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Missbrauchsskandal weitet sich aus

Von Reinhold Pühringer, 29. März 2019, 07:21 Uhr
Missbrauchsskandal weitet sich aus
Allmählich fällt Licht in die Causa rund um einen OÖ-Langlauftrainer. Bild: gepa

LINZ. Der Missbrauchsskandal rund um einen oberösterreichischen Langlauftrainer, den die OÖN vor zwei Wochen aufgedeckt haben, nimmt neue Dimensionen an.

"Involvierte Personen berichten von zehn bis 20 Betroffenen", sagte Nicola Werdenigg gestern bei einem Pressegespräch in Linz. In direktem Kontakt steht die Ex-Skirennläuferin, die mit ihrer Plattform www.wetogether.eu gegen Missbrauch im Sport kämpft, mit vier Frauen, von zwei weiteren weiß sie mit Gewissheit. Nicht zuletzt die Tragweite des Falls rief nun die landespolitische Opposition auf den Plan, die gestern in der Person von SP-Sportsprecher Michael Lindner die Einsetzung einer Kommission forderte. Auf Werdeniggs Empfehlung und nach Tiroler Vorbild. In Tirol war die Kommission nach Übergriffen im Ski-Gymnasium Neustift mit zahlreichen Befugnissen ausgestattet worden. Vor zwei Wochen kam es erstinstanzlich zum Schuldspruch. Entscheidend für den Erfolg sei laut Werdenigg die Unabhängigkeit von Politik und Sport gewesen. "Der Fehler, Anlaufstellen innerhalb einer Struktur anzusiedeln, wurde schon in der Kirche und im ÖSV gemacht."

Video: OÖN-TV-Bericht

"Wettrennen" um Kommission

Über den Anlassfall hinaus könnte eine Kommission eine Diskussion bezüglich rechtlicher Fragen anstoßen. Etwa eine Ausweitung von Verjährungsfristen beim Missbrauch von Minderjährigen. Wie der vorliegende Fall zeigt, gestaltet sich der Umgang mit traumatischen Erlebnissen derartig schwierig, sodass eine rechtzeitige Anzeige für viele nicht machbar – oder schwer zumutbar – ist.

Nach OÖN-Infos arbeiten sich die Behörden bei ihren Ermittlungen gerade von den beiden in den OÖN veröffentlichen Ausgangsfällen in den 90er-Jahren in Richtung Gegenwart. Werdenigg zeigt sich aufgrund ihrer guten Verbindung zu den Betroffenen sehr optimistisch, dass auch jüngere Übergriffe aktenkundig werden, womit auch die Verjährungsfrist für ältere Fälle erlöschen würde.

Ein weiterer Ansatzpunkt für eine Kommission wäre die Entflechtung der engmaschigen Sportstruktur Oberösterreichs. "Deren Querverbindungen helfen bei der Verschleierung", ist sich Werdenigg sicher. Den Antrag für eine derartige Kommission will die SPÖ im Landtag einbringen. Sportlandesrat Markus Achleitner (VP) kam diesem Vorhaben praktisch zuvor. Wie er gestern via Aussendung ausrichten ließ, habe er bereits die "Landessportdirektion mit der Einsetzung einer Expertenkommission beauftragt". Besetzt unter anderem mit Vertretern von Polizei, Justiz und Opferschutzeinrichtungen. Lindner zweifelt deren Weisungsfreiheit an, weshalb der SP-Antrag trotzdem eingebracht werden wird.

Die Frage, wer diese Idee nun als Erstes hatte, drängt sich zwar auf, ist letztlich aber sekundär. Zu wichtig ist die Sache, um damit politisches Kleingeld zu machen. Werdenigg sieht das genauso. "Egal, wer mich aus der Politik fragt, ich setze mich mit jedem an einen Tisch und stehe mit Rat und Tat zur Seite. Hier geht es nicht um Politik, sondern um Menschen."

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5  Kommentare
5  Kommentare
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milli34 (3.636 Kommentare)
am 29.03.2019 18:59

.......unter der Devise "wer tratscht mehr" gibt es allerhand zu hören!

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snooker (4.426 Kommentare)
am 29.03.2019 16:18

Wäre es nicht gescheiter, einmal von Fakten zu schreiben, als ständig anonyme Mutmaßungen zu verbreiten

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zwergbumsti (1.008 Kommentare)
am 29.03.2019 18:01

Es geht hier nicht um anonyme Mutmaßungen.
Inzwischen haben zum Glück mehrere Frauen ausgesagt.

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filibustern (627 Kommentare)
am 29.03.2019 14:51

Die Langläufer scheinen mir ein interessantes Völkchen - entweder sie dopen, oder sie werden übergriffig….

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haspe1 (23.645 Kommentare)
am 29.03.2019 10:37

..den die O.Ö. Nachrichten "aufgedeckt" haben ist wohl etwas selbstgefällig und übertrieben formuliert.

Man glaubt ja fast, der "investigative Journalismus" hätte das Landesregierungs-Bejubelungs-Medium erfasst.

Schreiben Sie lieber: "..über den die O.Ö. Nachrichten geschrieben haben", das wäre weniger vermessen und wohl tatsachengerechter...

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