Comeback von Ex-Dopingsünder Dürr: Ernst oder nur Marketing-Gag?
Der 2014 des Dopings überführte Langläufer peilt ein rätselhaftes Comeback für die Heim-WM an.
Meine Ambitionen gehen nicht mehr in Richtung Weltcup oder ÖSV-Kader", sagte Johannes Dürr vor zwei Jahren in einem Interview. Wie schnell sich die Dinge doch ändern können. Denn der Ex-Dopingsünder plant nun eine Rückkehr in den Leistungssport.
2014 setzte der Niederösterreicher den unrühmlichen Schlusspunkt unter die für den Österreichischen Skiverband so erfolgreichen Winterspiele in Sotschi, als ausgerechnet am letzten Wettkampftag sein positiver Dopingfall publik wurde. Bei einer Trainingskontrolle in Österreich vor dem olympischen 50-km-Rennen war bei ihm das Blutdopingmittel EPO nachgewiesen worden. "Das war der Fehler meines Lebens", sagte Dürr später. Die FIS verhängte eine Zweijahressperre, die am 26. Februar 2016 ablief. Strafrechtliche Ermittlungen wegen Dopingbetrugs wurden eingestellt. Die letzten Jahre arbeitete der Familienvater als Zollbetriebsprüfer.
Nun aber wurde bekannt, dass der 31-jährige für die Heim-WM 2019 in Seefeld ein Comeback wagen will. Eine Marketing-Aktion für ein Buchprojekt, das er mit Autor Martin Prinz verfolge, meinen Kritiker. "Ich habe ihn im Vorjahr einmal trainieren sehen. Da sah es nicht so aus, als ob das etwas Ernsthaftes ist", sagt ein ÖSV-Langläufer im OÖN-Gespräch.
Doch vielleicht will es Dürr, das einstige Riesentalent, wirklich noch einmal allen zeigen. Längst wird mittels Crowdfunding an einem Budget für den Winter gebastelt. Denn Dürr ist mangels Ergebnissen auf sich alleine gestellt. Mit ÖSV-Unterstützung darf er nicht rechnen. Vorerst.
Der Skiverband hatte Dürr zunächst lebenslang ausgeschlossen, nach einer außergerichtlichen Einigung ist der Niederösterreicher aber wieder Verbandsmitglied. Die Grundvoraussetzung für eine Rückkehr in die Rennszene.
Die ORF-Sendung "Sport am Sonntag" übermorgen birgt Brisanz. Dürr will dort Auskunft über seine Comeback-Pläne erteilen. Auch ÖSV-Langlaufchef Markus Gandler ist geladen. "Wir haben bisher noch nicht gesprochen", sagte der Tiroler den OÖN.
Liebe OÖN, bitte sagt mir was das heißen soll:
""... peilt ein rätselhaftes Comeback ...""
Was ist ein "rätselhaftes"?
Gibt es vorurteile von eurer Seite?
Wenn einer seine Strafe weg hat und er jetzt mit Ehrlichkeit sehr gut ist, dann ist es ein Comeback - aber ohne Rätselhaft - sondern ein Starkes und eine Unterstützung vor heruntermache im Vorfeld ist immer noch besser als das Rätselhafte...
Der Geifer in der Journaille - "wir haben als erste berichtet" - hängt in dieser Qualitätszeitung sehr nahe an der Deutschen Bild ...
Also liebe OÖN, mehr Qualitätsarbeit bitte!