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Vor zehn Millionen Jahren lernten die Urmenschen den Rausch auszuhalten

06. Dezember 2014, 00:04 Uhr
Vor zehn Millionen Jahren lernten die Urmenschen den Rausch auszuhalten
Drei Schimpansen bei der Apfelverkostung: Hat die Gärung schon eingesetzt? Bild: OÖN

Eine einzelne genetische Mutation ermöglichte Hominiden Alkohol abzubauen, was sich in einer Zeit des klimatischen Umbruchs als großer evolutionärer Vorteil entpuppte.

Aufgrund einer komplexen Genanalyse kommen US-Forscher zum Befund, dass Vorfahren des Menschen bereits vor mindestens zehn Millionen Jahren Alkohol konsumiert haben. Mit dem Nervengift umzugehen war nur deshalb halbwegs folgenlos möglich, weil sich das menschliche Genom daran angepasst hatte, genauer: ein Enzym zum Alkoholabbau entwickelt hatte.

Die Fähigkeit, Alkohol abbauen zu können, dürfte den menschlichen Ahnen einen wichtigen evolutionären Vorteil verschafft haben zu einer Zeit, als sie sich an ein Leben auf dem Boden anpassen mussten. Bisher gingen viele Forscher davon aus, dass Menschen Alkohol erst seit etwa 9000 Jahren konsumieren. Damals fing der Homo sapiens damit an, Fermentierungsprozesse gezielt zur Alkoholproduktion zu nutzen.

Alkoholdehydrogenase 4

Entsprechend wurde angenommen, dass Alkoholismus beim modernen Menschen Ausdruck einer unvollständigen Genom-Anpassung ist: Da der Mensch erst seit verhältnismäßig kurzer Zeit Ethanol zu sich nehme, sei der Körper noch nicht in der Lage, diesen verträglich abzubauen.

Das Team um den Biologen Matthew Carrigan vom Santa Fe College in Gainesville (Florida) analysierte nun das Enzym ADH4 (Alkoholdehydrogenase 4), das am Alkoholabbau beteiligt ist. Anhand der Gene von 28 Säugetieren, darunter 17 Primaten, rekonstruierten die Forscher die Evolutionsgeschichte des Enzyms über einen Zeitraum von 70 Millionen Jahren.

Die Untersuchung deutet darauf hin, dass vor mindestens zehn Millionen Jahren eine einzelne genetische Mutation unsere Ahnen – damals lebte noch der letzte gemeinsame Vorfahr von Mensch, Schimpanse und Gorilla – in die Lage versetzte, Alkohol abzubauen. Diese Fähigkeit war wahrscheinlich vorteilhaft.

Vor 15 Millionen Jahren wandelten sich die ausgedehnten Wälder Ostafrikas zu Graslandschaften. Infolgedessen mussten sich die dort lebenden Hominiden an ein Leben auf dem Boden anpassen. Hier fanden sie den Forschern zufolge als Nahrungsmittel vermehrt Fallobst, das tendenziell einen höheren Ethanolgehalt aufweist als Früchte, die vom Baum gepflückt werden.

Die Fähigkeit, diese Früchte verdauen zu können, bedeutete gerade in Zeiten der Nahrungsmittelknappheit einen wichtigen Vorteil. Für die Wissenschafter sind die Ergebnisse ihrer Studie nicht nur wichtig für das Verständnis der Anpassung von Hominiden an ein Leben auf dem Boden. "Mit ihnen könnte auch die medizinische Komplexität menschlicher Interaktion mit Ethanol heute besser verstanden werden", schreiben sie.

Demnach wurde der Umgang mit Alkohol aus gesundheitlicher Sicht erst problematisch, als der Mensch Verfahren entwickelte, Getränke mit höherem Ethanolgehalt herzustellen.

 

Alkohol von Anfang an

Tausende Lichtjahre von der Erde entfernt konnten Forscher Kohlenwasserstoffmoleküle in interstellaren Wolken entdecken, darunter Blausäure, Äthylalkohol oder die einfache Aminosäure Glycin. Deren Atome stammen von Sternexplosionen. Sie finden in den kalten Randbereichen der Sternenkinderstuben zueinander und gruppieren sich um ein Kohlenstoffatom. C2H5OH, Ethanol oder Trinkalkohol, kommt im Weltall in rauen Mengen vor.

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