Kombi-Lust: Der Umkehrschwung des Präsidenten
ÅRE. Für Peter Schröcksnadel, den 77-jährigen Präsidenten des Österreichischen Skiverbandes, dürfte die Alpin-WM in Åre die letzte in dieser Funktion sein.
Schon vor den Titelkämpfen hatte der Unternehmer gesagt, dass er einen Führungswechsel vorbereite: "Der Abschied wird jetzt dann einmal kommen." Das muss noch nicht in Stein gemeißelt sein, denn Schröcksnadel kann durchaus seine Meinung ändern. Das stellte er am Montag im hohen Norden unter Beweis.
Der Tiroler findet plötzlich Gefallen an der Kombination. "Ich dachte, sie ist langweilig. Aber wenn ich mir die Parallelrennen – zum Beispiel in Oslo – anschaue, muss ich sagen, dass mich das Format nicht überzeugt", sprach Schröcksnadel Klartext: "Da wäre es schlauer, die Kombi fortzuführen und im olympischen Programm zu haben – als einen Bewerb, von dem man gar nicht weiß, ob er überhaupt ins Programm aufgenommen wird."
Kritik an Lindsey Vonn?
Heute treffen sich in Åre Council-Mitglieder des Internationalen Skiverbands (FIS), um über die Kombi-Zukunft zu diskutieren. Der Deutsche Skiverband (DSV) surft nicht auf Schröcksnadels Welle. "Wir wollen es (die Kombi, Anm.) nicht mehr haben, und wir fördern es auch nicht mehr", betonte DSV-Alpinchef Wolfgang Maier.
Schröcksnadel wünscht sich veränderte Abläufe in der Kombi – zuerst den Slalom und dann erst die Abfahrt. Warum? "Dann kann die Kombi wie in Åre von einigen Damen nicht mehr für ein weiteres Abfahrtstraining ausgenützt werden. Einige sind dann nicht mehr zum Slalom angetreten. Das ist unfair." Den Namen Lindsey Vonn spricht der ÖSV-Chef nicht aus, aber auch sie war gemeint. (alex)
Vonn hätte mit ihren Knie keinen Slalom mehr fahren können lieber Herr Redakteur!