Lade Inhalte...
  • NEWSLETTER
  • ABO / EPAPER
  • Lade Login-Box ...
    Anmeldung
    Bitte E-Mail-Adresse eingeben
    Bitte geben Sie Ihre E-Mail-Adresse oder Ihren nachrichten.at Benutzernamen ein.

gemerkt
merken
teilen

Linzer festgenommen: Millionenschaden nach Krypto-Scam mit "LoopX"

Von nachrichten.at/apa, 08. Mai 2024, 06:36 Uhr
Oberösterreicher schufen finanzielle Scheinwelt
(Symbolbild) Bild: VOLKER WEIHBOLD

LINZ/WIEN. Ermittler des Cybercrime Competence Center (C4) im Bundeskriminalamt haben zusammen mit der Wirtschafts- und Korruptionsstaatsanwaltschaft (WKStA) einen international agierenden Betrugsring ausgehoben.

Die sechs Verdächtigen hatten in professioneller Manier zwischen Dezember 2017 und Februar 2018 eine neue Kryptowährung angeboten, wöchentliche Renditen von bis zu zehn Prozent versprochen und nach Zahlungen in Gesamthöhe von mehreren Millionen Euro die Flucht ergriffen.

Im Spätsommer 2017 heckte die sechsköpfige Gruppe den Plan aus, eine Kryptowährung unter dem Namen "LoopX" aufzusetzen und mit hohen Gewinnversprechen schnelles Geld zu machen. "Die Verdächtigen gingen dabei fast schon vor wie ein Unternehmen", erklärte Martin Ortner von der WKStA bei einem Hintergrundgespräch im C4. "Der Token wurde aktiv über Kanäle in den sozialen Medien beworben, auch über Youtuber und Influencer wurde inseriert", ergänzte der zuständige Referatsleiter Martin Grasel aus dem C4. Im Dezember 2017 erfolgte der Launch von zehn Millionen Tokens gegen entsprechende Zahlungen via Bitcoin oder Etherum. Nachdem mehrere hundert Opfer weltweit investiert hatten, tauchte die Gruppe im Februar 2018 ab. "LoopX" stellte sich letztlich als völlig wertlos heraus.

Spur führte nach Österreich

Der "Exit-Scam" führte schließlich zu ersten Anzeigen in der Schweiz. "Die Spur führte dann nach Österreich", sagte Grasel. Nach Erhebungen des Landeskriminalamts Oberösterreich übernahm das Bundeskriminalamt die Ermittlungen. Den Cybercrime-Experten des C4 gelang es daraufhin, den kompletten Verlauf aller Transaktionen nachzuvollziehen und zu analysieren. Die weiteren Hinweise führten die Ermittler dabei quer durch Österreich aber auch ins Ausland - unter anderem nach Deutschland, Tschechien, Zypern und Thailand.

29-Jähriger in Linz festgenommen

Nach jahrelangen Ermittlungen kam es schließlich in Zusammenarbeit mit der europäischen Justizbehörde Eurojust zur Erteilung eines EU-Haftbefehls gegen die Gruppe. Im vergangenen Oktober folgte dann eine konzertierte Aktion in Österreich und im Ausland im Rahmen der "Operation LoopX". In Linz wurde zusammen mit dem Einsatzkommando Cobra ein 29-jähriger Österreicher festgenommen, in Zypern ein 38-jähriger Österreicher. In Prag klickten für einen 34-jährigen Tschechen die Handschellen. Ebenfalls beteiligt waren zudem Europol sowie die tschechischen und zypriotischen Behörden. Im weiteren Verlauf wurden bis Anfang 2024 drei weitere Österreicher im Alter von 36 und 40 Jahren in der Steiermark und in Oberösterreich festgenommen.

"Neue Qualität" im Bereich Cybercrime

Bei den Razzien wurden rund 750.000 Euro in verschiedenen Währungen, zwei Sportwagen und eine Immobilie im Wert von knapp 1,5 Millionen Euro beschlagnahmt. Die Gesamtschadenssumme beträgt rund sechs Millionen Euro. Die Beschuldigten warten nun auf die entsprechenden Gerichtsverfahren.

WKStA-Sprecher Ortner betonte in dem Hintergrundgespräch der Fall markiere "eine neue Qualität" im Bereich Cybercrime. Der Direktor des Bundeskriminalamts, Andreas Holzer, bezeichnete den Ermittlungserfolg am Mittwoch in einer Aussendung als "Paradebeispiel" für einen internationalen behördenübergreifenden "Schulterschluss".

Die Polizei rät bei besonders vielversprechenden Investitionsangeboten im Internet zu Skepsis. "Wenn etwas 'zu schön scheint, um wahr zu sein', ist es höchstwahrscheinlich ein Betrug", hieß es vom Bundeskriminalamt in einer Mitteilung. Auch Recherche im Netz zu möglichen Warnungen oder Beschwerden über verdächtige Plattformen wurde empfohlen. Ebenfalls wurde auf die Finanzmarktaufsicht (www.fma.at) als Servicestelle verwiesen. Zudem sei ein Blick in das Impressum sowie in die Allgemeinen Geschäftsbedingungen (AGB) des Anbieters ratsam. Polizei und Staatsanwaltschaft riefen jedoch insbesondere dazu auf, einen potenziellen Betrug so schnell wie möglich zu melden. "Das ist keine Schande, sondern hilft auch andere vor Schaden zu bewahren", wurde WKStA-Leiterin Ilse-Maria Vrabl-Sanda in einer Aussendung zitiert.

mehr aus Oberösterreich

Christian Werenka: Mit Fachwissen für die Energiewende

Feuerwehrfahrzeug stürzte bei Einsatzfahrt im Innviertel um

Warum eine Lettin zum Forschen nach Linz gekommen ist

Motorradfahrer (20) verunglückte auf der B120 bei Gschwandt tödlich

Interessieren Sie sich für dieses Thema?

Mit einem Klick auf das “Merken”-Symbol fügen Sie ein Thema zu Ihrer Merkliste hinzu. Klicken Sie auf den Begriff, um alle Artikel zu einem Thema zu sehen.

Lädt

info Mit dem Klick auf das Icon fügen Sie das Schlagwort zu Ihren Themen hinzu.

info Mit dem Klick auf das Icon öffnen Sie Ihre "meine Themen" Seite. Sie haben von 15 Schlagworten gespeichert und müssten Schlagworte entfernen.

info Mit dem Klick auf das Icon entfernen Sie das Schlagwort aus Ihren Themen.

Fügen Sie das Thema zu Ihren Themen hinzu.

Aktuelle Meldungen