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Karrieremodelle werden neu gedacht

Die Wechselbereitschaft von Mitarbeitern nimmt zu. Es besteht Handlungsbedarf rund um HR-Systeme.

Von Michaela Schmidinger (Sonderthemen-Redaktion), 06. August 2016 - 00:04 Uhr

Traditionelle Führungs- und Fachkarrieremodelle werden den Ansprüchen und Anforderungen – von Seiten der Unternehmen wie auch der MitarbeiterInnen – oft nicht mehr gerecht.

Die Wechselbereitschaft von Mitarbeitern nimmt zu. Die durchschnittliche Verweildauer bei einem Unternehmen beträgt fünf Jahre (Quelle: Josh Bersin, Rethinking Career 2016). Bei der Generation der Millennials liegt dieser Wert noch deutlich niedriger, denn 66 Prozent denken, dass sie bis 2020 ihren Arbeitgeber wechseln werden. Karrieremodelle, die auf eine langjährige Unternehmenszugehörigkeit ausgerichtet sind, gehen somit häufig am Bedarf vorbei. Unternehmen und Marktumfelder werden immer dynamischer.

Redesign der Organisation

Nur noch 25 Prozent der großen Unternehmen haben eine funktionale Organisationsstruktur. Eine aktuelle Deloitte Studie (Global Human Capital Trends 2016) zeigt, dass 83 Prozent der Befragten ein "Redesign" ihrer Organisation vornehmen bzw. dieses Jahr planen, um die Agilität und Anpassungsfähigkeit ihres Unternehmens zu erhöhen.

All das geschieht in einer Arbeitswelt, in der Jobs, Karrieren und die Art, wie Leistung und Entwicklung gesteuert werden, transparenter sind als je zuvor. Um Experten mit knappen Skills und Kompetenzen zu gewinnen, gilt es, nicht nur attraktive Vergütungs-, Lern- und Entwicklungsangebote zu schnüren – vielmehr erweist sich die bewusste Arbeit an der Unternehmenskultur und die Gestaltung von flexiblen, maßgeschneiderten Karriereformen und Rollen als zielführend. Engagement und Commitment entstehen durch die optimale Entfaltung und Weiterentwicklung persönlicher Skills & Kompetenzen. Die eigene Organisation für bestehende und neue Mitarbeiter attraktiv zu halten ist ein Dauerthema für erfolgreiche Organisationen. Aber was genau macht Jobs – insbesondere für Experten – attraktiv?

Fakt ist, jene Organisationen, die sich gezielt mit diesen Themen auseinandersetzen und eine Experten-Karriere etabliert haben, sind erfolgreicher in der Ansprache und der Bindung von Talenten.

So kann man die Entwicklung der Experten fördern und die Attraktivität des Unternehmens steigern:

• Expertenkompetenzen sorgen für Klarheit und Entwicklungsperspektiven.

• Experten Reflexions-Dialoge geben Raum für individuelle Reflexion über eigene persönliche Stärken und Entwicklungspotenziale.

• Development Center mit einem Schwerpunkt auf Feedback (von Peers und Assessoren) erhöhen den Austausch untereinander und geben Klarheit über die eigene Entwicklung im Unternehmen.

• Verschiedene Impulse ermöglichen eine kontinuierliche Begleitung von Experten und erhöhen die Attraktivität sowie Bindung an das Unternehmen. Zum Beispiel Teamarbeit: Erfahrungen zeigen, dass die Verlagerung von einer Top-down-Hierarchie zu einem Netzwerk aus Teams schneller Ergebnisse liefert.

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