Der "Groß-Effekt" griff schon vor dem Heim-Weltcup

Ab Donnerstag gastiert der Biathlon-Weltcup in Hochfilzen. Österreichs Herren wärmten sich dafür zum Saisonstart erfolgreich in Pokljuka auf. Unter Neo-Trainer Ricco Groß zeigte sich das Team bereits geschlossen stark.

Nachdem Simon Eder am Donnerstag mit Platz drei im 20-Kilometer-Einzel gleich erfolgreich den Biathlon-Winter eingeläutet hatte, legte er gestern im Verfolger mit einer weiteren Spitzenplatzierung im dichten Weltklasse-Feld nach. Auf das Podest fehlten dem Salzburger als Viertem nur knapp 15 Sekunden. Der Sieg ging an den Norweger Johannes Thingnes Bø, der sich 0,1 Sekunden vor dem Franzosen Quentin Fillon Maillet durchsetzte. Eder überzeugte dabei einmal mehr mit glanzvoller Arbeit am Schießstand, er blieb fehlerfrei. In den drei Einzelrennen von Pokljuka traf der Meisterschütze alle 50 Scheiben.

Auch sein Teamkollege Julian Eberhard überzeugte. Nur von Platz 15 ins Rennen gegangen, musste der Salzburger nur einen Fehlschuss anschreiben lassen und stieß mit gewohnt starkem Auftritt in der Loipe auf den fünften Rang vor.

Landertinger wurde Vater

Aus erfreulichem Grund nicht dabei war Dominik Landertinger: Der Tiroler wurde am Samstag erstmals Vater, Freundin Marion brachte einen Buben zur Welt. Um den Nachwuchs braucht man sich im Biathlon derzeit aber ohnehin keine Sorgen machen. Denn mit dem Tiroler Felix Leitner ist ein weiteres Talent auf dem Weg nach oben. Der Junioren-Doppelweltmeister von 2016 landete in Slowenien dreimal in den Weltcup-Rängen (17, 21 und 29).

Groß krempelte nach seiner Übernahme im Mai einiges im ÖSV um. So wird weniger individuell und in unterschiedlichen Trainingsgruppen trainiert, der Team-Gedanke gefördert. "Gute Leute bringen sich gegenseitig weiter. Um diesen Vorteil sollte man sich nicht bringen", sagt der Deutsche, selbst mehrfacher Olympiasieger und Weltmeister bei den Skijägern.

Die separate Trainingsgruppe Biathlonschmiede mit Eders Vater Alfred als Leiter gibt es nicht mehr. "Am Stützpunkt in Hochfilzen finden wir alles, was wir brauchen", so Groß. Mehrmals sei man aber auch ins grenznahe Ruhpolding ausgewichen, wo der neue ÖSV-Trainer seit vielen Jahren zu Hause ist.

Auch Österreichs stärkste Dame Lisa Hauser ist wieder mehr ins Team integriert. Die Tirolerin verbesserte sich in der Verfolgung mit einer Strafrunde vom 50. Rang nach dem Sprint um dreißig Plätze auf Platz 20 und war damit beste Österreicherin. Katharina Innerhofer klassierte sich als 34., Julia Schwaiger als 45. Der Sieg ging wie am Samstag an die Finnin Kaisa Käkäräinen.

Veranstaltung ist gesichert

In Hochfilzen ist alles bereit für das Großereignis, das am Donnerstag (14.15 Uhr) mit dem Sprint der Damen startet. Dank Schneedepots ist die Strecke bereits in rennfertigem Zustand.