Das ist doch der Gipfel
Das Großarltal in den Hohen Tauern verwöhnt den Wintergast mit tollen Pisten und Traumlandschaften.
"Am Gipfel war es am schönsten", sagt die Sechsjährige im Rückblick auf ein Kaiserwetter-Wochenende im Großarltal. Der große Bruder setzt nach: "Ja, die langen Pisten und die vielen Lifte, das tolle Hotel, alles okay, aber das Gipfelkreuz und die Dohlen!" Der kurze Aufstieg auf den Kreuzkogel war für Kinderaugen offenbar das Highlight – heimlicher Stolz eines bergliebenden Mutterherzens.
Dabei ist Großarl mit seiner Skischaukel nach Dorfgastein als Skigebiet eine nicht zu unterschätzende Top-Destination in angenehmer Nähe zu Oberösterreich (von Linz zwei Stunden zehn Minuten, ein paar Minuten länger als zu den Besuchermagneten der Skiwelt Amadé wie Flachauwinkl, Zauchensee oder die Schladminger Dachsteingebiete) – und dabei nicht heillos überlaufen.
Auch für Nicht-Skifahrer ist das Winter-Angebot vielfältig: Eis- und Langlaufen, Eisstockschießen, Pferdeschlitten-Fahren oder Rodeln auf Naturbahnen. Großarl ist der Hauptort des Nord-Süd ausgerichteten Tals, an dessen südlichem (totem) Ende die ehemalige Bergbaugemeinde Hüttschlag liegt. Sie hat Anteil am Nationalpark Hohe Tauern und zählt seit 2008 zu den nach strengen Kriterien ausgewählten "Bergsteigerdörfern" der Internationalen Alpenkonvention.
Im Skigebiet kommen alle Könner-Stufen auf ihre Rechnung. Kinder und Anfänger können sich auf 26 Kilometer leichten Pisten und 36 Kilometer mittleren – übrigens vorbildlich präparierten und mit 322 Schneekanonen ziemlich schneesicheren – Pisten erproben. Meinen Kindern hätte zwar der Funpark und die Wellenpiste gereicht, doch Könner dürfen sich auf elf Kilometern schwarzen Abfahrten (davon neun Kilometer Skirouten) austoben.
Das Tagesticket hat wie in etlichen anderen Top-Skigebieten auch hier die 50-Euro-Marke durchbrochen. Dafür sind die Preise auf den Hütten eher moderat. Für den Einkehrschwung gibt es mehr Möglichkeiten, als der Skiurlaub lang ist. Sonnenterrassen-Empfehlung für die sehr lange Abfahrt vom Gipfelkamm/Kreuzkogel nach Dorfgastein: die Lairaiter-Alm. Schmankerl wie der hausgemachte Kaiserschmarrn mit Rosinen sind als Kohlehydrat-Stärkung für die müden Oberschenkel fast Pflicht. Zitat Tochter: "Bitte Kaiserschmarrn, weil meine Oberschenkel haben schon Löcher."
Wer das Zeitalter des Skifahrens hinter sich gelassen hat und den schmalen Skiern zugetan ist, kann seine Fitness beim Langlaufen auf 25 Kilometer gespurten Loipen (klassisch und Skating) trainieren. Teilweise sind sie in der Nacht beleuchtet. Winterwanderer finden 35 Kilometer geräumte Wege. Ein unvergessliches Erlebnis ist eine Rodel-Partie, etwa auf der drei Kilometer langen Rodelbahn beim Hotel Lammwirt, die bis 23 Uhr benützbar ist. Für vier Euro verleiht der Lammwirt eine Rodel. (uru)
Moargut
Unterkunfts-Tipp: Das 4-Stern-Superior-Familienressort der Familie Kendlbacher in Großarl verwöhnt seine Gäste mit großzügigen, modern-urigen Zimmern, perfektem Service, Top-Wellnessbereich und gschmackiger Küche.
Pluspunkte: Kinderskiwiese auf dem Hotelgelände, Ski-Equipment im hoteleigenen Sport-Shop ausleihbar; Bio-Bauernhof mit Kühen und Pferden angeschlossen (Reiten nun auch im Winter möglich), Streichelzoo
Infos zur Region: Tagesticket Erwachsener 51,50 Euro Großarltal/Dorfgastein, Online-Ticket möglich (Postversand oder mit bereits vorhandener Keycard zum Aufladen)
Termin: 10.–17. März 2018: Ski- & Weingenusswoche, in der abends heimische Winzer mit ihren Köstlichkeiten die Gäste bewirten. Spezielle Angebotspakete buchbar.
Infos: Tourismusverband Großarltal Tel. +43 (0) 6414 / 281, info@grossarltal.info