Besser essen im Alter: So kommt der Genuss wieder
Jeder dritte ältere Mensch, der ins Krankenhaus kommt, ist entweder untergewichtig oder nicht ausreichend mit Nährstoffen versorgt. Dabei können schon kleine Veränderungen im Alltag dazu führen, dass der Genuss wiederkommt. Experten haben Tipps parat
Oft sind es nur kleine Veränderungen, die ein großes Stück Lebensqualität zurückbringen. Ein Training wenn Kau- oder Schluckbeschwerden bestehen, das Anpassen einer schlecht sitzenden und schmerzenden Zahnprothese oder ein Blick auf die verordneten Medikamente, die Appetitlosigkeit verursachen können, sind die ersten Maßnahmen. Wurden diese medizinischen Probleme behoben, gibt es bewährte Tricks und Tipps, um den Genuss am Essen wieder zu fördern.
„Zu diesen wirkungsvollen und einfachen Maßnahmen zählen viele kleine und bewusst nährstoffreiche Mahlzeiten am Tag. Puddings, Topfencreme, Bananenmilch oder Nüsse sind wertvolle Energielieferanten für zwischendurch. Butter, Streichfette und Sauerrahm sowie Schlagobers dürfen bei drohender Untergewichtigkeit ebenfalls reichlich genossen werden, zumal sie für die ausgewogenen Hauptgerichte auch Geschmacksträger sind. Wertvolle Eiweißlieferanten wie Fleisch, Fisch, Eier oder Milchprodukte sollten bei jeder Mahlzeit eingeplant werden. Speisen sollten zudem herzhaft gewürzt und appetitlich angerichtet sein, denn das Auge isst bekanntlich mit. Mindestens 1,5 Liter Wasser, Tee oder verdünnte Fruchtsäfte – das deckt den Flüssigkeitsbedarf. Getränke sollten aber nicht unmittelbar vor dem Essen konsumiert werden, das mindert wiederum den Appetit. Zusätzlich machen Bewegung in der frischen Luft und eine kleine Menge an Lebensmitteln mit Bitterstoffen ebenfalls Lust aufs Essen“, erklärt Diätologin Verena Steinkogler.
Eine besondere Rolle im Kampf gegen die Mangelernährung spielen die Angehörigen: „Uns ist sehr wichtig, dass wir die Angehörigen aktiv einbeziehen und umfassend informieren. Sie sind die ersten, die eine Mangelernährung bemerken und Maßnahmen setzen können. Gemeinsam mit ihnen und den Betroffenen arbeiten wir daran, dass das Essen bis ins hohe Alter ein Genuss bleibt“, so Steinkogler