Lade Inhalte...
  • NEWSLETTER
  • ABO / EPAPER
  • Lade Login-Box ...
    Anmeldung
    Bitte E-Mail-Adresse eingeben
    Bitte geben Sie Ihre E-Mail-Adresse oder Ihren nachrichten.at Benutzernamen ein.

gemerkt
merken
teilen

Der Zwei-Meter-Mann aus der Schweiz war eine Nummer zu groß

Von Alexander Zambarloukos aus Åre, 13. Februar 2019, 00:04 Uhr
Im entscheidenden letzten Lauf wurde Marco Schwarz auf der schlechter beleuchteten Piste vom Schweizer Ramon Zenhäusern in den Schatten gestellt. (Reuters) Bild: REUTERS

ÅRE. WM-Silber beim Team-Event kann glücklich machen, auch wenn Gold für Österreich zum Greifen nah schien. "Riese" Zenhäusern gewann das alles entscheidende Duell mit Schwarz.

"Des gibt’s ja ned, scho wieda ka Goldene! Jetzt muss uns der Marcel (Hirscher, Anm.) retten." Die Suderanten bekommen bei der alpinen Ski-WM 2019 in Åre langsam Oberwasser, nach sieben der elf Medaillenentscheidungen geht die Angst vor einem Großereignis ohne Titel für Österreich um. Unliebsame Erinnerungen an Crans Montana 1987 (kein Gold) werden hervorgekramt. Das ist jetzt nicht die feine englische Art, man muss ein Glas nicht immer halbleer sehen, geschweige denn Silber in einem Team Event als Niederlage abqualifizieren.

Die im Nationencup überlegen führende rot-weiß-rote Equipe hatte im Finale wie schon bei den Olympischen Winterspielen 2018 in Pyeongchang gegen die auf Position zwei gesetzte Schweiz das Nachsehen. Die Entscheidung fiel erst im allerletzten Duell dieses Abends. Ramon Zenhäusern, der sich im Starthaus lautstark und emotional wie kein anderer heiß macht, beherrscht die perfekte Kippstangentechnik und war im wahrsten Sinn des Wortes eine Nummer zu groß für Marco Schwarz. Der 26-jährige Zenhäusern ist ein Zwei-Meter-Riese, noch dazu 95 Kilogramm schwer und damit wie geschaffen für diesen noch relativ jungen Bewerb.

Beim Endstand von 2:2 waren die Rechenschieber gefragt, jene 54 Hundertstel, die Schwarz aufgerissen hatte, gaben den Ausschlag. Trotzdem braucht sich der Villacher – nach Kombi-Bronze immerhin schon zweifacher Medaillengewinner von Åre – keine Vorwürfe gefallen zu lassen. Das wäre nämlich extrem fies.

Video: Silber für Österreich im Teambewerb

"Es hat viel Spaß gemacht"

"Wir haben nicht Gold verloren, es ist eine gewonnene Silbermedaille, weil wir richtig dagegen gehalten haben", betonte Katharina Truppe nach jenem stressigen Wettkampf, in dem das rot-weiß-rote Quartett, dem auch Katharina Liensberger und Michael Matt angehörten, der Reihe nach Argentinien (4:0), die Slowakei (4:0) und die "bronzenen" Italiener (2:2) eliminiert hatten.

Die Schweizer profitierten nicht nur von Zenhäusern, sondern auch von Wendy Holdener, die sich erste Doppel-Weltmeisterin von Åre nennen darf. Das muss man neidlos anerkennen, das tut auch Schwarz: "Der Ramon mit seinen langen Hax’n – der kann das wirklich. Ich habe im Finale kurz den Stock zwischen die Beine bekommen, und dann war es schwierig. Trotzdem: ein sehr cooler Bewerb, es hat viel Spaß gemacht."

Eine Party mit Vorbildwirkung

Das sah auch das Publikum so. Die schwedischen Fans feierten eine sehr stimmungsvolle Party, viele Familien hatten sich mit Kinderwägen und Haustieren durch die Schneemassen gekämpft, ein Picknick mit Hot Dogs, heißem Tee und Nationalflagge zelebriert. Vor den Stadiontoren wurden Hauben im "Drei-Kronen-Design" verteilt – und Überziehleibchen mit den Namen derer, die die Fans unermüdlich anfeuerten: Frida Hansdotter, Anna Swenn Larsson, Mattias Hargin und Andre Myhrer.

Selbstverständlich hatten die WM-Gastgeber ihre Einser-Garnitur ins Rennen geschickt, alles war angerichtet gewesen für Schwedens erste WM-Medaille bei diesen Titelkämpfen. Doch schon im Viertelfinale kam die Schweiz und denkbar knapp das Aus. Zenhäusern – eh schon wissen.

Logisch, dass das Gros der Besucher für einen Augenblick traurig (nicht enttäuscht) war. Aber Pfiffe? Undenkbar. Der Feierabend ging ohne Tränen in die Verlängerung, dafür mit leuchtenden Augen, als die "local heroes" Ingemar Stenmark und Anja Pärson ihre Schwünge zogen. Auch ihretwegen waren viele gekommen, weil sie stolz auf die Legenden sind.

Das Glück muss nicht auf Gold gebaut sein, manchmal genügen einfach bewegende Bilder.

mehr aus Ski Alpin

Marcel Hirschers Umsteigschwung: Wird er zum siegenden Holländer?

ÖSV bestätigt: Hirscher startet künftig für die Niederlande

Videobotschaft von Marcel Hirscher: "Es ist Zeit, dass ich was dazu sage"

Das sagt Hirscher zu seinem Comeback

Lädt

info Mit dem Klick auf das Icon fügen Sie das Schlagwort zu Ihren Themen hinzu.

info Mit dem Klick auf das Icon öffnen Sie Ihre "meine Themen" Seite. Sie haben von 15 Schlagworten gespeichert und müssten Schlagworte entfernen.

info Mit dem Klick auf das Icon entfernen Sie das Schlagwort aus Ihren Themen.

Fügen Sie das Thema zu Ihren Themen hinzu.

0  Kommentare
0  Kommentare
Zu diesem Thema wurden noch keine Kommentare geschrieben.
Neueste zuerst Älteste zuerst Beste Bewertung
Aktuelle Meldungen