar unlösbaren Aufgaben zu haben. Man bekommt sowohl als Einzelkämpfer als auch im Team vermittelt, dass man benötigte Fähigkeiten eigenständig erlernen kann und größere Aufgaben Schritt für Schritt abarbeiten muss, um schlussendlich mit Erfolg belohnt zu werden. Ein Ratschlag wäre wohl, am Ball zu bleiben und Prüfungen nicht zu lange hinauszuschieben, wie es bei mir manchmal der Fall gewesen sein könnte.

Ihr Vater hat vor knapp 30 Jahren die doma elektro engineering GmbH gegründet. Was ist die Kernkompetenz des Betriebes?

Vorrangig sind wir ein Familienbetrieb im Bereich der Elektrotechnik. Unsere Aufträge verteilen sich auf ein breites Spektrum, unsere Auftraggeber sind Privatpersonen ebenso wie Großbetriebe aus dem Bereich der Industrie. Unsere Kernkompetenz liegt aber in der Umwelttechnik. Hier sorgen wir für Planung, Installation und auch Betreuung. Kläranlagen, Wasserversorgungsanlagen und die damit verbundene Infrastruktur müssen reibungslos funktionieren, und mit der elektrotechnischen Ausrüstung und unserem Know-how tragen wir dazu bei. Ich bin stolz, dass mein Vater bereits um die Jahrtausendwende als einer der Ersten Photovoltaikanlagen installiert hat und wir weiter in diesem Bereich tätig sind. Nicht zuletzt besitzen wir einen hauseigenen Schaltschrankbau und dürfen hier auch die Großindustrie beliefern.

Wie ist man dazu gekommen?

Abgezeichnet hat sich der Kurs in Richtung Umwelttechnik und Kläranlagen, als mein Vater vor vielen Jahren als "Newcomer" die Möglichkeit bekam, kleinere Anpassungen an der Kläranlage des Reinhaltungsverbandes Ried im Innkreis elektrotechnisch durchzuführen. Daran schlossen sich die ersten beiden Gesamtumbauten beim RHV Haag am Hausruck und beim RHV Hallstättersee an. Ich denke, dass die genaue Anpassung an die betrieblichen Erfordernisse und das Eingehen auf die Kundenwünsche, verbunden mit dem Wissen um die aktuellen Entwicklungen in der Technik, das Wichtigste für die Realisierung von Projekten im Klimaschutzbereich sind.

Sie haben sich als Prokurist bereits auf Führungsaufgaben vorbereitet, nun sind Sie seit kurzem Geschäftsführer. Womit sind Sie nun konfrontiert?

Ausgangspunkt für mich war und ist, dass mir Technik Freude macht und ich sehr gerne anspruchsvolle Projekte umsetze. Als Prokurist und jetzt als Geschäftsführer achte ich vor allem auf die Mitarbeiterführung. Zeit beanspruchen die sich oft ändernden Richtlinien und Gesetze. Schwierig ist die Suche nach guten Mitarbeitern, hier bin ich froh, dass wir selbst Lehrlinge ausbilden und mein Team sehr aktiv bei der Lehrlingssuche ist.

Doma ist in einem stark expandierenden Bereich tätig. Was sind die Herausforderungen?

Wir werden die Klimakrise nur mit guter Technik und technologischem Fortschritt bewältigen. Ohne technische Innovationen und eine gute Umsetzung in der Breite werden wir keine entsprechenden Ergebnisse erzielen. Ich denke, dass Stromerzeugung und -speicherung vor allem dezentral erledigt werden können und sollen. Mit Speziallösungen, die auf die konkrete Situation von Unternehmen genau eingehen, lässt sich viel erreichen und bewegen.

Welche Fähigkeiten schätzen Sie besonders bei angehenden Mitarbeitern aus dem HTL-Bereich?

Wie schon gesagt, die Mitarbeitersuche ist gerade in der Technik ein Problem. Mir ist in der Bewerbungssituation besonders wichtig, dass Bewerber Interesse an der Technik und Interesse an der gewünschten Aufgabe zeigen. Das Zeugnis schau ich mir an, aber es dient nur zur Ersteinschätzung. Wichtig ist mir der persönliche Eindruck. Schwierigkeiten habe ich, wenn auf Seiten der Bewerber primär das Interesse an Benefits zu spüren ist und weniger die Bereitschaft, zu lernen und in den Betrieb hineinzugehen. Ich glaube auch, dass man keine Angst vor inhaltlichen Herausforderungen haben muss. Den Betrieben ist klar, dass kein Meister vom Himmel fällt, sondern dass man erst durch die Arbeit im konkreten Betrieb zum Experten bzw. zur Expertin wird.

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