Stechers Plan: Strukturierter, breiter, weiter
HINZENBACH. Der Steirer soll die ÖSV-Adler als sportlicher Leiter zurück an die Spitze führen, am besten schon in Hinzenbach
Seit Anfang April ist Mario Stecher im ÖSV sportlicher Leiter für die Nordischen Kombinierer und Skispringer. Sein Vorgänger, Ernst Vettori, hatte nach einem Olympia-Winter, der für Österreichs erfolgsverwöhnte Adler ohne Medaille sowie Weltcupsieg geendet hatte, das Handtuch geworfen. Um die etwas flügellahme Skispringerstaffel wieder in alte Höhen zu führen, hat der 41-Jährige in den vergangenen Monaten an einigen größeren und kleineren Schrauben gedreht. "Nach den Erfolgen der letzten Jahre wurden die Zügel etwas locker gelassen", analysiert Stecher.
Die wohl offensichtlichste Schraube, an der er drehte, ist die Besetzung des Cheftrainerpostens. Mit Andreas Felder, der schon einmal die ÖSV-Herren trainierte und zuletzt die Damen betreute, fiel die Wahl bei der Nachfolge von Heinz Kuttin auf einen Mann aus der Mitte der heimischen Springergilde. "Von ausländischen Trainern war niemand auf dem Markt, bei dem ich das Gefühl hatte, dass uns der mehr hätte weiterhelfen können", begründet Stecher. Und die erfolgreichen Österreicher im Ausland – Stefan Horngacher (Polen), Alexander Stöckl (Norwegen), Werner Schuster (Deutschland) – haben alle einen Vertrag.
Weniger "Köche" für den Brei
Neu ist zudem, dass das Trainerteam unter dem Chefcoach praktisch halbiert wurde. Waren bisher rund sechs Trainer mit an Bord, werden es künftig mit Felder, Florian Liegl und Florian Schabreiter nur drei sein. Aus gutem Grund. "Ich weiß aus eigener Erfahrung, wenn es einmal nicht läuft, gehst du von einem Trainer zum nächsten", sagt Stecher. "Sind da aber zu viele Betreuer, besteht die Gefahr, dass am Ende nur mehr eine breiartige Lösung herauskommt."
Das Minimieren von Zuflüsterern unterstütze auch das Hauptanliegen Stechers, dass das Team künftig wieder geschlossener arbeitet. Im Sommer sei es bereits gelungen, "dass nicht mehr so viel in eigene Richtungen" gezogen wurde. Dies alles soll helfen, wieder mit einer größeren Breite in der Spitze mitzumischen, was wiederum den Druck von Aushängeschildern wie Stefan Kraft und Michael Hayböck nimmt. "Dann werden auch diese befreiter aufspringen können", ist sich Stecher sicher.
13 ÖSV-Springer in Hinzenbach
Gemessen am diesjährigen Sommer-GP ist Stechers Ansinnen auf jeden Fall noch eines: ausbaubar. Abseits von zwei Podestplätzen von Daniel Huber waren die Ergebnisse eher mau. Gelegenheit für eine Steigerung bietet das Heimspringen am 29. und 30. September in Hinzenbach. "Das ist bereits eine Standortbestimmung für den Winter", blickt Stecher auf die kalte Jahreszeit voraus, in welcher die Heim-WM in Seefeld wartet. In Hinzenbach wird deshalb eine 13-köpfige Adlerstaffel mit allen Größen wie Stefan Kraft oder Gregor Schlierenzauer sowie den Lokalmatadoren Michael Hayböck und Markus Schiffner starten.
Sommer-GP Hinzenbach
Samstag, 29. 9., 8.30 Uhr: Kindervierschanzentournee
17: Training
19: Qualifikation
Sonntag, 30. 9., 14.30: Probedurchgang
15.30: Wettkampf Sommer-GP
17.15: Siegerehrung
Tickets: 12 Euro im Vorverkauf (an Ö-Ticketstellen oder unter www.skiaustriaticket.com), 16 Euro Tageskassa, Kinder (JG 2002 und jünger) Eintritt frei.