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Innviertler Bio-Dünger aus Schafwolle

Von Bianka Eichinger, 28. März 2019, 10:04 Uhr
Innviertler Bio-Dünger aus Schafwolle
14 Coburger Fuchsschafe, einer in Österreich sehr seltenen Rasse, besitzt Familie Schlöglmann. Bild: privat

SIGHARTING. Sighartinger Firma macht aus "Abfallprodukt" wertvolle Nahrung für Böden und Pflanzen.

Martina Schlöglmann, Mitbegründerin der Innviertler Firma "Vollschaf" und Schafzüchterin, verrät im Interview, für wen und wofür der Bio-Dünger aus Schafwolle optimal geeignet ist und welche innovativen Produkte zukünftig noch von Sigharting aus das ganze Land erobern sollen.

 

Hatten Sie die Idee Düngepellets aus Schafwolle herzustellen?

Schlöglmann: Schafwolle hat in der textilen Verarbeitung in den vergangenen Jahrzehnten an Bedeutung verloren. Als Dünger wurde es schon vor Jahrhunderten von den Bauern am Feld verwendet. Wir haben uns dieses "alte Wissen" neu verwendet. Da wir selber einen kleinen Schafzuchtbetrieb mit Coburger Fuchsschafen haben, kennen wir die Problematik: Wohin mit der Wolle? Wir begannen unsere eigene Wolle in pelletierter Form zu verkaufen. Seit 2018 gibt es die Firma Vollschaf. Wir kaufen die Wolle der regionalen Schafbauern zu, lassen sie bei unserem Partnerbetrieb im Mühlviertel pelletieren und packen sie in Sigharting in den verschiedenen Gebindegrößen.

Gibt es Konkurrenzanbieter in Oberösterreich?

In Oberösterreich gibt es noch einen Anbieter im Bezirk Braunau.

Wie aufwändig ist die Herstellung der Düngepellets?

Wir bringen die Wolle nach Liebenau im Mühlviertel. Dort wird sie zerkleinert, genau gesagt gehäckselt, und auf den gewünschten Feuchtigkeitsgrad vorgetrocknet. Die Wollflocken werden mittels einer Pelletieranlage in die Pelletsform gepresst und anschließend eine Stunde auf 80 Grad erhitzt. Diese kommen dann in Großgebinde wieder zu uns in die Firma und werden abgepackt. Schafwolle in Form von Pellets ist leicht dosierbar und einfach zu verwenden.

Und für wen und wofür sind die Pellets optimal geeignet?

Die Düngepellets aus Schafwolle sind ein optimaler Langzeitdünger für alle Pflanzen im Außenbereich. Die enthaltenen Nährstoffe für die Pflanzen werden durch Zersetzung der Schafwolle direkt in der Erde freigesetzt. Es handelt sich bei unserem Produkt um einen Bio-Dünger, der bei BIO Austria zugelassen ist. Außerdem tragen die Pellets das "Natur im Garten"-Siegel. Die Wirkung hält die gesamte Vegetationsperiode an, da die Zersetzung langsam und allmählich vor sich geht. Ein "Überdüngen" ist daher nicht möglich. Schafwolle kann außerdem sehr viel Feuchtigkeit speichern. Die Pflanzen haben sozusagen immer ihren kleinen "Wassertank" dabei und man muss weniger häufig gießen. Stickstoff, Phosphor und Kalium werden von Pflanzen benötigt für üppiges Wachstum, reichen Blütenansatz und die Ausreifung der Früchte.

Wollen Sie Ihre Produktpalette in naher Zukunft erweitern?

Wir möchten auch die hochqualitative Wolle für die textile Verarbeitung, wie spinnen, weben und filzen, in den nächsten Jahren stärker vermarkten. Schafwolle ist ein Wunderwerk der Natur: Sie kann Feuchtigkeit speichern, Wärme regulieren, regt die Sinne an und kann sogar Gerüche sowie Schadstoffe aus der Luft aufnehmen. Leider haben viele bei Schafwolle nur den Gedanken an kratzige Pullover und Socken. Aber Schafwolle ist eine nachwachsende, nachhaltige Wunderfaser, die in vielen Bereichen eingesetzt werden kann, zum Beispiel für Wärmedämmung, als Satteldecken im Pferdesport sowie in der Textilbranche.

Und was ist das Besondere an Ihren Schafen?

Wir führen zur Zeit einen Schafzuchtbetrieb mit 14 Coburger Fuchsschaf Muttertieren. Diese Rasse ist bei uns sehr selten. Nach dem zweiten Weltkrieg wäre sie beinahe gänzlich ausgestorben, da die Tiere vom Fleischansatz und der Milchleistung für die Bauern nicht mehr interessant waren. Coburger Fuchsschafe sind genügsame Landschafe mit einem ausgeprägten Mutterinstinkt und einem unproblematischen Ablammverhalten. Ihr Fell wird als "Goldenes Flies" bezeichnet, da die jungen Lämmer sehr dunkel zur Welt kommen. Im Laufe der ersten sechs Lebensmonate wird ihre Wolle heller.

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Autorin
Bianka Eichinger
Lokalredakteurin Innviertel
Bianka Eichinger
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5  Kommentare
5  Kommentare
Neueste zuerst Älteste zuerst Beste Bewertung
il-capone (10.389 Kommentare)
am 28.03.2019 14:20

Auch des Menschen Haare sind Dünger. Die meinen verwend ich nicht anders, wenn auch nicht in Pelletsform.
Wer Garten hat, kann sie deshalb verwerten.
Chemie-Klump hat dann allerdings auf dem Haupt nix verloren 😇

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( Kommentare)
am 28.03.2019 14:29

meinst jetzt die Heidi Klump?

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docholliday (8.209 Kommentare)
am 28.03.2019 17:44

Na, ich nehme an, Du wäschst Dir die Haare mit Bier zwinkern
Und mit Sicherheit nicht von außen oder grinsen grinsen

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Gugelbua (31.961 Kommentare)
am 28.03.2019 12:01

richtig! grinsen
aber ich sehe es ein wenig anders
jede Generation muß selber draufkommen auf das wesentliche, wenn ich an die 1000enden Kochbücher denke wo ja nur das Geschirr immer neu designt ist grinsen
...bei Schafe bekomm ich immer Gänsehaut wenn ich daran denke das Millionen qualvoll zusammengepfercht ohne Wasser auf Schiffstransporten von Australien in die muslemischen Länder verfrachtet werden, tausende überleben bei jeden Transport die Qualen nicht und sterben schon auf den Schiffen !!!
Australien liefert seit 60 Jahren lebende Tiere in den Arabischen Golf "der Mensch ist grausam"

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( Kommentare)
am 28.03.2019 10:52

Manche glauben das Rad neu erfunden zu haben. Die "schlechte", dreckige Wolle wurde schon immer als Stickstoffdünger verwendet. Hühnerfedern von Spleissereien sind wertvoller Dünger.
Irgend wann wird einer glauben "Kuhmist" als Dünger wäre neu und die Zeitungen werden sich auf diese News stürzen und den überraschten Leser davon in Kenntnis setzen. Was nicht alles in dem grinsen Newsroom zwinkern bei den OÖN drinnen steckt.

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