Schwarz raste auf Leih-Ski zum Sieg am Lauberhorn
WENGEN. Nach dem Sieg des Kärntners in der Kombi wollen heute die ÖSV-Abfahrer angreifen.
Bei der ersten Siegerehrung des "klassischen" Lauberhorn-Wochenendes in Wengen wurde gestern die österreichische Bundeshymne gespielt. Der Kärntner Marco Schwarz gab in der Kombination etwas überraschend den Ton an und verteidigte seine Halbzeit-Führung nach dem Slalom in der Abfahrt, die er auf "Leih-Ski" bestritt. Bei der heutigen Lauberhorn-Abfahrt (12.30 Uhr) wollen die Speed-Spezialisten des ÖSV den Erfolgslauf verlängern.
"Ich habe mich gescheit reingehaut und es hat sich ausgezahlt. Ich habe relativ viel riskiert und es ist zum Glück aufgegangen", freute sich Schwarz im Zielraum über den zweiten Weltcup-Sieg seiner Karriere. Den ersten hatte er am Neujahrstag beim City-Event in Oslo geholt. Gestern triumphierte der 23-jährige Slalom-Spezialisten erneut nicht in seiner Kern-Disziplin. Da die langen Abfahrtslatten für Schwarz eher Fremdkörper sind, borgte er sich für die Entscheidung auf der verkürzten Lauberhorn-Piste Ski von seinem Atomic-Markenkollegen Travis Ganong aus. Das war keine üble Wahl. Schwarz: "Das waren gscheite Raketen."
Am Ende hatte Schwarz 0,42 Sekunden Vorsprung auf Victor Muffat-Jeandet und 1,12 Sekunden auf dessen französischen Landsmann Alexis Pinturault. Romed Baumann landete auf Rang fünf, mit Vincent Kriechmayr kam auf Platz neun ein dritter Österreicher in die Top Ten.
Kriechmayrs "Blindverkostung"
Der Speed-Spezialist aus Gramastetten hatte als 25. des Slalom 4,13 Sekunden Rückstand auf Schwarz und schaffte mit der Abfahrts-Bestzeit den Sprung nach vorne. Und das nach einer "Blindverkostung", denn auf eine Besichtigung vor dem Rennen hatte er verzichtet. "Ich habe hier schon oft genug hinunter geschaut. Da bin ich lieber Mittagessen gegangen", sagte der Mühlviertler.
Nach der gestrigen Bestzeit zählt Kriechmayr auch heute in der Lauberhorn-Abfahrt zum Favoritenkreis. Auch seine Teamkollegen Max Franz, Hannes Reichelt oder Matthias Mayer sind scharf auf einen Podest-Platz. Für den ÖSV geht es um die Verlängerung einer stolzen Serie. Seit 2011 stand in Wengen immer ein Österreicher auf dem Stockerl. Hannes Reichelt feierte 2015 den bislang letzten ÖSV-Sieg.
Als großer Gejagter geht heute Beat Feuz ins Rennen. Der Lokalmatador hat in Wengen schon zweimal gewonnen und konnte zuletzt im Training aufzeigen. "Mir taugt diese Abfahrt. Aber einen Erfolgsdruck spüre ich hier keinen mehr", gibt sich der Wahl-Tiroler cool. (chz)
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Ich hab auch schon oft runtergeschaut vom Pöstlingberg.