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„Jeder Landwirt in Österreich muss mehr leisten“

Von nachrichten.at/rom, 24. Jänner 2022, 11:55 Uhr
Wohin steuert die heimische Landwirtschaft künftig? Bild: vowe

WIEN. Eine Revolution in der Landwirtschaft: Das sehen viele Experten in der EU-weiten Gemeinsamen Agrarpolitik (GAP), die ab 1. Jänner 2023 gelten wird. Auf die heimischen Bauern komme ein Mehraufwand an Arbeit zu, hieß es heute, Montag, bei einem Online-Pressegespräch.

Mehr Klimaschutz, weniger Ertrag: So lässt sich der Plan der EU, die Landwirtschaft „grüner“ machen zu wollen, zusammenfassen. Daraus ergibt sich für die heimischen Agrarbetriebe ein Mehraufwand, weil Basisförderungen künftig an umweltschonende Maßnahmen gebunden sind, etwa mehr Tierwohl, Biodiversität und Fruchtfolgen. „Jeder Landwirt in Österreich wird künftig mehr leisten müssen“, sagte Landwirtschaftsministerin Elisabeth Köstinger (VP) beim Pressegespräch mit Landwirtschaftskammer-Präsident Josef Moosbrugger und Georg Strasser, dem Vorsitzenden des Landwirtschaftsausschusses. 

Zwar habe Österreich den von der EU vorgegebenen Weg schon seit Längerem eingeschlagen, weil bei uns rund ein Viertel der gesamten Agrarfläche biologisch sei (EU-Schnitt acht Prozent), aber man müsse danach trachten, sich noch stärker an den EU-Vorgaben zu orientieren, sagte Köstinger. „Nicht für jeden Betrieb in Österreich wird GAP besser, aber wir haben versucht, das Maximum für alle herauszuholen.“ Die Zahlung pro Hektar Fläche sinkt durch die GAP von 288 auf 208 Euro.

Noch vor Weihnachten legte Österreich der EU-Kommission den nationalen Strategieplan vor, mit einer Rückmeldung des Brüsseler Gremiums rechnet man noch heuer im ersten Halbjahr. Die GAP stellt mit rund 40 Prozent des Gesamtbudgets der EU den zweitgrößten Haushaltsposten der Gemeinschaft dar. Für die Periode von 2021 bis 2027 sind rund 365 Milliarden Euro eingeplant, davon 8,5 Milliarden für Österreich.

Um den heimischen Betrieben die zum Teil rechenintensiven Details der GAP näherzubringen, haben das Landwirtschaftsministerium und die Landwirtschaftskammer eine „Informationsoffensive“ gestartet. Diese umfasst ein Video, Informationskarten zum Download, den Auftritt auf Social-Media-Kanälen und Veranstaltungen. 

Köstinger, Moosbrugger und Strasser hoben die Bedeutung der Landwirtschaft angesichts eines in der Vorwoche kursierenden Videos hervor, das die Vernichtung von Supermarktfleisch zeigt (die OÖN berichteten). „Wenn ein Drittel der Lebensmittel im Müll landen, verstehe ich das Jammern um teure Lebensmittel nicht“, sagte Moosbrugger und kritisierte den Handel für „Aktionitis“ und „Rabattitis“. Köstinger verwies auch auf andere Herausforderungen, mit denen Landwirten derzeit konfrontiert seien: die sich in Europa ausbreitende Schweinepest, stark gestiegene Betriebsmittelpreise, etwa für Dünger und Baumaterial, und die anhaltende Diskussion um den Klimawandel. 

Laut Statistik Austria gibt es in Österreich mit Stand September 2021 rund 155.900 land- und forstwirtschaftliche Betriebe, um zehn Prozent weniger als 2010. Neun von zehn Betrieben sind familiengeführt, die im Durchschnitt bewirtschaftete Fläche beträgt 45,1 Hektar. Dies entspricht rund 63 Fußballfeldern. 

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15  Kommentare
15  Kommentare
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Soehne (932 Kommentare)
am 24.01.2022 19:46

Hoch lebe die Bürokratie und hoffentlich kassieren die ganzen Lobbyisten der SPITZEN EU fleißig mit.

Immer auf den kleinen.
Für kommt die Milch sowieso von der blauen Kuh

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vinzenz2015 (46.275 Kommentare)
am 24.01.2022 18:31

Das Foto sagt alles über hochqualitative gesunde Lebensmittelproduktion!??

Das Missverhältnis der Förderung der "großen" und der "kleinen" Bauern schreit zum Himmel!

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demeter (930 Kommentare)
am 24.01.2022 18:46

Ihr erster Satz zeigt, dass Sie von einer produzierenden Landwirtschaft keine Ahnung haben.
Die neuen Regeln werden dazu führen, dass kleinere Betriebe den administrativen Aufwand nicht mehr bewältigen können. Sie werden an größere Betriebe verpachten und das ist gut so.
Betriebe die in Zukunft produzieren wollen müssen sich den Realitäten stellen und ihre Produktion ausweiten.

