"Der Peter, der Klaus – wir sind nach wie vor Freunde"
LINZ. Warum ÖSV-Sportdirektor Hans Pum jetzt seinen Hut nimmt.
Mit seiner Ankündigung, sich mit Ende Juli vom ÖSV zu verabschieden, hat Langzeit-Funktionär Hans Pum am Donnerstag so gut wie alle seine Wegbegleiter überrascht. Im Gespräch mit den OÖNachrichten erklärt der Mühlviertler, der am 4. Juli 65 Jahre alt wird, seine Beweggründe.
OÖN Sie haben Ihren baldigen Abschied als ÖSV-Sportdirektor sehr lange geheim gehalten. Was ist der Grund für diesen Schritt?
Hans Pum: Nach der Saison gab es viele Analysen und Besprechungen, dabei gab es Dinge, hinter denen ich nicht mehr zu hundert Prozent stehen kann. Schließlich war es mein Bauchgefühl, das mich letztendlich zu diesem Schritt gedrängt hat. Auf dieses Bauchgefühl habe mich in den vergangenen Jahren immer verlassen, so ist es auch dieses Mal.
Können Sie die von Ihnen angesprochenen "Dinge" näher beschreiben?
Nein, das sind interne Entscheidungen, die ich nicht näher ausführen möchte. Mir ist es aber wichtig, zu betonen, dass mir niemand etwas getan hat. Ich gehe nicht, weil ich auf irgend jemanden böse wäre. Der Peter (Anm.: Präsident Schröcksnadel/77 Jahre alt), der Klaus (Anm.: Generalsekretär Leistner/78) – wir sind nach wie vor Freunde. Mit dem Peter bin ich am Donnerstagabend gut essen gegangen. Ich bedanke mich für das Vertrauen, das mir beim Skiverband immer entgegengebracht wurde.
Die Doping-Affäre in Seefeld hat nichts mit Ihrer Entscheidung zu tun?
Nein, überhaupt nicht. Ich muss zugeben, dass mir diese Sache schlaflose Nächte bereitet hat, aber es ist nicht der Grund, warum ich jetzt den ÖSV verlasse. Was mir übrigens wirklich nicht leicht fällt. Der Skisport war – er ist mein Leben.
Im Zusammenhang mit dem Doping-Skandal gab es die Kritik, dass Sie als ÖSV-Sportdirektor auf Tauchstation gegangen sind.
Das möchte ich so nicht stehen lassen. Markus Gandler (Anm.: Ex-ÖSV-Direktor für Nordisch) ist vorne gestanden, der Präsident wollte auch ganz vorne stehen, da hat es mich nicht gebraucht. Abgesehen davon: Es hat mich auch keiner gefragt. Die Journalisten haben meine Telefonnummer, jeder hätte mich anrufen können.
Ruhestand und Hans Pum, wie passt denn das zusammen?
Im Moment einmal gar nicht. Bis Ende Juli habe ich beim ÖSV noch genug zu tun. Und Sie können es mir glauben: Da werde ich Vollgas geben. Und ab 1. August bin ich dann einmal Pensionist, werde Abstand gewinnen und mich endlich mehr meiner Familie widmen.
Sie haben ein Naheverhältnis zur ÖVP und standen auch schon einmal auf der Kandidatenliste für den oberösterreichischen Landtag. Wird aus dem ehemaligen ÖSV-Direktor Hans Pum bald einmal ein Politiker?
Daran denke ich momentan überhaupt nicht.
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Ich kann mir eine Zusammenarbeit der ÖVP OÖ. mit Herr Pum
in keiner Weise vorstellen.
Herr Pum war immer der Wasserträger seiner Präsidenten.
Er hat absolut keine eigene strukturiele Meinung.
Solche Leute sind in der heutigen Politik nicht gefragt.