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Hannes Trinkl: "Diese WM war wirklich zach"

Von Christoph Zöpfl, 14. Februar 2019, 08:57 Uhr
Hannes Trinkl
Hannes Trinkl Bild: APA

HINTERSTODER. Der FIS-Renndirektor musste in Åre so manchen Stresstest bestehen und ist froh, dass es bei den umstrittenen Rennen wenigstens die richtigen Sieger gegeben hat.

Fast fluchtartig hat Hannes Trinkl nach der Herren-Kombination am Montag der Ski-WM in Åre den Rücken gekehrt, wo er als FIS-Mann für die schnellen Disziplinen jetzt nicht mehr gebraucht wird. Gestern war er in Hinterstoder im Einsatz, um die Pisten für den Europacup Anfang März zu checken, heute ist unter dem Motto "aktive Erholung" eine Skitour geplant. Vorher hat der 51-Jährige im Gespräch mit den OÖN noch eine persönliche WM-Bilanz gezogen.

 

OÖNachrichten: Für Sie ist die WM am Montag mit der Herren-Kombination zu Ende gegangen. Was waren die persönlichen Highlights?

H. Trinkl: Natürlich die beiden Medaillen vom Vinc (Anm.: Vincent Kriechmayr). Ich hätte zwar gehofft, dass er eine Goldene holt, aber das kann ja bei einem anderen Großereignis noch kommen. Er gehört momentan wirklich zu den besten Skifahrern auf der Speed-Seite, es ist eine wahre Augenweide, ihm zuzuschauen.

Und was war für Sie persönlich der härteste Stresstest?

Diese WM war wirklich zach. Am ärgsten war der Tag der Herren-Abfahrt, da haben wir nur ein kleines Wetter-Fenster gehabt, und nicht nur einmal stand eine Absage im Raum. Als es bei der Fahrt von Kjetil Jansrud zu schneien begonnen hat, hatte ich schon die Hand am Funkgerät, um das Rennen abzubrechen. Zum Glück ist es sich dann doch ausgegangen. Es war nicht einfach, immer die richtigen Entscheidungen zu treffen. Letztendlich war es gut, das Rennen durchzuziehen.

Jedes Rennen musste verkürzt werden. Dazu kommt das überschaubare Zuschauerinteresse. Ist Åre überhaupt ein WM-würdiger Austragungsort?

Die Entscheidung, wer eine WM bekommt, spielt sich auf einer anderen Ebene ab. Für mich sind da gewisse Dinge nicht nachvollziehbar, aber darauf hab ich sowieso keinen Einfluss. Für uns war die WM jedenfalls aufgrund der Wetterverhältnisse eine brutale Herausforderung.

Der Sieger der Herren-Abfahrt war nach 80 Sekunden im Ziel. Kann man das Rennen wirklich noch als Abfahrt bezeichnen?

Ich hätte mir gewünscht, dass man zumindest zwei Durchgänge, also zwei Sprint-Rennen, zusammenzählt. Der untere Teil ist ja technisch ziemlich anspruchsvoll. Das wäre sportlich sicher besser gewesen, hat aber das Reglement nicht erlaubt. Über eines bin ich aber froh: Es hat in Åre keine Zufallsweltmeister gegeben, es waren immer die Besten ganz vorne.

Am Ruhetag der WM wurde über den Kombinationsbewerb diskutiert. Hat diese Disziplin eine Zukunft?

Nein, meiner Meinung nach ist die Kombination nicht mehr up-to-date. Die Schere zwischen den Technikern und den Abfahrern ist schon viel zu weit auseinandergegangen, das lässt sich auch nicht mehr revidieren. Tradition hin oder her, die Kombination ist nicht mehr zeitgerecht, es wäre besser, wenn man sie streicht und dafür zwei weitere Speedrennen in den Weltcup-Kalender nimmt.

Aufgrund der Bevorzugung der Techniker hätte sich Marcel Hirscher in Schweden womöglich eine Kombi-Medaille ziemlich locker abholen können. Verstehen Sie, dass er darauf verzichtet hat?

Ja, ich hätte das genauso gemacht. Es ist gut, wenn sich Marcel auf Slalom und Riesentorlauf konzentriert, wo er schwer zu schlagen sein wird. Es hätte keinen Sinn gehabt, das Risiko der Kombi-Abfahrt auf sich zu nehmen.

Zurück zu Vincent Kriechmayr: Groß feiern lassen möchte er sich derzeit nicht. Können Sie das nachvollziehen?

Natürlich. Wer feiert, kann nicht trainieren. Vinc steckt mitten in der Saison und kann noch die Super-G-Kristallkugel gewinnen. Da muss man fokussiert bleiben. Nach der Saison wird’s dann sicher ein Festl geben.

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Autor
Christoph Zöpfl
Leiter Sportredaktion
Christoph Zöpfl

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1  Kommentar
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phileit (69 Kommentare)
am 14.02.2019 10:05

Wer alt genug ist, sich an Morioka 1993 zu erinnern, dem kostet das bisschen Unberechenbarkeit in Åre jetzt kaum mehr als ein müdes Lächeln. Skifahren ist halt ein Freiluftsport, meine Güte.

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