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Gugelbua (31.930 Kommentare)
am 24.01.2022 15:32

Warte schon darauf wann die ersten österreichischen Agrar-Millionäre an die Börse gehen😉

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Zeitungstudierer (5.667 Kommentare)
am 24.01.2022 17:12

Es gibt keine Agrarmillionäre, die von dem Verkauf ihrer Produkte leben müssen!
Agrarmillionäre gibt es hauptsächlich in Stadtnähe, wo der Baugrund Schweine teuer ist!
Diese Bauern sind Millionäre, aber nicht vom Verkauf ihrer Produkte sondern von Verkauf ihrer Substanz!
Für Baugründe haben die Menschen übrigens jede Menge Geld, aber für hochwertige Lebensmittel haben sie kein Geld!

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Rechtswalzer (826 Kommentare)
am 24.01.2022 14:27

Man sollte mal einige Jahrzehnte zurückblicken als die schweren Arbeiten am Feld von Magd und Knecht und Helfern die für ein Stück Brot und einer leeren Suppe 15 Stunden am Tag das Feld bestellten.
Heute Dank modernster Maschinen und Geräten ist das Bauernleben doch eher mit dem eines Playboys und Playgirls zu vergleichen.
Aber das jammern Habens wohl in den Genen drinnen.

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cornusmas (311 Kommentare)
am 24.01.2022 16:39

Viel Ahnung hat der Rechtswalzer nicht, weder vom früheren Bauernleben noch vom heutigen.

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tradiwaberl (15.611 Kommentare)
am 24.01.2022 13:01

"Auf die heimischen Bauern komme ein Mehraufwand an Arbeit zu"

Ich nehme mal an, nur auf jene, die die EU-Förderungen abkassieren wollen.
Wer auf das verzichtet, der kann sicher agieren, wie er will.

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vinzenz2015 (46.275 Kommentare)
am 24.01.2022 12:58

Die apellative Aussage von Köstinger
ist eine Verhöhnung
der kleineren Bauern, die Qualität produzieren!!
Die LW-Ministerin befördert aktuv das Bauernsterben;!

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hasta (2.848 Kommentare)
am 24.01.2022 12:35

In den Supermärkten sind die Regale und Vitrinen übervoll mit Fleisch- und Wurstwaren. Die Auswahl ist riesengroß von früh bis Ladenschluss - muss das wirklich sein?
Ich bin mir sicher der Konsument akzeptiert das bestimmte Artikel fünf Minuten vor Ladenschluss eben nicht mehr vorhanden sind. Wer dies anscheinend nicht akzeptieren will sind die Betreiber der Supermärkte. Daher gilt es dieser Branche sehr strenge Vorschriften, seitens der Regierung, zu machen. Auch eine rigorose Herkunftsbezeichnung ist vorzuschreiben, damit der Konsument rasch erkennt woher das jeweilige Produkt kommt.

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Zeitungstudierer (5.667 Kommentare)
am 24.01.2022 12:23

Das neue Flächenmaß in Österreich ist anscheinend Fußballfelder und nicht mehr Quadratmeter, Joch, Hektar, usw.!
Tolles Bildungsniveau!
Aber zu diesem Bildungsniveau passt auch, das die meisten Menschen keine Ahnung mehr haben von Lebensmittel und Lebensmittelproduktion!
Wieviel Arbeit in einem Kilo Fleisch oder 1 Liter Milch oder 1 kg Brot steckt, bis es im Supermarkt landet ist den meisten nicht bewusst!
Immer mehr Auflagen, aber immer weniger zahlen wollen, dies wird sich mit diesen verschärften Auflagen nicht mehr ausgehen!
Aber Hauptsache der Import von Lebensmittel aus Billiglohnländern ist ohne Auflagen möglich!
Käfigeier aus der Ukraine zum Beispiel für die ganzen Großbäckereien oder Kartoffel aus Ägypten oder Hormonrindfleisch aus den USA und noch vieles mehr dieser Art!
Eine Herkunftskennzeichnung würde den österreichischen Bauern sehr, sehr helfen um dieses Problem zu lösen!
Jedoch weiß dies der Grüne Gesundheitsminister zu verhindern!
Warum, das weiß nur er!

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MitDenk (29.558 Kommentare)
am 24.01.2022 14:03

Was mich schmerzt, ist, dass sich die Bauern von den Mitmenschen wegbewegen.
Wie oft es jetzt passiert, dass man selbst auf Feldwegen ausgesperrt bleiben soll, ist schlimm, bzw. man umkehren muss, weil kein Weg zwischen zwei Feldern mehr durchführt, wo man nicht wirklich Flurschaden anrichten würde.
Ein bisschen mehr aufeinander zugehen und sich gegenseitig wertschätzen und die Bedürfnisse auch des anderen sehen, täte uns allen gut.
Wenn man uns von den Höfen und ihrem Grundbesitz weiträumig fernhalten will, dann wird auch nicht die Bereitschaft, ihren Produkten zu vertrauen, steigen. Und Förderungen "zur Landschaftspflege", kann es dann auch nicht mehr in diesem Ausmaß geben.
Jedes Recht (der Wegbegehung) ist allerdings auch mit Pflichten (Reinhaltung...) verbunden! Das sollte für jeden selbstverständlich sein.

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teja (5.863 Kommentare)
am 24.01.2022 12:23

Die ganze arbeitende Bevölkerung leistet mehr als früher.

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Feinschmeckerhas (896 Kommentare)
am 24.01.2022 13:01

Heißt - früher runter vom Sofa

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cyrill24 (660 Kommentare)
am 24.01.2022 19:27

Genau TEJA , von einer 38,5 Stunden Woche können die meisten Landwirte nur träumen!!

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